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Luftraum über Frankreichs HauptstadtWieder Drohnenalarm an der Seine

Erneut schwirrten Fluggeräte über den Straßen von Paris. Drei Journalisten des TV-Senders Al-Dschasira wurden dabei erwischt, wie sie eine Drohne fliegen ließen.

Oh là là: Diese kleinen Flugobjekte spionieren die PariserInnen aus. Bild: dpa

PARIS afp | In der zweiten Nacht in Folge ist die französische Hauptstadt von Drohnen unbekannter Herkunft überflogen worden. Zwischen 23.00 Uhr und 02.00 Uhr in der Nacht zum Mittwoch wurden in fünf Fällen Drohnen im Zentrum von Paris gesichtet, wie die Polizei mitteilte. Im Stadtwald Bois de Boulogne wurden drei Journalisten des katarischen Nachrichtensenders Al-Dschasira mit einer Drohne festgenommen, offenbar bestand aber kein Zusammenhang.

Erneut fanden Flüge in der Nähe der US-Botschaft statt. Und wieder konnte die Polizei weder diejenigen ausfindig machen, die die Fluggeräte steuerten, noch die Drohnen selbst erwischen. Die Zahl der Drohnen, die über Paris flogen, wurde diesmal nicht mitgeteilt. In der Nacht zum Dienstag waren mindestens fünf Drohnen über der Pariser Innenstadt gesichtet worden.

In beiden Fällen wurden weitgehend dieselben Gebiete überflogen: am Eiffelturm, in der Nähe von Invalides, am Place de la Concorde, der in der Nähe der US-Botschaft liegt. Auch mehrere Verkehrsknotenpunkte am Stadtrand waren diesmal betroffen, darunter die Porte de Saint-Cloud im Südwesten und die Porte de Clignancourt im Norden der Stadt.

Die Drohnen konnten Paris überfliegen, obwohl in der Stadt nach wie vor die höchste Terrorwarnstufe gilt. Seit der islamistischen Anschlagsserie von Anfang Januar mit 17 Toten sind die Sicherheitskräfte im Großraum Paris in dauerhafter Alarmbereitschaft. Die Staatsanwaltschaft nahm bereits am Dienstag Ermittlungen zu den Drohnenflügen über Paris auf.

„Kein Grund zur Beunruhigung“

Seit Oktober geben die mysteriösen Drohnenflüge den Sicherheitsbehörden in Frankreich Rätsel auf. Zunächst wurden eine ganze Reihe von Atomanlagen überflogen, später auch die französische Atom-U-Boot-Basis in Westfrankreich. Der Elysée-Palast von Präsident François Hollande war am 20. Januar Ziel einer Drohne.

Anfängliche Mutmaßungen der Sicherheitsbehörden, dass es sich bei den Urhebern der Drohnenflüge um Atomkraftgegner handeln könnte, erbrachten bisher kein Ergebnis. Umweltverbände wie Greenpeace bestritten jegliche Verwicklung von Anfang an.

Im Stadtwald Bois de Boulogne wurden nun drei Al-Dschasira-Journalisten festgenommen, die dort eine Drohne fliegen ließen. „Der erste steuerte die Drohne, der zweite filmte, der dritte schaute zu“, sagte ein Ermittler. Drohnenflüge über Paris sind ohne Genehmigung verboten. Es könne aber derzeit keinerlei Zusammenhang zu den nächtlichen Drohnenflügen über Paris hergestellt werden, verlautete aus Ermittlerkreisen.

Regierungssprecher Stéphane Le Foll sagte am Mittwoch, wegen der Drohnenflüge bestehe für die Bevölkerung „kein Grund zur Beunruhigung“. Zugleich versicherte er, dass die zuständigen Behörden das Phänomen "sehr ernst" nähmen.

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