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Kurator über koreanisches Popkorn-Kino„Trashige Filme, aber ohne Gore“

Das Hamburger B-Movie zeigt in der Reihe „Hexen, Zombies, schnelle Autos!“ im April siebenmal Popcorn-Kino aus Südkorea.

Psycho-Horror ohne Blut: „A Tale of Two Sisters“ Foto: Capelight Pictures
Interview von Wilfried Hippen

taz: Westlichen B-Movies sah man oft an, wie billig sie gemacht waren. Das machte einen Teil ihres Charmes aus. Wie ist es beim koreanischen Popcorn-Kino, Herr Vavra?

Stephan Vavra: Die haben da schon ordentlich Geld reingesteckt und das sieht man auch. Aber dafür fällt auf, dass dort sehr viel mit CGI, also computergenerierten Bildern gearbeitet wird. Alle Autofahrten, Zombies und Kampfszenen wurden am Computer gebaut und wirken entsprechend überzogen, Und weil mit diesen CGI-Effekten viel Geld gespart werden kann, brauchen die dort für diese Filme auch keine großen Studios mehr.

Wie kam es dazu, dass Sie eine Reihe mit sieben Genrefilmen kuratieren?

Durch einen Job bei einem Filmverleih. Da habe ich diese Filme gesehen, und da ich asiatische Filme mag, habe ich den Vorschlag gemacht. In der letzten Zeit waren die Filmreihen im B-Movie thematische Schwergewichte und ich wollte mal ein leichtes Programm machen, weil es das auch mal braucht.

Die Filme im Programm gehören zu Genres, die früher das Revier von westlichen B-Movies waren. Was ist an ihnen denn koreanisch?

Die Filme

Filmreihe „Hexen, Zombies, schnelle Autos! Koreanisches Popcorn-Kino“: Sa, 1. April bis So, 30. April, Hamburg, B-Movie.

Zum Auftakt am 1. April ist um 20 Uhr Bareun Jos Actionfilm „Slate“ zu sehen. Am 2. April geht es um 18 Uhr mit Dea-min Parks „Special Delivery“ weiter.

Die Machart ist klassisch. Da haben sie sich nicht viel Neues einfallen lassen. Aber das koreanische Actionkino ist im Vergleich zu Hollywood extrem brutal.

Gibt es einen speziellen Dreh bei Ihrer Programmauswahl?

Ja, normalerweise sind ja die Midnight Movies laut und wild, aber wir haben das diesmal umgedreht. Bei uns sind alle Filme im Programm trashig, nur unser Mitternachtsfilm am 29. April ist zwar auch ein Horrorfilm, aber ganz ohne Gore. „A Tale of Two Sisters“ ist stattdessen ein psychologisches Drama über zwei Schwestern, die zusammen mit ihren Vater und ihrer Stiefmutter in einem Haus leben. Der Film ist auch aus dem Jahr 2003, also als Einziger schon älter.

Bild: privat
Im Interview: Stephan Vavra

41, hat eine Handwerksausbildung und studierte in den Kunsthochschulen von München und Hamburg. Seit sieben Jahren arbeitet er ehrenamtlich beim B-Movie.

Es ist oft sehr teuer, asiatische Filme in Deutschland zu zeigen. Ging Ihnen das auch so?

Das war eher günstig, denn alle sieben Filme haben deutsche Verleiher. Man kann Blurays von ihnen kaufen oder sie sind auf diversen Online-Filmportalen zu sehen. Aber ich wollte sie trotzdem im Kino zeigen.

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