Kritik an der Deutschen Bahn: Grüne wollen Konzern umkrempeln
Die Deutsche Bahn hat Probleme. Grünen-Chef Anton Hofreiter glaubt, die Ursache dafür sind zersplitterte Zuständigkeiten im Konzern. Er fordert neue Strukturen.
Es gehe zuerst darum, das zersplitterte Zuständigkeits-Chaos zu vieler kleiner Gesellschaften aufzulösen. Die verschiedenen Töchter, die alle für das Netz verantwortlich seien, müssten zu einer Infrastruktur-Gesellschaft fusionieren. „Ohne klare Zuständigkeiten laufen auch Milliardeninvestitionen ins Leere“, warnte Hofreiter.
Nötig für mehr Wettbewerb sei aber auch eine Zerschlagung des Unternehmens in zwei Teile: Netz- und Transportgeschäft müssten getrennt werden, sagte Hofreiter. Bei den Finanzproblemen helfen solle zudem eine Teilprivatisierung. „Der Verkauf von Tochterunternehmen wie Arriva und Schenker könnte frisches Geld in die Kasse bringen, um Zukunftsprojekte anzupacken“, sagte Hofreiter.
Der Aufsichtsrat der Bahn will am Freitag über Ergebnisse seiner zweitägigen Klausurtagung informieren. Themen waren unter anderem Maßnahmen gegen die wachsende Verspätung von Zügen, verbesserte Wartung und Instandhaltung der Züge sowie zusätzliche Investitionszuschüsse des Eigentümers Bund an die Bahn in Milliardenhöhe.
Die Bahn steht wegen vieler Verspätungen in der Kritik. Im Oktober kamen nur 71,8 Prozent der Züge pünktlich an ihre Ziele. Ein Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ hatte am Donnerstag noch einmal die Probleme bei der Deutschen Bahn deutlich gemacht.
Derzeit fehlen rund 5.800 Mitarbeiter im „betriebskritischen Bereich“ des Zugverkehrs und nur nur jeder fünfte ICE sei „voll funktionsfähig“. Die Bahn betonte, auch kleine Komforteinschränkungen wie ausgefallene Kaffeemaschinen flössen bereits in die Statistik ein – die Sicherheit sei aber gewährleistet.
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