Krieg in der Ukraine: Korruptionsfall in der Rüstung
Beamte des Verteidigungsministeriums sollen 37 Millionen Euro veruntreut haben. Laut Geheimdienst SBU war das Geld für den Munitionskauf vorgesehen.
![Soldat mit Mörsergranate Soldat mit Mörsergranate](https://taz.de/picture/6790775/14/34533590-1.jpeg)
Dem Geheimdienst zufolge wurde im August 2022 Geld an einen Waffenlieferanten im westukrainischen Lwiw überwiesen. Dieser soll dann einen Teil des Betrags weitergeleitet haben an eine ausländische Rüstungsfirma, die angeblich die bestellte Munition hätte liefern sollen. „Es wurde jedoch keine einzige Artilleriegranate in unser Land geschickt“, teilte der ukrainische Geheimdienst mit. Stattdessen habe die ausländische Firma versucht, die erhaltenen Gelder auf einem Konto auf dem Balkan zu verstecken.
Die gestohlenen Gelder seien mittlerweile beschlagnahmt worden, schrieb der SBU. Derzeit werde geklärt, wie sie in den ukrainischen Haushalt zurückgeführt werden können. Gegen fünf Verdächtige werde nun ermittelt. Ein weiterer Mann sei festgenommen worden, als er versucht habe, ins Ausland zu fliehen. Auch das ukrainische Verteidigungsministerium sowie die Generalstaatsanwaltschaft bestätigten den Fall.
Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren mit internationaler Unterstützung einen großangelegten russischen Angriffskrieg ab. Zugleich hat die Bekämpfung von Korruption für Kyjiw besondere Priorität – denn sie ist eine Bedingung für den von vielen Ukrainern herbeigesehnten EU-Beitritt. Im vergangenen Dezember hatte Brüssel den offiziellen Beginn von Beitrittsverhandlungen mit dem osteuropäischen Land beschlossen.
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