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Kopieren im NetzLob der Piraterie

Kommentar von Tilman Baumgärtel

Seiten, die per Torrent Inhalte zum Herunterladen anbieten, geraten immer weiter unter Druck. Dabei ist Medienpiraterie gut.

Symbol der Freiheit – zumindest für einige Foto: _gennadi/photocase.de

Z wei Abmahnungen in einer Woche gehörten zu den Willkommensgrüßen, die mich nach neun Jahren in Asien in Deutschland empfingen. Weil man zwei Filme von meinem Laptop herunterladen konnte, verlangten zwei verschiedene Anwaltsbüros 800 und 1.500 Euro von mir.

Dass das ausgerechnet mir passierte, war ebenso peinlich wie passend. Inspiriert durch den schwunghaften Handel mit raubkopierten DVDs in meinen Gastländern, den Phi­lippinen und Kambodscha, hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt als Medienwissenschaftler seit zehn Jahren mit dem Phänomen der Medienpiraterie beschäftigt, eine Konferenz veranstaltet und eine Reihe von Aufsätzen zum Thema veröffentlicht. Und natürlich wusste ich, dass es in Deutschland Firmen gibt, die Jagd auf die IP-Adressen von Filesharern machen, und Anwaltskanzleien, deren Geschäftsmodell darin besteht, Internetpiraten abzumahnen.

Dass ich als Netzpirat erwischt wurde, hatte einen einfachen Grund: Ich hatte schlicht vergessen, dass ein kleines Programm namens µTorrent automatisch Bits und Bytes der Filmdateien von meiner Festplatte ins Internet pumpte, sobald mein Rechner mit diesem verbunden war.

In Deutschland hat die Film- und Musikindustrie viel Geld in die Strafverfolgung von Medienpiraten investiert. Und die meisten, die beim Datentausch erwischt werden, tun, was ich letztlich auch tat: Sie versuchen, die geforderte Abmahngebühr herunterzuhandeln, dann unterschreiben sie zähneknirschend eine Unterlassungserklärung und zahlen astronomische Abmahngebühren. In Deutschland verdient eine ganze Industrie von Winkeladvokaten mit Internetpiraterie gutes Geld.

Tilman Baumgärtel ist Professor für Medienwissenschaft an der Hochschule Mainz. Die von ihm herausgegebene Textsammlung „The Pirate Essays“ ist bei Amsterdam University Press erschienen.

Dass Medienpiraterie bestraft wird, leuchtet erst mal ein. Schließlich haben sich die Filesharer Musik, Filme oder Software angeeignet und weiterverbreitet, welche jemand anders geschaffen hat, der dafür auch bezahlt werden möchte. Andererseits machen sich die Piraten eine der grundlegenden Eigenschaften des Internets zunutze: Das Netz ist die perfekteste Kopiermaschine in der Geschichte der Menschheit; gebaut, um Daten schnell und verlustfrei von einem Rechner zum anderen zu kopieren. So betrachtet sind die Musik- und Filmpiraten also eigentlich nur besonders konsequente Internetnutzer.

Die Mutti von Netflix

Internetpiraterie ist für die Medienindustrie, was die sozialistischen Blockstaaten zur Zeit des Kalten Krieges für den kapitalistischen Westen waren: die Androhung einer Alternative zu ihrem System, ein Hinweis darauf, dass es auch anders geht. Nur diese permanente Bedrohung im Nacken brachte die Medienindustrie dazu, auf Vertriebsmethoden umzusteigen, die den technischen Möglichkeiten und Zuschauerwünschen im Zeitalter des Internets entsprechen. Ohne Piraterie gäbe es kein Strea­ming, kein Spotify, kein Netflix und keine Mediatheken – alles der technischen Gestalt des Internets entsprechende Vertriebsformen, die zunächst illegal betrieben wurden, bevor sich die Industrie dazu durchringen konnte, eigene legale Angebote zu machen.

Aber nicht nur die Medienindustrie, auch die Künstler haben von Piraterie profitiert – wenn schon nicht finanziell, so doch durch erhöhte Reichweite und Wahrnehmung. Heute hochgelobte US-Serien wie „The Wire“ oder die „Sopranos“ waren bei ihrer Erstausstrahlung zunächst keine rasenden Erfolge. Und verdanken ihre globale Durchsetzung auch einer internationalen Armee von Fans, die in ihren Blogs und sozialen Netzwerken jede Folge diskutierten und analysierten. Einige der enthusiastischen Fans veröffentlichten Mitschnitte von neuen Episoden Minuten nach ihrer Ausstrahlung im Internet. Dort wurden sie nicht nur oft von Millionen von Usern in der ganzen Welt heruntergeladen, sondern von eingeschworenen Teams binnen weniger Stunden in ihren Landessprachen untertitelt.

