Mers-Ausbruch in Nordkorea: Virus fordert weitere Opfer
Die Behörden in Südkorea melden acht Neuinfektionen. Schon 20 Menschen sind dort an dem Virus gestorben. In Niedersachsen stirbt Ex-Mers-Patient.
In Südkorea wurde der erste Mers-Fall am 20. Mai bekannt, der 68-jährige Patient war kurz zuvor von einem Aufenthalt in Saudi-Arabien zurückgekehrt. Seitdem breitete sich das Virus ungewöhnlich schnell aus. Mehr als 6.500 Patienten stehen derzeit in Südkorea unter Quarantäne, um weitere Ansteckungen zu verhindern.
Am Dienstag war ein in Niedersachsen behandelter ehemaliger Mers-Patient ist an den Folgen der schweren Erkrankung gestorben. Das teilte das Landes-Gesundheitsministerium in Hannover mit. Der 65-Jährige hatte die Mers-Infektion bereits überwunden, starb demnach aber vor zehn Tagen an einer daraus resultierenden Erkrankung der Lunge in einer Klinik in Ostercappeln bei Osnabrück.
Der 65-Jährige hatte sich nach Angaben des Ministeriums bei einer Urlaubsreise nach Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermutlich auf einem Tiermarkt mit dem Virus angesteckt. Dromedare gelten als natürliche Wirte. Der Patient wurde zeitweise auf einer Isolierstation behandelt, eine Übertragung auf weitere Personen gab es nicht. Es war das dritte Mal, dass Mers in Deutschland auftrat.
Bei dem Mers-Virus handelt es sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen.
Die Infektionswelle in Südkorea ist der größte Ausbruch vom Mers außerhalb Saudi-Arabiens, wo die Erkrankung 2012 zum ersten Mal beim Menschen festgestellt wurde. Die Krankheit weckt Erinnerungen an die Sars-Epidemie, die 2002 und 2003 in Asien für Panik sorgte. Weltweit starben damals rund 800 Menschen an der Infektion, die von derselben Virusfamilie ausgelöst wird wie Mers.
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