Kreuzfahrtschiffe müssen ökologisch sein: Seefahrt muss sauber werden
Die Personenschifffahrt kann nicht die letzte Branche sein, bei der Ökonomie und Ökologie weiterhin im Widerspruch stehen.
E s sei allen Passagieren gegönnt. Denn schließlich sind Seefahrten bekanntlich nicht nur lustig, sondern durchaus auch entspannend und bisweilen sogar lehrreich. Nur eines sind sie nicht: umweltfreundlich. Und dieses Problem muss schnellstens gelöst werden. Die Personenschifffahrt kann nicht die letzte Branche sein, bei der Ökonomie und Ökologie weiterhin im Widerspruch stehen: Sie muss sauber werden.
Die immer größer werdenden Schiffe sind schwimmende Kleinstädte. Bis zu 5.000 Passagiere verbrauchen eine Menge Strom, hinzu kommen Restaurants, Kinos, Bars, Schwimmbäder und vieles mehr. All das aber mit Dieselmotoren zu versorgen, die hochgiftiges Schweröl verbrennen, ist Technologie von vorgestern.
Die große saubere Lösung dieses Problems, das sei eingeräumt, gibt es noch nicht. Ohne Druck aber wird es sie auch nicht so rasch geben. Die Reedereien müssen bereit sein, Emissions-Grenzwerte früher zu erfüllen, als die Politik das fordert. Sie müssen bereit sein, die Suche nach ökologisch sinnvoller Energieversorgung zu fördern.
Auch wenn sie dafür von jedem Passagier einen grünen Euro nehmen, wird die Branche nicht untergehen. Eine Kreuzfahrt kostet durchschnittlich knapp 200 Euro pro Tag - da sollte der Öko-Aufschlag drin sein.
Denn Schadstoff-Monster haben vor grönländischen Gletschern nichts zu suchen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg zwischen Israel und Iran
Führt der Krieg im Nahen Osten zu einer neuen Ölkrise?
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
Israel stellt sich auf langen Einsatz gegen Iran ein
Keine klimaneutrale Produktion
Ohne grünen Stahl müssen Stahlkocher zittern
Klimagerechtigkeit in Berlin
Hitzefrei für Reiche
Artenvielfalt
Biber gehören in die Flüsse und nicht auf den Teller
Brisante EU-Analyse
Israel verletzt laut EU-Prüfung Grundsätze für enge Kooperation