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Mehrere Verletzte im IrakDrohnenangriff in Erbil

Bei dem Angriff im kurdischen Autonomiegebiet werden drei Menschen verletzt. Laut einer lokalen Behörde steuerte die Terrormiliz Hisbollah die Drohne.

Folgen des Drohnenangriffs: beschädigtes Auto auf der Autobahn Erbil-Pirmam Foto: Ahsan Mohammed Ahmed Ahmed / AA/picture alliance

Erbil/Berlin afp/taz | Bei einem Drohnenangriff auf eine Verbindungsstraße zwischen Erbil und Pirmam im kurdisch geführten Nordirak sind am Mittwoch drei Menschen verletzt worden. „Mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt“, erklärte die Anti-Terrorismus-Behörde der kurdischen Autonomieverwaltung in Erbil am Mittwoch. Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff.

Drei Kilometer vom Angriffsort entfernt wird derzeit das neue US-Konsulat gebaut, zum Konsulat der Vereinigten Arabischen Emirate sind es sogar nur wenige hundert Meter.

In den Sozialen Medien häufen sich Spekulationen: Die gängigste Theorie ist, dass der Iran hinter dem Angriff steckt. Ein vom Iran unterstützter Telegram-Channel behauptet außerdem, bei dem Angriff sei ein israelischer Mossad-Agent namens Elak Ron getötet worden. Ähnliche Parolen gibt es immer wieder: Im März hatten die iranischen Revolutionsgarden in Erbil nach eigenen Angaben ein „strategisches Zentrum“ Israels beschossen. Die Kurden-Behörden bestritten daraufhin die Präsenz israelischer Einrichtungen auf ihrem Gebiet.

Die Spekulationen werden auch von offizieller Seite angeheizt. Der Twitter-Account der US-Militär-Operation Inherent Resolve, die gegen die Miliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien vorgeht, meldete: Der Angriff sei „ein weiteres Beispiel für die völlige Missachtung der irakischen Bevölkerung und der Souveränität des Landes durch bösartige Akteure“. Die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen im Irak schrieb auf Twitter, der Irak brauche „keine selbsternannten bewaffneten Schiedsrichter“.

Das Kurdistan Regional Security Council gab auf Facebook an, dass die vom Iran unterstütze Miliz Hisbollah die Drohne gesteuert habe.

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