Most pirated show in the World? „Ein Kompliment“, fanden die „Game of Thrones“-Macher

Die Macher der Serie „Game of Thrones“ haben die TV-Industrie der USA aufgebracht, indem sie auf die Bedeutung hinwiesen, die Piraterie für den internationalen Erfolg der Serie hat. Autor George R. R. Martin, Regisseur David Petrarca und HBO-Programmdirektor Michael Lombardo wurden mit dem stolzen Bekenntnis zitiert, dass die Serie die „most pirated show in the world“ sei, was „ein Kompliment“ sei.

Kein Welles, kein Godard

Doch vor allem ist Piraterie Teil eines Prozesses, den ich „Globalisierung von unten“ nenne – einer Globalisierung nicht der Konzerne, sondern der Liebhaber. Diese Form der Globalisierung konnte ich als Dozent am Filminstitut an der Universität von Manila aus nächster Nähe beobachten. Den Philippinen war – wie so gut allen anderen Ländern des „globalen Südens“ – für mehr als ein Jahrhundert der Zugang zum größten Teil des Weltkinos verwehrt. Hier war nie ein Film von Orson Welles oder Jean-Luc Godard ins Kino gekommen oder auf DVD erhältlich. Dasselbe gilt natürlich auch für einen signifikanten Teil des in Form von Literatur vorliegenden Weltwissens.

Am Filminstitut der Universität der Philippinen in Manila nun, an dem ich vier Jahre lang unterrichtet habe, gehörte es lange zum guten Ton unter Kollegen, die das Glück hatten, eine Auslandsreise machen zu können, alle Videofilme, die sie von dort mitbrachten, in unserem Fachbereich für den Gebrauch in der Lehre kopieren zu lassen. So kam mit der Zeit eine kleine, aber brauchbare Sammlung von Filmklassikern auf VHS zusammen, mit der man die Grundlagen von Filmgeschichte und -theorie vermitteln konnte. Niemand konnte es meinen Kollegen verdenken, dass sie mit Begeisterung zugriffen, als ab Ende der 1990er Jahre Piraten-DVDs und Filesharing-Dienste den Zugriff auf große Teile des Weltkinos erlaubten. Für die Lehrenden war es schlicht eine Methode, wenigstens in diesem Bereich die wirtschaftliche wie kulturelle Asymmetrie zwischen Erster und Dritter Welt aufzuheben.

Und es waren natürlich nicht nur Filme: Schon bevor Wissenschaftsverlage wie Routledge und Springer begannen, die Preise für Fachzeitschriften und -bücher in die inzwischen üblichen schamlosen Höhen zu treiben, war der Großteil der englischsprachigen Literatur für Hochschulen wie die Universität der Philippinen schlicht zu teuer. Als Konsequenz daraus hatte der philippinische Diktator Marcos in den 1970er Jahren die „Asian Edition“ erfunden – den Nachdruck von wichtigen US-amerikanischen Lehrbüchern, ohne dafür Lizenzgebühren an die Verlage zu bezahlen. Diese Praxis belastete jahrelange das Verhältnis zwischen den USA und den Philippinen und wurde nach dem Sturz von Marcos beendet.

Raub? Bildung!

Eine informelle Version der „Asian Edition“ hat allerdings bis heute überlebt: Zu Semesterbeginn stapeln sich in den unzähligen kleinen Copyshops auf dem Campus die fotokopierten Versionen von US-amerikanischen Einführungen in die Chemie, die Humanmedizin oder die Literaturwissenschaft. Ohne diese raubkopierten Lehrbücher wäre nicht nur in den Philippinen, sondern in vielen Ländern rund um den Globus schlichtweg keine akademische Ausbildung möglich.

Piraterie kann daher eine Quelle von Bildung sein und eine Einladung zur freien Rede. Ein Akt des Widerstands und eine Bedingung für neue Formen von Kreativität. Der Beginn eines Gesprächs über geistiges Eigentum unter den veränderten Konditionen, die durch das Internet entstanden sind. Piraterie handelt vom Zugang zu Wissen und Information und von den Grundlagen von Kulturproduktion und Autorschaft.

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19 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Durch die Digitalkultur der großen Medienkonzerne ist dieses Dilemma, dem im übrigen durch die Streamingkultur längst Abhilfe geschaffen wurde, überhaupt erst entstanden.

     

    In der Ära der Vinylplatten gab es auch schon Tonband und Cassettenrecorder, aber das war nur 2. Wahl und beeinträchtigte nicht die Plattenverkäufe. Das funktionierte sogar noch während der CD-Ära einigermaßen gut, analog zu Filmen auf DVD, war aber vorbei, als nur noch MP3 & Co. übers Internet 'rausgehauen wurden.

