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Migranten/ArbeitDie Feuerwehr braucht dich

Mehr Migranten sollen künftig löschen helfen. Grund sind sinkende Bewerberzahlen. Aber nach wie vor sind Einwanderer im öffentlichen Dienst unterrepräsentiert.

Wenn Berliner Feuerwehrleute ein brennendes Haus in Neukölln oder Moabit evakuieren müssen, haben sie nicht selten ein Problem: Sie können sich mit den Bewohnern nicht verständigen. Denn es gibt kaum Feuerwehrmänner, die Arabisch oder Türkisch sprechen.

"Der Anteil der Migranten liegt bei unseren hauptamtlichen Mitarbeitern deutlich unter 10 Prozent", schätzt Sprecher Jens-Peter Wilke. Auch unter den Bewerbern um Ausbildungsplätze bei der Feuerwehr seien wenige Jugendliche nichtdeutscher Herkunft. "Es gelingt uns nicht, diese Bevölkerungsgruppe zu erreichen."Das soll sich künftig ändern: Die Feuerwehr will die Voraussetzungen lockern, die Jugendliche erfüllen müssen, wenn sie sich bewerben wollen, sagt der Sprecher. So müssen sie nicht mehr wie bisher eine abgeschlossene handwerkliche Berufsausbildung vorweisen. Das gelte für alle Interessenten, betont Wilke.

Vor allem wolle man damit aber auch migrantische Bewerber ansprechen, "von denen viele keine fertige Ausbildung haben".

Seit mehreren Jahren verfolgt der rot-rote Senat das Ziel, mehr Einwanderer in den öffentlichen Dienst zu holen. Jeder vierte Berliner ist inzwischen ein Migrant. Doch das spiegelt sich in der Verwaltung bisher nicht wider. Gerade Institutionen, die viel mit Migranten zu tun haben, müssten sich öffnen, heißt es deshalb im jüngsten Integrationskonzept des Senats.

Berliner nichtdeutscher Herkunft sollten nicht das Gefühl haben, "einer geschlossenen Bastion der Mehrheitsgesellschaft gegenüberzustehen".Aufgrund der wenigen Einstellungen im öffentlichen Dienst ist dieses Ziel nur schwer umzusetzen.

Spielraum gibt es allerdings bei der Auswahl der Auszubildenden. Der wird auch genutzt: Von 6 auf knapp 9 Prozent hat etwa die Polizei in den letzten zwei Jahren den Anteil der MigrantInnen an ihren Azubis erhöht - mit gezielten Kampagnen und Unterstützungsmaßnahmen für die Bewerber.Sie hoffe, dass sich auch bei der Feuerwehr nun "ernsthaft etwas ändert", sagt Bilkay Öney, migrationspolitische Sprecherin der Grünen.

Die sei bislang "eine rein deutsche Parallelwelt". Bisher heiße es immer, sie fänden keine geeigneten Bewerber, kritisiert Öney. "Dabei gibt es genug, die eine Ausbildung haben und diesen aufregenden Beruf gerne ausüben würden." Geringere Zugangsanforderungen für Einwanderer hält die Grüne deshalb für unnötig. Aber: "Wer mehr Migranten haben will, muss diese gezielt ansprechen."

Der Integrationsbeauftragte des Senats, Günter Piening, begrüßt das Bemühen der Feuerwehr um mehr Migranten. Auch ihn ärgert jedoch, dass der Eindruck erweckt wird, man müsse die Hürden senken, um Migranten einzustellen. Es gebe eine große Zahl junger Menschen nichtdeutscher Herkunft, die die Voraussetzungen für den öffentlichen Dienst erfüllten, sagt Piening. "Die Feuerwehr hat ein generelles Nachwuchsproblem und ändert deshalb die Anforderungen für alle neuen Azubis." Gerade bei der Vergabe der Lehrstellen sieht er die Berliner Behörden auf einem guten Weg. "Unsere Anstrengungen der vergangenen Jahre, die Verwaltung interkulturell zu öffnen, trägt nun Früchte", so Piening. Interkulturelle Kompetenz wie die Kenntnis von Einwanderersprachen werde als Qualifikation immer öfter positiv bewertet.Deshalb jedoch über Mängel in anderen Bereichen, etwa bei den Deutschkenntnissen, hinwegzusehen, fände auch der Integrationsbeauftragte falsch: Es bringe nichts, die Einstellungsvoraussetzungen für den öffentlichen Dienst "auf Hauptschulniveau abzusenken", so Piening: "Das wird den tatsächlichen Anforderungen nicht gerecht."

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1 Kommentar

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  • K
    Krause

    Weil unsere lieben Migranten sich weigern Deutsch zu lernen, muss es jetzt die Feuerwehr tun. Na prima. Da verfestigt sich dann die türkisch-arabische Parallelwelt. Warum wird polnisch oder vietnamesich eigentlich nachgefragt. Im übrigen bestätigt sich die These von Gunnar Heinsohn, dass durch Migration bildungsferner Schichten unsere Standards sinken: „Die nächste Generation von Deutschen kann einen Porsche noch fahren, aber keinen mehr bauen“.