Krieg in Syrien: 18 Tote bei Luftangriffen
Menschenrechtler machen die syrische Armee und russische Truppen für die Bombadierung verantwortlich. Fast 100 Zivilisten wurden in den letzten Tagen getötet.
Die Anhänger von Präsident Baschar al-Assad hatten in den vergangenen Monaten große Geländegewinne erzielt, vor allem gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Fast sieben Jahre nach Ausbruch des Konflikts beherrschen sie mittlerweile wieder mehr als die Hälfte des Landes, darunter alle wichtigen Städte. Ost-Ghouta und die Provinz Idlib werden beide von Rebellen kontrolliert und sind derzeit am härtesten umkämpft. In beiden Gebieten dominieren radikal-islamische Milizen.
Die Menschenrechter machten für die Bombardierungen in Ost-Ghouta syrische und russische Kampfflugzeuge verantwortlich. Auch am Sonntag berichteten die Menschenrechtler von 20 Luftangriffen sowie heftigen Bombardierungen mit Raketen und Granaten. In den vergangenen zehn Tagen seien in dem Gebiet fast 100 Zivilisten getötet worden.
In der Enklave sind nach Schätzungen rund 400.000 Menschen von der Regierung eingeschlossen. Die Menschen leben in einer kritischen humanitären Lage. Zuletzt eskalierten die Gefechte, nachdem Rebellen einen Stützpunkt der Armee einkreisen konnten.
In der ebenfalls bislang von Rebellen kontrollierten Provinz Idlib nahmen die Regierungstruppen den strategisch wichtigen Ort Sindschar ein, wie die regierungstreuen Nationalen Verteidigungskräfte meldeten. Damit ist der Weg zu einem nahe gelegenen Flughafen frei. Sindschar liegt zudem an einer wichtigen Verbindungsstraße.
Das UN-Nothilfebüro Ocha erklärte über Twitter, in der von Rebellen beherrschten Stadt Marat al-Numan sei zum dritten Mal in weniger als einer Woche die Geburts- und Kinderklinik beschädigt worden und deshalb außer Betrieb. Syrische und russische Jets hatten in dieser Woche zahlreiche Angriffe in der umkämpften Region geflogen.
Das vom syrischen Al-Kaida-Ableger kontrollierte Bündnis Tahrir al-Scham ist in Idlib die dominierende Kraft. Russland und der Iran als Verbündete der Regierung sowie die Türkei als Unterstützer der Opposition hatten im September eine so genannte Deeskalationszone in der Provinz errichtet. Für Ende Januar haben die drei Mächte zu einer Syrienkonferenz im russischen Badeort Sotschi eingeladen. Dort soll über eine Nachkriegsordnung für Syrien verhandelt werden.
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