Krieg in der Ukraine: Angriffe trotz Waffenruhe
Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges hat Putin eine dreitägige Waffenruhe verkündet. Die Ukraine wurde in der Nacht trotzdem angegriffen.

afp/reuters | Das russische Militär setzt ukrainischen Angaben zufolge seine Angriffe in der Ostukraine fort. Russland habe auch nach Mitternacht trotz der von Präsident Wladimir Putin verkündeten dreitägigen Waffenruhe mehrere Gebiete der Ukraine angegriffen, sagt ein Sprecher der ukrainischen Armee. Am Donnerstagmorgen teilte das ukrainische Militär teilte mit, dass russische Streitkräfte Luftangriffe in der ostukrainischen Region Sumy geflogen hätten. Angaben über Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.
Russischen Medienberichten zufolge ist die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete dreitägige Ukraine-Waffenruhe allerdings in Kraft getreten. Wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf den Kreml berichtete, trat die Feuerpause am Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit) anlässlich des 80. Jahrestags des „großen Sieges“ in Kraft, also der Kapitulation Nazi-Deutschlands im Mai 1945. Die Waffenruhe soll demnach bis einschließlich Samstag dauern.
Stunden vor Inkrafttreten der Feuerpause hatten Russland und die Ukraine einander mit Luftangriffen überzogen. Dabei wurden in der Ukraine mindestens zwei Menschen getötet, in Russland unterbrachen mehrere Flughäfen ihren Betrieb.
Die Ukraine hat der Waffenruhe nicht zugestimmt und sie als politisches Manöver bezeichnet. Kyjiw fordert stattdessen eine 30-tägige Feuerpause. Während einer kurzen, von Russland verkündeten Waffenruhe an Ostern hatte die Ukraine nach eigenen Angaben hunderte Verstöße durch Russland verzeichnet.
US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar versucht, eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Putin lehnte jedoch im März einen gemeinsamen Vorschlag der USA und der Ukraine für eine bedingungslose Waffenruhe ab.
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