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Krise beim Hamburger SV„Unüberschaubare Einzelinteressen“

Der Top-Trainerkandidat beim Fußball-Bundesligisten HSV ist aus dem Rennen: Magath sagte ab. Jetzt wird Mirko Slomka als Alternative gehandelt.

Will nicht mehr nach Hamburg: Felix Magath Bild: dpa

HAMBURG dpa | Nicht mal Felix Magath will den Hamburger SV trainieren. Der ehemalige Meistercoach von Bayern München und dem VfL Wolfsburg hat dem krisengeschüttelten Fußball-Bundesligisten am Donnerstag abgesagt.

„Leider beharren im HSV zu viele der alten Kräfte auf ihren Positionen, sind an einem ehrlichen Neuanfang nicht interessiert. Teile des Aufsichtsrates, der Vorstand sowie die Initiatoren der Gruppe HSV Plus haben sich gegen mich gestellt“, teilte der Ex-Profi des HSV auf seiner Facebook-Seite mit. „Wie soll man mit solchen Voraussetzungen einen Verein erfolgreich durch den Abstiegskampf führen?“

Der 60-jährige zeigte sich genervt von den Grabenkämpfen beim Bundesligisten. „Einigkeit im Verein hat aber oberste Priorität, ohne sie kann nichts gelingen. Diese notwendige Einigkeit herzustellen scheint bei diesen unüberschaubaren Gruppen und Einzelinteressen kaum machbar“, klagte er.

Aufsichtsratschef Jens Meier hielt sich mit Vorwürfen zurück. „Der Aufsichtsrat hat in angenehmer Atmosphäre geführte Sondierungsgespräche mit Felix Magath über eine mögliche Zusammenarbeit heute in beidseitigem Einvernehmen beendet. Jetzt geht es nur darum, die schwierige sportliche Situation in den Griff zu bekommen“, sagte Meier.

Magath war am Abend dennoch in die Hansestadt gereist. Es ging ihm aber nicht um Fußball. Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Schach macht schlau“ referierte er über die Vorzüge des Denksports.

Spiel gegen Braunschweig steht an

Die Initiative HSVPlus reagierte unterdessen „mit Erstaunen“ auf Magaths Ausführungen. „Dem können wir nicht folgen“, erklärten sie in einer Pressemitteilung. „Wir als eine Initiative von Mitgliedern haben keinen konkreten Einfluss auf die Entscheidungen des Aufsichtsrates oder des Vorstandes. Wir können uns daher weder gegen noch für eine Person aussprechen.“

Gehandelt werden jetzt beim HSV andere Namen. Mirko Slomka und Thomas Schaaf seien erste Wahl, berichtete die Online-Redaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages shz.de. Doch zumindest in den nächsten zwei Tagen bleibt alles beim Alten. Im Kellerduell bei Eintracht Braunschweig am Samstag (15.30 Uhr) sitzt Bert van Marwijk auf der Bank.

„Wir stehen zu unserem Wort. Herr van Marwijk wird die Mannschaft in Braunschweig betreuen“, hatte Vorstandschef Carl Jarchow schon vor der Absage Magaths bekannt. Ähnliche Worte hatte am Vorabend Sportchef Oliver Kreuzer gewählt. „Wir bereiten uns auf Samstag vor. Was da noch so läuft – keine Ahnung“, sagte der frühere Bayern-Profi.

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6 Kommentare

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  • Gegen Braunschweig auch vergeigt. Jetzt werden die wieder nach dem großen Zampano beim HSV suchen. Wenn es den überhaupt gibt, dann kommt er bestimmt nicht nach Hamburg. Schon bei der Autobahn-Abfahrt zur Arena stinkt es nach Geld und Kadaver.

    • BB
      Butter bei die Fische
      @Rainer B.:

      Bei rund 100 Mio Schulden wird es schwerlich noch nach "Geld" stinken können.

      • @Butter bei die Fische:

        Schulden sind Geld, das nur anderen gehört.

        War natürlich ironisch gemeint. Der HSV hat ja schon seit längerem über seine Verhältnisse gelebt. Die verantwortlichen Leute glauben ja ernsthaft, man könnte sportliche Klasse mal eben mit Geld einkaufen. Bin da eher skeptisch.

         

        Übrigens: Meine anläßlich der Entlassung Mirko Slomka's geäußerte Vermutung, dass der den HSV in der zweiten Liga trainieren wird, scheint sich mehr und mehr zu bewahrheiten.

  • S
    sylke

    Fulham hat zugeschlagen, mehr geld in der gehaltstuete vermutlich.

  • BB
    Butter bei die Fische

    Schon de erste Absatz zeigt mal wieder, daß der dpa-Pfuscher einfach nicht weiß, worüber er eigentlich schreibt.

     

    Fakt ist: Am Mittwoch, den 12. Februar gab es ein Treffen zwischen dem Aufsichtsrat des HSV und Felix Magath, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Im Rahmen dieses Gespräches hat Magath zum Einen gefordert, nicht nur den Posten des Trainers (van Marwijk), sondern auch den des Managers (Kreuzer) und des Vorstandsvorsitzenden (Jarchow) zu erhalten. Zum Anderen verlangte er eine sofortige Entscheidung in allen drei Fragen, da er nur bereits am Samstag in Braunschweig auf der Bank sitze, oder eben gar nicht.

     

    Von den elf Aufsichtsräten sprachen sich daraufhin sechs gegen das Konzept Magaths aus, maximal drei hätten es sein dürfen. Daraufhin erklärte man die Gespräche einvernehmlich für beendet. Am Abend dann ging Magath am Rande einer Veranstaltung für den Schachsport verbal in die Offensive, frei nach dem Motto, wer zuerst mit dem Finger auf den anderen zeigt, dem stellt man keine unangenehmen Fragen. Wie man sieht, hat er damit zumindest bei den einfältigen Schreibknechten der dpa "Erfolg" gehabt.

  • I
    ich

    es ist doch so unwichtig...