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Männerknast in BrandenburgBerliner Gefangene werden ausgelagert

Ende 2012 soll das Gefängnis beim brandenburgischen Großbeeren fertig sein. Hinter einem durchsichtigen Doppelzaun sollen hier Berliner mit Haftstrafen bis 4 Jahren einsitzen.

Raus aus Berliner Zellen: Gefangene ziehen nach Brandenburg. Bild: dpa

Noch eineinhalb Jahre, dann soll Berlins erstes Gefängnis außerhalb der eigenen Landesgrenzen fertig sein. Derzeit ist die künftige Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering beim brandenburgischen Großbeeren noch eine gut 20 Fußballfelder große Baustelle. Ende 2012 sollen die ersten von 648 männlichen Häftlingen hier untergebracht werden, kündigte Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) im 22 Kilometer entfernten Roten Rathaus in Berlin-Mitte an. Dafür schließen Trakte von Berliner Haftanstalten, die teils noch aus der Kaiserzeit stammen, darunter zwei von sechs Häusern der JVA Tegel.

Der laut Plan 118 Millionen Euro teure Bau - laut Justizverwaltung derzeit das zweitgrößte Bauprojekt des Landes - soll von Transparenz geprägt sein. Statt einer Mauer umgibt ein durchsichtiger Doppelzaun die Anlage.

Heidering soll ein Gefängnis mit mittlerem Sicherheitsstandard sein. Schwersttäter sollen hier nicht einsitzen, das habe von der Aue der örtlichen Bevölkerung zugesichert. "Wir haben den Anwohnern gesagt: Sicherungsverwahrung wird es dort nicht geben." Der Senatorin zufolge sollen dort Männer mit Haftstrafen von bis zu vier Jahren untergebracht werden. Diese Zusicherung soll sich aber nicht im Staatsvertrag wiederfinden, in dem Berlin und Brandenburg den Betrieb der Anstalt regeln.

Für eine Sicherheitsverwahrung denkt von der Aue an die JVA Tegel, wo nach der Eröffnung von Heidering Platz für Umbauten wäre. "Aber wir müssen erst einmal ausloten, was das Urteil des Bundesverfassungsgerichts genau heißt", so die Senatorin.

Das Verfassungsgericht hatte Anfang Mai alle geltenden Regelungen zur Sicherungsverwahrung für verfassungswidrig erklärt. "Ich gehe davon aus, dass wir frühestens Ende August wissen, in welche Richtung der Bund marschiert", sagte von der Aue. Dazu soll auch die Justizministerkonferenz in Halle in dieser Woche beitragen.

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2 Kommentare

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  • M
    maxen

    Unter dem Aspekt, dass knapp ein Drittel aller Insassen von Plötzensee[0] wegen Schwarzfahrens im Knast sitzt, könnte 'man' auf die dumme Idee kommen, ein BVG eigenes Gefängnis zu betreiben.

     

    Große Dienstleister im Bereich 'Beitragseinzug und Forderungsmanagement' könnten diesem Beispiel folgen - also statt Allianz-Arena 'Allianz-Gefängnis' oder, zum Ausgleich nicht gezahlter Krankenkassen-Zusatzbeitragsforderungen, Unterbringung im ITSC.de - Knast.

     

    Die Zuarbeit externer Dienstleistung und Logistik für Gefängnisse ist der für Altenheime und Schulen sehr ähnlich .. ein riesen Wachstumspotential für den sozial-kapitalistischen Komplex. Wer kann dazu schon nein sagen?

     

    Also warum nicht gleich die ganzen Verwaltungsapparate verkaufen und die Bundeswehr gleich mit; gänzlich ersetzt durch nicht-staatliche, militärische Sicherheitsunternehmen.

     

    .. eine gute Zeit, alles zu veräußern, was in Zukunft nicht mehr gebraucht wird. Alles Gute, maxen ;-)

     

     

    [0] http://www.jurablogs.com/de/strafbarkeit-schwarzfahren-pnv-strafrecht-stoesst-grenzen

  • A
    aurorua

    ...und beim Bau bloß die Anstaltsmoschee nicht vergessen...