Migration über das Mittelmeer: Menschen vor Libyen vermisst
Vor der Libyschen Küste ist ein Boot mit 86 Menschen gekentert. Die Internationale Organisation für Migration geht davon aus, dass die meisten davon ertrunken sind.
Augenzeugenberichten zufolge seien 86 Menschen aus Nigeria, Gambia und anderen afrikanischen Ländern an Bord gewesen, darunter Frauen und Kinder, erklärte IOM. 25 Menschen konnten demnach gerettet werden und wurden in ein Gefangenenlager in Libyen gebracht. Die Überlebenden seien in guter Verfassung und würden medizinisch behandelt, hieß es weiter.
Libyen ist zusammen mit Tunesien Haupttransitland für Migranten, die über das Mittelmeer in die EU kommen wollen. Allein in Italien sind nach Zahlen der UN-Flüchtlingsbehörde in diesem Jahr mehr als 153.000 Migranten aus Tunesien und Libyen angekommen.
Migrationsroute über Mittelmeer ist tödlichste der Welt
Im Juni sank vor der griechischen Küste ein Fischerboot mit Hunderten Menschen an Bord. 78 Menschen wurden tot geborgen, das Schicksal weiterer 518 ist laut IOM-Bericht ungewiss. Das Boot war von Tobruk in Libyen aus gestartet und hatte Italien angesteuert.
Die Vereinten Nationen haben die Migrationsroute über das Mittelmeer als die tödlichste der Welt bezeichnet. IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo schrieb am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter, dass in diesem Jahr mehr als 2.250 Menschen auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben gekommen seien.
In Libyen hat die seit mehr als einem Jahrzehnt andauernde Gewalt nach dem Sturz und der Ermordung des Diktators Muammar al-Gaddafi dazu beigetragen, das Land in einen fruchtbaren Boden für Menschenhändler zu verwandeln, denen Verbrechen von Erpressung bis hin zu Sklaverei vorgeworfen wird.
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