Korallensterben am Great Barrier Reef: Dem Riff geht‘s schlecht
Das größte Riff der Welt leidet unter den Folgen des Klimawandels. Vor allem der nördliche Teil des Great Barrier Reefs ist betroffen.
afp | Das Ausbleichen der Korallen am Great Barrier Reef vor der australischen Ostküste beunruhigt Regierung und Umweltgruppen. „Die Bilder, die wir vom nördlichen Teil des Great Barrier Reef zu sehen bekommen, sind verheerend“, sagte die Regionalbeauftragte der Umweltorganisation Greenpeace, Shani Tager, am Montag.
Umweltminister Greg Hunt sagte am Sonntag nach einem Überflug der betroffenen Gebiete, die Verhältnisse am Nordteil des größten Korallenriffs der Welt bereiteten ihm Sorge. Die Korallenbleiche wird durch die Erwärmung des Meerwassers mitbedingt, die mit dem Wetterphänomen El Niño zusammenhängt.
Laut Hunt war das Phänomen besonders beim Anflug auf Lizard Island zu beobachten. Dort ist aus der Luft zu erkennen, wie sich die Korallen weiß und grau verfärben. Der Umweltminister vertrat jedoch die Ansicht, die Korallenbleiche sei nicht so schlimm wie 1998 und 2002.
„Das Riff kann sich erholen“, sagte Richard Leck von der Umweltorganisation WWF. „Aber wir müssen den Wechsel zu sauberer, erneuerbarer Energie beschleunigen.“ Zudem müsse die Umweltbelastung durch die Landwirtschaft und durch Waldrodungen verringert werden. Die Greenpeace-Beauftragte Tager forderte, den Kohleabbau einzustellen.
Das 2.300 Kilometer lange Great Barrier Reef wird durch mehrere Faktoren in seiner Existenz gefährdet. Dazu zählen die Dornenkronenseesterne, die Korallen fressen, die Algenblüte, der Klimawandel, Wirbelstürme und die Umweltverschmutzung. Umweltminister Hunt kündigte an, den Zustand des Great Barrier Reef im September an 40 Stellen überprüfen zu lassen.
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