Luftverschmutzung durch Lastwagen: Notbremse für Brummis
Die EU will den CO2-Ausstoß von Lkw-Motoren bis 2030 um 30 Prozent senken. Kritiker halten schärfere Sparmaßnahmen für möglich.
Bisher war der Lkw-Verkehr von allen Klimaregeln ausgenommen. Deshalb sind die CO2-Emissionen aus dem Verkehr im Gegensatz zu anderen Sektoren wie Industrie oder Energiewirtschaft gestiegen, und die Effizienz der Motoren hat sich seit Jahren praktisch nicht verändert: Ein 40-Tonnen-Lkw verbraucht immer noch etwa 30 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Mit dem Vorschlag der Kommission, der nun mit den EU-Staaten und dem Parlament abgestimmt werden muss, werde die Europäische Union so viel CO2 vermeiden, wie Schweden ausstoße, die Speditionen könnten etwa 5.000 Euro Spritkosten im Jahr sparen, so Cañete.
Während die Industrie weit niedrigere Standards verlangt hatte, wollen Umweltexperten strengere Maßstäbe: Statt 15 seien bis 2025 gut 27 Prozent mehr Effizienz mit existierenden Techniken machbar, hieß es von der Umweltorganisation International Council on Clean Transportation. Und bis 2030 seien 43 Prozent zu schaffen.
Die Grenzwerte sind Teil eines großen „Mobilitätspakets“ der EU-Kommission. Damit will sie den Verkehr „sicherer, sauberer und inklusiver machen“, wie EU-Vizechef Maroš Šefčovič sagte. Die Zahl der jährlich 25.300 Verkehrstoten solle halbiert werden und sich bis 2050 der Null nähern. Dazu sollen Autos verpflichtend mit automatischen Bremssystemen oder Spurassistenten ausgestattet werden.
Auch die Luftqualität müsse sich verbessern, weshalb sechs Länder, darunter Deutschland, vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt werden. Außerdem will die EU-Kommission eine europäische Batterieproduktion für E-Autos ankurbeln und stellt dafür 450 Millionen Euro an Forschungsgeldern in Aussicht.
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