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Militäroperation „Olivenzweig“Assad will nach Afrin

Das syrische Regime will den Kämpfern der YPG militärische Hilfe gegen die Türkei leisten und Truppen in die umkämpfte Provinz schicken.

Umkämpftes Gebiet: Die türkisch-syrische Grenze Foto: dpa

Das Neue

Knapp einen Monat nach Beginn der türkischen Militäroffensive „Olivenzweig“ in das kurdisch verwaltete Afrin im Nordwesten Syriens greift die syrische Armee in den Konflikt ein. Wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Montag meldete, werden Truppen des Regimes „bald in der Region Afrin ankommen, um Anwohner gegen die Aggressionen des türkischen Regimes zu unterstützen“.

Der Kontext

Am 20. Januar begann die türkische Militäroperation in Afrin, das von der syrischen Kurdenpartei PYD verwaltet wird. Die PYD, die als Schwesterorganisation der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gilt, schaffte nach Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs entlang der syrisch-türkischen Grenze ein kurdisches Selbstverwaltungsgebiet. Die Türkei begründete ihre militärische Operation in Afrin damit, dass sie in der PYD und ihren Volksverteidigungseinheiten YPG Terrororganisationen sehe und verhindern müsse, dass sich diese westlich des Euphrat weiter ausbreiten. Gleichzeitig werden die kurdischen Volksverteidigungseinheiten von den USA als Alliierte im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ gesehen.

Die Reaktionen

Salih Muslim, der ehemalige Vorsitzende der PYD, erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz in Berlin, dass es keine Einigung zwischen dem syrischen Regime und der PYD über den angekündigten Vorstoß gebe. Gleichzeitig räumte er ein, dass es Gespräche unter Vermittlung Russlands gebe. Außerdem, so Muslim, habe das syrische Regime das Recht, die Integrität des eigenen Territoriums militärisch zu schützen. Muslim widerspricht somit einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, wonach die YPG am Sonntag bekannt gab, sich über eine militärische Kooperation mit Assad geeinigt zu haben. Reuters zitierte den Kurdenvertreter Badran Jia Kurd, der von geplanten Grenzposten der syrischen Armee in Afrin sprach. Die regierungsnahe türkische Nachrichtenagentur Anadolu zitierte zugleich den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, der sich einerseits „sensibel“ gegenüber der territorialen Einheit Syriens zeigte, andererseits aber Baschar al-Assad davor warnte, die YPG zu unterstützen. Çavuşoğlu sagte laut Anadolu, dass „niemand die Türkei oder türkische Soldaten aufhalten kann“, falls Assads Truppen der YPG zur Hilfe kommen sollten.

Die Konsequenz

Mit einem Truppenvorstoß Assads steigt die Gefahr einer weiteren militärischen Eskalation. Denn sollten syrische Truppen nach Afrin kommen, um kurdische Volksverteidigungseinheiten zu schützen, sähen sich türkische Streitkräfte einem neuen Gegner ausgesetzt. Auch die US-Armee könnte bald in den Konflikt hineingezogen werden. Zuletzt kam es immer wieder zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen türkischen und US-Beamten wegen des angedrohten Vordringens türkischer Einheiten auf die östlich von Afrin gelegene Stadt Manbidsch. Dort sind US-Truppen stationiert.

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