Massaker in Nigeria: „Banditen“ überfallen Dörfer
In früher ruhigen Gebieten Nigerias gibt es immer mehr brutale Gewalt. Überfälle im Bundesstaat Kaduna fordern 51 Tote.
Auch müssen sie gut geplant gewesen sein, denn zwischen fünf und acht Uhr morgens überfielen die Bewaffneten gleich mehrere Dörfer. Sie sollen – mitunter ist von etwa 100 Angreifern die Rede – einigermaßen zeitgleich agiert haben. Informationen über Verhaftungen der mutmaßlichen Täter gibt es bisher nicht.
Gut einen Tag später gibt Nigerias Regierung bekannt, dass sie sich von solchen Vorfällen nicht erpressen lässt und Militäroperationen gegen Bewaffnete auch nicht einstellt. Neben Kaduna finden diese auch in den angrenzenden Bundesstaaten Niger, Zamfara und Katsina statt. Auch wolle man „alle verfügbaren Ressourcen“ zur Verfügung stellen, um „die Banditen in die Knie zu zwingen“.
Bei einem Besuch am Montag in einigen der betroffenen Dörfern betonte Kadunas Gouverneur Nasir El-Rufai, man sei nicht bereit, mit den Angreifern zu verhandeln, noch würden sie eine Amnestie erhalten. Stattdessen sollten sie mit gleichen Mitteln wie die Anhänger der im Nordosten Nigerias kämpfenden islamistischen Terrormiliz Boko Haram bekämpft werden. Letztendlich, so der Gouverneur, hätte der Angriff noch schlimmer ausgehen können. Doch die Sicherheitskräfte hätten unverzüglich reagiert.
Dabei haben solche Angriffe seit 2019 massiv zugenommen, und eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht: War zuerst vor allem der Bundesstaat Zamfara betroffen, ist es jetzt Kaduna. Die Banditen rauben Vieh, stehlen Güter, ermorden zunehmend Zivilisten oder entführen diese, um Lösegelder zu erpressen.
Während Organisationen oder Kirchen offiziell betonen, dass sie diesen Forderungen nicht nachkommen, kaufen Familien oft mit ihren Ersparnissen entführte Angehörige frei.
Die anhaltende Unsicherheit hat im Nordwesten Nigerias auch die Wirtschaft lahmgelegt. Viele Felder liegen brach, Güter können kaum noch transportiert werden.
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