Korruption in Malta: Ex-Kabinettschef muss vor Gericht
Keith Schembri muss sich vor Gericht wegen Geldwäsche und Betrug verantworten. Die Journalistin Galizia hatte ihn vor ihrer Ermordung der Korruption beschuldigt.
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Schembri gehört zu einer Reihe von Politikern aus dem engsten Kreis um den damaligen Regierungschef Joseph Muscat, die die Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia der Korruption beschuldigt hatte, bevor sie 2017 ermordet wurde. Muscat trat nach Massenprotesten wegen seines Umgangs mit den Ermittlungen zu dem Mord an Caruana Galizia im Januar vergangenen Jahres schließlich zurück.
Die nach dem Autobombenanschlag auf die Journalistin gegründete Stiftung begrüßte die Strafverfolgung gegen Schembri. Diese bringe „Malta einen Schritt weiter in Richtung eines Landes, in dem niemand über dem Gesetz steht“.
Schembri musste im November 2019 zurücktreten, nachdem sein Name von einem als Hauptverdächtiger im Mordfall Caruana Galizia geltenden Geschäftsmann im Zusammenhang mit der Tat genannt wurde. Im September 2020 wurde Schembri im Zuge der Ermittlungen zu „Goldenen Pässen“ für reiche Ausländer festgenommen und sein Vermögen eingefroren.
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