Luftschläge in Syrien: Israel reagiert auf Raketenangriff
In Syrien sind mindestens drei Menschen bei israelischen Luftschlägen getötet worden. Zuvor war Israel vom Nachbarland aus attackiert worden.
Zuvor hatte die israelische Armee einen Angriff auf Israel am Samstag gemeldet. Zwei Geschosse seien aus Syrien kommend in Richtung des Hermon-Berges geflogen. Niemand wurde verletzt. Der Berg gehört zu dem Teil der syrischen Golanhöhen, den Israel 1967 besetzte und später annektierte.
Unklar ist, wer die Geschosse auf Israel abfeuerte. Die israelische Armee machte keine Angaben, erklärte aber, sie mache die syrische Regierung für „jede Handlung gegen Israel“ verantwortlich. Israel hat in der Vergangenheit immer wieder Ziele in Syrien bombardiert, dabei aber fast ausschließlich iranische Einheiten sowie die libanesische Hisbollah-Miliz angegriffen.
Diesmal erklärte die Armee, die Vergeltungsangriffe hätten den syrischen Streitkräften gegolten. Auch eine syrische Militärquelle sprach von einem Angriff auf „unsere Stellungen“. Die Beobachtungsstelle dagegen berichtete, die Angriffe hätten iranischen Truppen und Kämpfern der Hisbollah-Miliz gegolten.
Bedrohung direkt an der Grenze
Syrien und Israel sind im Kriegszustand. Unter der Assad-Diktatur war es an der Grenze aber – trotz des Streits um den Golan – jahrelang ruhig geblieben. Durch die Einmischung Irans in den Syrienkonflikt sieht sich Israel nun von iranischen Kräften direkt hinter der Grenze bedroht.
Seit vergangenem Jahr ist Jerusalem von einer Strategie der Abschreckung zu einer gezielten Schwächung iranischer Kräfte in Syrien übergegangen. Während Jerusalem früher kaum Angaben zu Angriffen machte und Tote zu vermeiden schien, bestätigt die Armee mittlerweile ihre Luftschläge, die auch immer wieder Tote fordern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Künftige US-Regierung
Donald Trumps Gruselkabinett
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt