piwik no script img

Militärmanöver in NordkoreaEine Drohung zurück

Erneut wurden Kurzstrecken-Raketen von Nordkoreas Küste abgefeuert. Kim Jong Un inszenierte sich dazu im Staatsfernsehen, wie er den Test observierte.

Kim Jong-un sieht am 11. März einem Raketenabschuss zu. Nun wurden weitere Waffen getestet Foto: dpa

Seoul ap | Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Montag erneut fünf Kurzstrecken-Geschosse ins Meer vor seiner Ostküste abgefeuert. Das südkoreanische Militär teilte mit, es sei dabei zu klären, ob es sich um Raketen oder Artillerie handelte. Es ist der jüngste Vorfall in einer Serie von Drohgebärden Nordkoreas in den vergangenen Wochen.

Am Freitag hatte das kommunistische Regime in Pjöngjang nach südkoreanischen Angaben eine Mittelstreckenrakete gestartet, die ebenfalls vor der Ostküste ins Meer stürzte. Das war nach Angaben aus Seoul der erste derartige Test seit Anfang 2014. Diesmal wurden die Projektile aus der Nähe der Stadt Hamhung abgeschossen. Sie landeten rund 200 Kilometer von der Küste entfernt, wie der südkoreanische Generalstab mitteilte.

Hintergrund ist der Dauerkonflikt zwischen Nord- und Südkorea sowie aktuell ein Militärmanöver Südkoreas mit den USA, das Pjöngjang als Vorbereitung einer Invasion wertet. In dem Zusammenhang hat Nordkorea auch mit einem präventiven Atomschlag gedroht. Am Sonntag hatte das nordkoreanische Staatsfernsehen Bilder von Machthaber Kim Jong Un gezeigt, wie er ein Militärmanöver beaufsichtigt.

Der US-Sonderrepräsentant Sung Kim forderte Nordkorea am Montag auf, alle provozierenden Handlungen zu unterlassen, einschließlich Raketentests. Diese gelten als Verletzung von Resolutionen des Weltsicherheitsrats.

Experten in Südkorea werten den Start der Mittelstreckenrakete vom Freitag als möglichen Technologietest. Südkoreanische Verteidigungsspezialisten glauben, dass Nordkorea noch nicht über eine funktionstüchtige Interkontinentalrakete verfügt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!