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Kostenlose Lastenräder zum AusleihenMit Wilma und Helbi durch Berlin

Bis 2020 sollen 120 Lastenräder kostenlos zur Verfügung stehen. 72 davon gibt es in sechs Bezirken Berlins schon.

Umweltstadträtin Clara Hermann und Frank Masurat vom ADFC Berlin taufen das neue Lastenrad Helbi Foto: Stefanie Kunze

Berlin taz | Die dicke Marianne steht am Frauenzentrum in Kreuzberg, Wilma steht am Campus Wilhelminenhof der HTW, und Walter wartet auf einem Edeka-Parkplatz in Alt-Treptow. Die dicke Marianne, Wilma und Walter sind Lastenräder und warten darauf, abgeholt zu werden.

Insgesamt 72 Lastenräder mit Namen wie Ute, Lotte und Ali sind seit Dienstag an Standorten in Berlin frei verfügbar. Bis Anfang 2020 sollen es 120 werden. Die „fLotte“ Berlin „powered bei ADFC“, wie es auf der Website heißt, macht das möglich. Der Fahrradverband will mit der ehrenamtlichen Initiative ein weiteres Stück Verkehrswende auf die Straße bringen.

Für „fLotter feiern mit Frieda“ oder den „fLotten Umzug mit Lisbeth“ wirbt der ADFC Berlin mit diesem Angebot. Bilder auf der Website zeigen Lastenräder, beladen mit Bierkisten, Umzugskartons und Pflanzen. Die Message also: Auto stehen lassen und Transport mit Lastenrad erledigen. Entweder mit oder ohne Elektroantrieb.

Die Ausleihstationen für die neuen Lastenräder werden im Laufe der folgenden Woche eingeweiht. „Das ist ein tolles Projekt“, sagt Clara Herrmann (Grüne), Umweltstadträtin in Friedrichshain-Kreuzberg am Mittwoch, als sie die erste Ausleihstation in ihrem Bezirk einweiht – am Friedrichshainer Familienzentrum Das Haus. Denn das Angebot schaffe den kostenfreien Zugang zu umweltfreundlichen Transportmöglichkeiten. Und das sei echter Klimaschutz. Wenn es mehr leise Transportmittel gebe, würden davon auch die Kieze profitieren. Vor dem Familienzentrum wird ein neues Lastenrad auf den Namen Helbi getauft.

Ehrenamtliche Pat*innen übernehmen Wartung

Anfang 2018 habe der ADFC die ersten drei Lastenräder auf die Straßen gebracht, erzählt Frank Masurat aus dem Vorstand des ADFC Berlin. „Seitdem haben mehr als 3.000 Menschen ein Lastenrad gebucht.“ Das geht für bis zu drei Tage über die Website flotte-berlin.de. Eine Karte mit grünen Punkten und Fahrradsymbolen zeigt die Orte, an denen Lastenräder zur Verfügung stehen. Das Team der „fLotte“ kümmert sich um die Buchung. Mehr als 200 ehrenamtliche Pat*innen übernehmen die Wartung.

Finanziert wird das Projekt mit Geldern aus dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 und von den Bezirksämtern. Neben Friedrichshain-Kreuzberg machen die Bezirke Spandau, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg, Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf mit. Außerdem gebe es Spenden von Privatleuten und Geschäften wie etwa Alnatura, erklärt Masurat.

Hermann und der ADFC wollen damit ihrem Ziel ein Stück näher kommen: einer Stadt ohne zugeparkte Straßen, ohne schlechte Luft, ohne Klimabelastung. Jetzt müssten nur noch breite Fahrradwege her, denn so ein Lastenrad wolle schließlich auch mal überholt werden, so Masurat.

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1 Kommentar

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  • 0G
    07301 (Profil gelöscht)

    Gemietet wird etwas, wenn es unkompliziert ist oder nahezu kostenlos.

    Kostenlos bedeutet, dass jemand anderes die Kosten trägt. Gerne ist dies der Steuerzahler oder im Fall von Verkehrsprojekten der Autofahrer. Hier sind dies konkret das "Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030" und die "Bezirksämter". Nebulös für der Steuerzahler.

    Unkompliziert bedeutet für die meisten, dass das Mietobjekt verfügbar ist und auch wieder unkompliziert zurückgegeben werden kann. In meinen Augen sind Leihstationen am besten noch mit Öffnungszeiten für den Nutzer kompliziert. Dies können nur Menschen mit viiiieeeeeeellllll Zeit wahrnehmen. Sinnvoller für den Nutzer sind überall verfügbare (Lasten)-Fahrräder.

    Beide Varianten bedürfen allerdings eines gesellschatlichen Konsenses.