piwik no script img

Migrationsbericht der OECDDeutschland auf Platz 2

Deutschland ist das gefragteste Zuwanderungsland nach den USA. Zudem verzeichnet es den stärksten Anstieg bei der Beschäftigungsquote von Zuwanderern.

Wer das Meer überquert und es über meterhohe Zäune schafft, darf noch lange nicht bleiben. Bild: ap

PARIS/BERLIN dpa | Die dauerhafte Zuwanderung nach Deutschland hat im vergangenen Jahr so stark zugenommen wie in keinem anderen Land der OECD. Gleichzeitig gab es klare Fortschritte bei der Integration von Zuwanderern in den deutschen Arbeitsmarkt.

Wie der am Montag in Paris und Berlin veröffentlichte Internationale Migrationsausblick der OECD zeigt, ist Deutschland nun das gefragteste Zuwanderungsland hinter den USA. Das ergeben die Zahlen für 2013, wobei sich für das laufende Jahr ein weiterer Anstieg abzeichnet, hielt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fest.

Insgesamt mehr als vier Millionen Menschen wanderten 2013 auf Dauer in die 34 OECD-Staaten ein - ein Prozent mehr als im Jahr davor. „Ohne den kräftigen Anstieg in Deutschland wäre die Zuwanderung in die OECD leicht rückläufig“, erklärt dazu der Bericht. Auch die Zahl der Asylbewerber nahm deutlich zu - jeder fünfte der 550 000 Bewerber in den OECD-Staaten stellte seinen Antrag in Deutschland. Der Trend sei für die Zuwanderung aber kaum von Bedeutung, weil nur eine Minderheit der Antragsteller auch auf Dauer in Deutschland zugelassen werde.

„Deutschland konnte in den vergangenen Jahren viele Lehren aus der Arbeitsmarktintegration von Migranten ziehen“, lobte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. So gab es in Deutschland den stärksten Anstieg bei der Beschäftigungsquote von Zuwanderern.

Nachholbedarf gibt es bei hoch qualifizierten Migranten. Die OECD empfiehlt noch mehr Anstrengungen bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen. Problematisch sei auch, dass viele Jugendliche mit Migrationshintergrund Deutsch schlecht lesen und schreiben können.

Die OECD-Studie zeige, dass eine zügige Anerkennung ausländischer Abschlüsse und eine berufsbezogene Sprachförderung den Grundstein bei der Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt legten, sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). „Deshalb bauen wir diese Bereiche konsequent aus.“ Weltweite Veränderungen bei der Zuwanderung erörtern OECD-Minister am Dienstag bei einem Treffen in Paris.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Problematisch sei auch, dass viele Jugendliche mit "Migrationshintergrund" Deutsch schlecht lesen und schreiben können.

    ####

    Das trift leider auch auf viele Jugendliche OHNE Migrationshintergrund zu!