Meppener Fußballerinnen auf Erfolgskurs: Der Geist von Meppen
Die Frauen des SV Meppen spielen um den Aufstieg in die Erste Bundesliga mit. Die Erfolgsformel der Emsländerinnen: Leidenschaft und Konzentration.

Wie haben es die Emsländerinnen geschafft, sich gegen die Teams der finanzstarken Bundesligisten zu behaupten? „Unser Erfolg basiert auf harter Arbeit, einem eingespielten Team und einer klaren sportlichen Strategie“, sagt der Kaufmännische Leiter des SV Meppen, Markus Lohle.
Der Verein setzt auf Kontinuität im Kader, eine gute Nachwuchsarbeit und einen starken Teamgeist, sagt er weiter. „Natürlich haben die genannten Vereine größere finanzielle Möglichkeiten, aber Geld allein gewinnt keine Spiele. Wir haben eine Mannschaft, die mit großer Leidenschaft und Einsatz auf dem Platz steht – das ist unser Schlüssel.“
Dieser Schlüssel hat vor zwei Jahren nicht mehr gepasst. Der SV Meppen ist denkbar knapp aus der Bundesliga abgestiegen – ein Punkt hat gefehlt. Auch damals galten die genannten Elemente als Erfolgsgeheimnis.
Wie wollen die Frauen des SV Meppen nun in der Bundesliga bestehen, falls der Aufstieg gelingt? „Die Saison 22/23 hat uns gezeigt, dass in der Bundesliga jede Kleinigkeit den Unterschied machen kann. Eine der wichtigsten Lehren war, dass wir in der Breite noch besser aufgestellt sein müssen. Verletzungen und Formschwankungen können eine Saison stark beeinflussen“, so Markus Lohle.
Der Verein habe erkannt, wie wichtig Erfahrung auf höchstem Niveau ist, sagt er weiter. „Falls wir den Aufstieg schaffen, müssen wir unsere Strukturen weiter stärken, unsere Mannschaft gezielt verstärken und vor allem den Teamgeist und die Mentalität beibehalten, die uns dorthin gebracht haben.“
Die Mannschaft stärken – das gelingt vor allem mit Geld. „Finanziell bringt die 1. Bundesliga natürlich größere Herausforderungen, aber auch mehr Aufmerksamkeit und attraktivere Sponsoringmöglichkeiten“, so Lohle. Gleichzeitig sei es für den SV Meppen essenziell, wirtschaftlich solide zu bleiben. „Unser Ziel ist es, nachhaltig erfolgreich zu sein.“
Sportlich wäre der Aufstieg ein großartiger Erfolg und eine Bestätigung für die harte Arbeit, die das Team und der Verein leistet, sagt der Kaufmännische Leiter. „Es wäre zudem eine Chance, die Entwicklung des Frauenfußballs in Meppen weiter voranzutreiben.“
Durchschnittsalter des Kaders: 22,3 Jahre
Dass in Meppen gut gearbeitet wird, zeigt der Wechsel von Teammanagerin Jessica Bos zum VfL Wolfsburg. Sie wird am 1. April 2025 ihre Funktion in hauptberuflicher Rolle beim mehrfachen Meister übernehmen.
Zudem stellt der SV Meppen mit einem Durchschnittsalter von 22,3 Jahren den fünftjüngsten Kader der 2. Bundesliga. Hoffnungen für die Zukunft sind die 18-jährige Stamm-Torhüterin Thea Farwick und die gleichaltrige Stürmerin Laura Bröring, die die interne Torschützen-Liste mit sechs Treffern anführt.
In den verbleibenden zehn Spielen trifft der SV Meppen noch auf alle Teams aus der oberen Tabellenhälfte. „Jedes Spiel wird eine Herausforderung, und in dieser Liga gibt es keine leichten Gegner“, sagt Markus Lohle. Das Team sei aktuell in einer guten Position, aber man wisse, dass noch viel Arbeit vor der Mannschaft liegt, sagt er weiter, um eine uralte Fußball-Weisheit aus dem Phrasenschwein zu holen: „Unsere volle Konzentration gilt dem nächsten Spiel, denn nur mit dieser Mentalität können wir unser Ziel erreichen.“
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