Lachende Promis: Gefährliches Glück
Woher kommt das Lachen von Promis wie Lothar Matthäus und Gerhard Schröder? Aus tiefster Seele. Aber wo sitzt die?

Wie geht’s eigentlich Gerhard Schröder?“, fragt der Freund beim Spaziergang entlang des Isebekkanals.
„Wie kommste denn jetzt auf den?“
„Na, weil Raider doch bald Twix heißt!“
„Hä?“
„Na, Hartz IV wird umgetauft in Bürgergeld und das ist doch Schröders Baby!“
„Wie soll es ihm schon gehen? Der ist jetzt nicht so der selbstreflektierte Reue-Typ, dem ist alles pillepalle, vor allem das, was die SPD jetzt macht.“
„Wie kommst du darauf?“
„Na, der lacht die ganze Zeit und hat im Geiste immer noch den Daumen hoch!“
„Wer ständig lacht, dem ist alles schnurz, deshalb gibt es doch überteuerte Lachseminare!“
„Aber was findet Schröder denn so lustig?“
„Ein alter weißer Mann zu sein vielleicht?“
„Was ist daran lustig?“
„Vielleicht ist es doch eher große Freude.“
„Freude worüber?“
„Ausgesorgt zu haben, für immer und immer.“
„Er ist der Prototyp des Happy-Lobbyisten ohne bestechendes Gewissen!“
„Aber so ein alter weißer Mann kann ja auch krank werden und sterben!“
„Das fällt einem gar nicht mehr ein, wenn man ständig lacht!“
„Bevor Gerhard Schröder stirbt, heiratet der eher noch mal“
„Noch zweimal!“
„Ich glaub, Lothar Matthäus hat sechsmal geheiratet!“
„Den hab ich noch nie lachen sehen.“
„Der hat nur dieses traurig-debile Dummer-Mann-Grinsen.“
„Die neue Frau von Gerhard Schröder lacht auch viel, zumindest guckt sie immer sehr froh.“
„Die lachen zusammen alles fröhlich weg bei Instagram.“
„Aber bei Instagram gibt es kein echtes Lachen!“
„Was zur Hölle ist echtes Lachen?“
„Eines, das aus tiefster Seele kommt?“
„Was zum Teufel ist Seele? Das ist doch imaginierter Unfug!“
„Vielleicht steht die Seele einfach für das Gute im Menschen!?“
„Das Gute? Jetzt komm mal runter, Seele! Wo soll die sitzen!? Im Darm vielleicht? Da sitzt ja neuerdings alles Wichtige! Alles eine Frage der Darmflora!“
„Vielleicht hat Gerhard Schröder bloß eine übergesunde Darmflora und muss deshalb die ganze Zeit lachen!“
„Menschen, denen es zu gut geht, die sind richtig gefährlich!“
„Hast du schon die Kühnert-Doku gesehen?“
„Hab wieder ausgemacht, war mir irgendwie zu düster.“
„Düster?“
„Zumindest trist, der Kevin wirkt völlig überarbeitet, angespannt, blass, raucht zu viel.“
„Er lacht nicht?“
„Kann mich nicht dran erinnern.“
„Politik ist ja auch eine ernste Angelegenheit.“
„Hab mal gelesen, die besten Entscheidungen treffe man, wenn man dringend pinkeln muss, in unabwendbarer Eile sei man schneller und präziser im Denken.“
„Dann ist mal müssen quasi das Gegenteil von schallend lachen?“
„Womöglich.“
„Hier guck mal bei Insta, Seyon Schröder Kim und Gerhard Schröder waren am Wochenende auf dem Golfplatz und strahlen vor Glück!“
„Da wurde sein Baby im Sondierungspapier gerade umbenannt.“
„Es heißt doch immer, Eltern spüren intuitiv, wie es dem Baby geht!“
„Ja, eben, ganz genau.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!