Medienbericht zum NSU-Trio: Ermittler hörten bei Böhnhardt mit
Das Bundeskriminalamt hat Ende der 90er Jahre offenbar das Handy von Uwe Böhnhardt abgehört. Das berichtet die ARD. Doch die Aufzeichnungen wurden gelöscht.
ERFURT dpa | Kurz nach dem Abtauchen des NSU-Terrortrios 1998 hätte es laut einem Medienbericht möglicherweise gute Chancen gegeben, den flüchtigen Uwe Böhnhardt und seine Unterstützer festzunehmen.
Wie das ARD-Magazin „Fakt“ am Dienstag berichtet, sollen BKA-Beamte das Handy von Böhnhardt vier Wochen lang überwacht haben. Kurz danach seien die aufgezeichneten Telefongespräche auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Gera gelöscht worden. Eine Handyortung habe es nicht gegeben.
Die mutmaßlichen NSU-Terroristen Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe waren im Januar 1998 in den Untergrund gegangen. Dem „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) werden unter anderem zehn Morde zur Last gelegt.
Die BKA-Beamten waren dem Bericht zufolge zur Unterstützung des Thüringer Landeskriminalamtes abgeordnet worden. Knapp 100 Telefonverbindungen wurden demnach registriert und mehrere Stunden Gespräche aufgezeichnet, etwa mit Fluchthelfern des NSU-Trios und den Eltern von Böhnhardt und Zschäpe.
Nach Angaben der Vorsitzenden des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses, Dorothea Marx (SPD), lagen dem Gremium entsprechende Informationen vor. Demnach habe die Überwachung keinen Ermittlungsansatz ergeben. Eine Ortung des Gesuchten über Funkzellen sei damals vermutlich schwierig gewesen. Es sei nicht ersichtlich, dass hier schuldhaft etwas unterlassen worden sei.
Leser*innenkommentare
buzentaur
Gast
Ich bezweifle, dass die (ungefaehre) Ortung des Gesuchten damals schwierig war.
Rainer B.
"Der Lauscher an der Wand, hört seine eigne Schand."
Ohren zu und durch!
Jockel
Gast
Übrigens hat der Verfassungs"schutz" auch die Verabredung der Rechtsextremen zu dem Überfall in Ballstädt abgehört. Mit bekanntem Ausgang...
Ulla
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Oh. Naja, war halt ne Panne.
Alu-Hut
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Wann schaffen wir bitte nochmal die Geheimdienste ab?
Ohne wüste Verschwörungstheorien verbreiten zu wollen...
...aber jetzt wo Edathy die Zurückhaltung der BKA-Informationen nicht mehr braucht, scheint Fakt das Rennen gemacht zu haben.
Jetzt wo seine Personalie verbrannt ist könnte er ja mal zum Whistleblower werden. Wird er sich aber nicht direkt trauen.
Peter Haller
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"Es sei nicht ersichtlich, dass hier schuldhaft etwas unterlassen worden sei."
Jaja, alles normal ! So ist es eben hier in Deutschland. Für wie blöd hält man uns eigentlich ? Oder sind wir eben schon so blöd, dass uns jeder hier jeden Schwachsinn auftischen kann, weil wir ja eh nix mehr merken.
Man ist hier so damit beschäftigt, sich in Angelegenheiten anderer einzumischen, dass man gar nicht mehr merkt, dass man selber bis zum Hals in der Kloake hängt !!
Lasst Euch ruhig verarschen
Gast
Was bei RAFler schon in den 70er Jahren für Knast gereicht hätte, war bei der braunen NSU zur Jahrtausendwende leider leider technisch nicht möglich und sowieso ermittlungstechnisch unerheblich.
Am Ende bekommt die Nazibraut noch das Bundesverdienstkreuz für ihren Patriotismus und eine Aufwandsentschädigung für die kurze U-Haft, Ihr werdet's sehen.
Was ist eigentlich aus den schwäbischen Polizisten geworden, die im örtlichen Ku-Klux-Klan gedient hatten? Schon befördert worden durch grün-rot oder wenigstens einen neuen KKK in Pforzheim aufgemacht mit Subventionen vom Staat?