: Majestätische Aussicht
■ Hamburgs CDU erneuert und graust sich beharrlich
Der Vorsitzende der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion, Ole von Beust, hat sich betroffen über die neuen Enthüllungen in der Finanzaffäre seiner Partei gezeigt. Es komme einem „das kalte Grausen, wenn man sieht, mit welcher kriminellen Energie über Jahrzehnte die für die CDU-Finanzen Verantwortlichen der Partei geschadet haben“, sagte von Beust, der auch Mitglied des CDU-Bundesvorstands ist.
Auf zwei Kreisverbandstagungen der Hamburger Union wurden am Wochenende die Unterschiede zwischen Beharrern und Reformern deutlich. In Harburg ließ sich der Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Kühn erneut zum Vorsitzenden wählen. 41 von 46 Mitgliedern des Kreisausschusses stimmten im Hotel „Majestätische Aussicht“ für den Rechtsaußen der Hanse-CDU.
Im Kreisverband Altona/Elbvororte wurde erstmals das Delegiertenprinzip zugunsten einer Mitgliederversammlung durchbrochen. Mehr als 280 TeilnehmerInnen seien „ein großer Erfolg“, kommentierte Peter Schmidt, Ortsvereins-Chef in Sülldorf/Iserbrook: „Erstmals haben unbekannte Parteimitglieder das Wort ergriffen und zum Teil beeindruckende Wortbeiträge geliefert.“ Diese neue Basisausrichtung, findet Schmidt, könne „Vorbild für die gesamte Hamburger CDU werden“.
Der Kreisparteitag bestätigte Dietrich Rusche als Vorsitzenden und beschloss mit großer Mehrheit einen Antrag, nach dem die BürgerschaftskandidatInnen für die Wahl 2001 vom Kreisverband aufgestellt werden sollen. taz/lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen