"Mahnwache" von Rechten: Nazis vor dem Tor

Kurzer Spuk: Eine "Mahnwache" von Neonazis am Brandenburger Tor ist nach nur 20 Minuten vorbei.

Aufruf zum Protest gegen die Februar-Demos der Nazis. Bild: dpa

Rund 50 Neonazis haben sich am Donnerstagabend unter dem großspurigen Motto „Berlin gedenkt der Opfer des Dresdner Flammeninfernos“ vor dem Brandenburger Tor zu einer Mahnwache versammelt. Das Datum hat für die rechte Szene hohen Symbolwert: Der Jahrestag des alliierten Bombardements von Dresden wird von ihnen genutzt, um die Deutschen generell zu Opfern zu stilisieren und NS-GegnerInnen zu diffamieren.

Doch der Aufmarsch war auch ein Ausdruck der Zersplitterung in der Neonaziszene. Er war von der Partei „Die Rechte“ angemeldet werden, die bundesweit in Konkurrenz zur NPD agiert. Erst Ende Januar war in Brandenburg von ehemaligen Mitgliedern der rechten Deutschen Volksunion (DVU) ein Landesverband gegründet worden. Nach Beobachtungen von Sicherheitskreisen entwickelt sich die Partei langsam zu einem Sammelbecken von ehemaligen DVUlerInnen, unzufriedenen NPDlerInnen und Mitgliedern von verbotenen neonazistischen Kameradschaften.

Mit dem Aufmarsch am Brandenburger Tor wollte sich die neue Partei auch gegen die innerrechte Konkurrenz profilieren, was ihr kaum gelang. Pünktlich zu Beginn der Veranstaltung setzte ein Dauerregen ein. Schon nach knapp zwanzig Minuten war der rechte Spuk vorbei. Die Polizei geleitete die Rechten zum S-Bahnhof und räumte wenig später die Absperrgitter weg.

Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors hatten sich etwa 150 AntifaschistInnen versammelt, die mit Parolen und Hupen die rechte Mahnkundgebung störten. Einige hatten Transparente mitgebracht, mit denen sie an die erfolgreichen antifaschistischen Blockaden am 13. Februar der vergangenen Jahre in Dresden erinnerten. Dadurch ist es für die rechte Szene in letzter Zeit sehr schwer geworden, ihre Aufmärsche durchzuführen. PETER NOWAK

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