Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann ist tot: „Kultur für alle“ war sein Ziel
Als Kulturpolitiker in Frankfurt/Main prägte Hilmar Hoffmann 20 Jahre lang die Stadt. Danach wartete die internationale Bühne.
Zwischen 1970 und 1990 war der SPD-Politiker Kulturstadtrat in Frankfurt, wo er unter anderem das Museumsufer aufbaute. Von 1992 bis 2001 war er Präsident des Goethe-Instituts. In seinem Buch „Kultur für alle!“ (1979) setzte er sich für eine breitere gesellschaftliche Teilhabe an Kultur ein. Kultur sah er als „Lebenselixier“, man brauche sie, „um ein ganzer Mensch zu werden“, sagte er in einem seiner letzten Interviews.
Hilmar Hoffmann wurde am 25. August 1925 in Bremen geboren. Seine Karriere begann er als Regieassistent an den Städtischen Bühnen Essen. In Oberhausen leitete er eine Volkshochschule, gründete ein Kurzfilmfest und war von 1965 bis 1970 Sozial- und Kulturdezernent.
In Frankfurt wurden in seiner aktiven Zeit 15 Museen eröffnet. Er stockte die Förderung für die freie Szene auf, gründete Off-Spielstätten, eröffnete Stadtteilbibliotheken, Musikschulen und Bürgerhäuser. Hoffmann arbeitete unter fünf Oberbürgermeistern.
Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur, Hoffmanns Tod sei „ein sehr großer Verlust für die Stadt“. Sein Wirken sei „allseits respektiert, anerkannt und beachtet. Er wird in dieser Stadt nie vergessen.“
Hessens Kulturminister Boris Rhein (CDU) sagte: „Hilmar Hoffmann war eine Legende. Er hat als Kulturdezernent Maßstäbe gesetzt und die Kulturlandschaft Frankfurts maßgeblich geprägt.“ Die Nachricht von seinem Tod habe ihn „tief erschüttert“.
Der Kulturpolitiker war von 1993 bis 2010 auch Vorsitzender des Programmbeirates von HIT RADIO FFH. „Hoffmann war stets sein Engagement für alle Sparten der Kultur wichtig – von den Museen und Theatern bis hin zur Alltags-Kultur für die Bürger, zu denen er selbstverständlich auch das Radio zählte“, sagte Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth.
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