Krieg in Syrien: Erneute Kämpfe in Aleppo
Die Feuerpause für Ost-Aleppo ist vorbei. Beide Parteien beschuldigen sich gegenseitig, sie gebrochen zu haben. Und der geplante Abzug der Rebellen verzögert sich.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, es habe eine Explosion in dem Rebellendistrikt Saif al-Daule gegeben. Der Aktivist Mahmud Raslan sagte, am Mittwoch um dieselbe Tageszeit gegen 10.15 Uhr (Ortszeit) sei eine Rakete eingeschlagen.
Abu Sajd, der sich am Stadtrand Aleppos aufhielt, sagte: „Es ist klar, dass die Russen den Iran nicht dazu bringen können, sich an den Deal zu halten.“ Iranische Milizen und die Hisbollah feuerten auf vier Bezirke in Aleppo, die noch in der Hand der Aufständischen seien. Zudem hätten die Iraner neue Forderungen gestellt. Dazu gehöre die Bergung der sterblichen Überreste von in Aleppo getöteten Iranern sowie die Freilassung iranischer Geiseln im von der syrischen Opposition kontrollierten Idlib.
Schiitische Freiwillige aus dem Libanon, dem Irak, dem Iran und Afghanistan kämpfen an der Seite der Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Unterstützt wird er zudem von Russland, seinem wichtigsten Verbündeten im Bürgerkrieg.
Busse verlassen die Stadt ohne Zivilisten und Kämpfer
Russland hatte am Dienstagabend gemeldet, die syrischen Regierungstruppen hätten den seit 2012 von Rebellen gehaltenen Ostteil der einstigen Handelsmetropole ganz unter ihre Kontrolle gebracht. Die Rebellen hatten demnach einer Waffenruhe zugestimmt. 5000 Aufständische und ihre Familien sowie Zivilisten sollten am Mittwoch die Stadt eigentlichen verlassen und in von Rebellen kontrolliert Gebiete gebracht werden.
Der libanesische TV-Sender Al-Manar zeigte Bilder von den grünen Busse der syrischen Regierung, die ohne Passagiere am Mittwoch den vereinbarten Evakuierungsort verließen.
Offenbar hat die syrische Regierung alle Busse zurückbeordert, die zum geplanten Abzug der Rebellen aus dem umkämpften Ostteil Aleppos bereitstanden. Aus regierungstreuen Kreisen hieß es am Mittwoch, dies signalisiere, dass die Abmachung zwischen Regierung und Rebellen zum Abzug gescheitert sein könnte.
Mehrere Busse, die am Rande der von den Rebellen noch kontrollierten Gebiete in Ost-Aleppo gewartet haben, seien zurückgezogen worden. „Die Verzögerungen beim Abzug der Aufständischen, ihrer Familien und anderer Zivilisten gehen auf Unstimmigkeiten zwischen den Anführern der Rebellen zurück“, hieß es aus Regierungskreisen.
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