Kritik an UN-Zusammenarbeit mit Assad: 70 NGOs setzen Kooperation aus
Dutzende Hilfsorganisationen haben ihre Zusammenarbeit mit den UN ausgesetzt. Grund ist die Untätigkeit der UN gegenüber dem Assad-Regime.
Der Schritt sei eine erste Reaktion auf „den politischen Einfluss der syrischen Regierung und die Tatenlosigkeit der UN-Behörden und der anderen humanitären Akteure mit Sitz in Damaskus.“ Die Führung in Damaskus habe Hilfslieferungen an belagerte Gebiete blockiert. In der Folge habe das syrische Volk umso mehr leiden müssen.
Die 73 Gruppen sind in Syrien, Jordanien, dem Libanon und der Türkei aktiv. Darunter sind die Syrian American Medical Society sowie die auch als Weißhelme bekannte Syrische Zivilverteidigung, die in den Gebieten der Opposition aktiv ist. Sie stellen nach eigenen Angaben über sieben Millionen Syrern humanitäre Hilfe bereit, davon sechs Millionen in deren Heimat. In ihrem Brief forderten die Organisationen zudem Ermittlungen zu einem kritischen Medienbericht über UN-Aktivitäten in Damaskus.
Die britische Zeitung The Guardian hatte in der vergangenen Woche gemeldet, dass die Vereinten Nationen Personen aus dem Umfeld von Syriens Präsident Baschar al-Assad Verträge in Millionenhöhe erteilt haben sollen. Dazu gehören demnach von dessen Frau Asma und dessen Cousin Rami Machluf gegründete Gruppen. Bei Letzterem handelt es sich um einen der prominentesten und reichsten Geschäftsmänner Syriens.
UN-Sprecher Stephane Dujarric erklärte in einer Reaktion, dass die Vereinten Nationen weiterhin Millionen von Syrern auf allen Seiten des Konflikts Hilfe zukommen lassen würden. Doch beharre die syrische Regierung wie eine Reihe anderer Länder darauf, dass die UN mit einer Auswahl autorisierter Partner zusammenarbeiten. In Orten, die nicht von der Assad-Führung kontrolliert würden, kooperierten die UN mit lokalen Partnern, die sich womöglich nicht auf der Regierungsliste fänden. „Wir können uns den Weg durch Straßenblockaden nicht freischießen“, fügte Dujarric hinzu.
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