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Mann stirbt in Polizeigewahrsam

In Hamburg soll ein Mann in einer Polizeiwache randaliert haben. Nachdem er fixiert wurde, kollabierte er

In Hamburg ist ein 49-Jähriger in Polizeigewahrsam kollabiert und später gestorben. Die Polizei sei am Montagabend zunächst von mehreren Nachbarn des Mannes alarmiert worden, weil dieser in dem Wohnhaus im Stadtteil Hamm randaliert habe, sagte ein Sprecher. Beim Eintreffen der Streife habe er die Polizisten mit einem Gegenstand beworfen. Ein Beamter sei dabei am Arm verletzt worden.

Sie hätten den 49-Jährigen, der sich „offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand“ befand, in Gewahrsam und mit auf das Polizeikommissariat 41 im Sievekingdamm genommen, sagte der Sprecher. Dabei habe der Mann erheblichen Widerstand geleistet.

Auf der Wache habe er sich weiter verhaltensauffällig gezeigt und unter anderem versucht, sich durch das Schlagen des Kopfes an die Wand und auf den Boden selbst zu verletzen. „Um weitere Selbstverletzungen zu verhindern, wurde er erneut von den Beamtinnen und Beamten fixiert“, sagte der Polizeisprecher.

Dann habe der 49-Jährige plötzlich das Bewusstsein verloren. Polizeibeamte sowie hinzu gerufene Rettungskräfte hätten den Mann noch auf der Wache reanimiert. Anschließend sei er ins Krankenhaus gebracht worden und dort wenig später gestorben.

Der 49-Jährige befand sich laut Polizei „offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand“

Die genauen Umstände werden nun im Rahmen eines Todesermittlungsverfahrens durch Beamt*innen des Landeskriminalamts untersucht, sagte der Polizeisprecher. Wie in solchen Fällen üblich, sei auch das Dezernat Interne Ermittlungen von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt worden. Über etwaige strafrechtliche Ermittlungen werde nach dem Ergebnis des Todesermittlungsverfahrens entschieden. „Bislang liegen keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten der eingesetzten Polizistinnen und Polizisten vor“, hieß es. (dpa)

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