     

    Inzwischen Kauft man die Adobe Creative Suite nicht mehr für 2000 €, das MS-Office-Paket für 1200 € (oder spart sich diese durch Raubkopie), sondern zahlt monatliche Nutzungsgebühr genau wie man Musik und Filme nicht mehr "kauft" sondern fürs anhören oder schauen bezahlt.

     

    Die Industrie hat somit das Thema jenseits aller deutsch-moralischen oder kriminologisch-juristischen Debatte längst pragmatisch in die Hand genommen.

     

    Klar, für die Künstler und Konsumenten jenseits des Mainstreams hat sich die Situation nicht verbessert, aber das ist zu einem großen Teil durch Bejubeln der Wohnzimmersamplerkultur und des DJ-Wesens einerseits und des völligen Umkrempelns der Struktur der Auftrittsorte anderseits selbstverschuldet.

     

    Früher spielte man sich als Band oder Musiker durch die Clubs und Kleinfestivals, es war harte Arbeit, aber es gab eine realistische Einkommensperspektive. Heute soll es am besten gleich direkt vom Wohnzimmer oder der Casting-Couch in die großen Arenen mit den Namen von Konzernen gehen, begleitet von täglich massenhaft einfließenden Online-Einnahmen.

  • Also wenn man etwas elektronisch kopiert, dann ist es ja kein Raub, sondern das Original ist immer noch da.

    Piraten seien Räuber, die andere Schiffe überfallen.

    Das sagen die, die Legitimität erworben (oder erschlichen) haben, Preise und Konditionen und das Angebot zu diktieren.

    Ja, wir sollten mit der Piraterie aufhören und statt den vorgegebenen Elektroprodukten selbst welche erzeugen.

  • „Andererseits machen sich die Piraten eine der grundlegenden Eigenschaften des Internets zunutze: Das Netz ist die perfekteste Kopiermaschine in der Geschichte der Menschheit; gebaut, um Daten schnell und verlustfrei von einem Rechner zum anderen zu kopieren.“

     

    Mit derselben Begründung könnte man den Einsatz von Atomwaffen befürworten. Die Begründung stimmt aber nicht, denn der Zweck des Internets war es Menschen zu vernetzen zum Wohle der Menschen und zum Nutzen der Wissenschaft. Es war ein edles Motiv, das Mitte und Ende der Neunziger von Raubkopien befeuert wurde und (das muss man anerkennen) dem Internet zum großen Durchbruch verhalfen.

  • "Urheberrecht" ist doch nichts anderes als ein Geschäftsmodell für Rechteverwerter - und das müssen nicht zwangsläufig die Schöpfer des Kunst- oder sonstwie geistigen Werkes sein. Weshalb soll der Schöpfer eines geistigen Werkes unendlich oft für eine einmal erbrachte Leistung entlohnt werden und der Handwerker oder sonstwie manuell Tätige eben nur einmal. Das gleiche gilt für abhängig Beschäftigte.

     

    Was hier fehlt, sind neue Ideen für die Entlohnung von Schöpfern geistiger Werke und für den Vertrieb derselben. Das, was zur Zeit als Urheberrecht läuft ist nichts anderes als kleingeistige Geschäftemacherei mit juristischen Winkelzügen. Eben deutsch.

    • @Frickleburt Frogfart:

      Da gebe ich Ihnen recht. In anderen Kulturkreisen ist es eine Ehre kopiert zu werden. In der Regel geht das mit Optimierungen einher.

      Ich finde die Argumente der Gema/Lobby dienen nur dem Schutz einer nicht mehr passenden Verfahrenweise. Wir alle zahlen ja ausserdem auf USBSticks, Festplatten und Rohlinge schon Gema-Abgaben.

      Ich denke es ist lohnenswert über eine Reformierung dieser Praktiken nachzudenken. Mal von der fragwürdigen Verteilung der Gelder ganz zu schweigen.

  • "Dass Medienpiraterie bestraft wird, leuchtet erst mal ein. Schließlich haben sich die Filesharer Musik, Filme oder Software angeeignet und weiterverbreitet, welche jemand anders geschaffen hat, der dafür auch bezahlt werden möchte. Andererseits...."

    > Es gibt kein "Andererseits".

     

    "So betrachtet sind die Musik- und Filmpiraten also eigentlich nur besonders konsequente Internetnutzer."

    > So betrachtet ist sogar der IS nur ein besonders konsequenter AK47-Nutzer.

     

    Kann man Unrechtsbewußtsein eigentlich wegstudieren?

     

    Sie vergessen eines: Wenn es keine Urheber mehr gibt, gibt es auch keine Kopisten mehr.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Mal angenommen ich habe mir schon ein Computer gekauft und stotter den langsam ab....

       

      für diesen brauche ich win 10: 160€

      linx nette idee, aber wenig kompatib.

       

      ich schneide Filme muss fotoshoppen, hier und da vektorgraphik also,Adobe suite: 2000€

      • @Kubatsch:

        und und und....

         

        dt läbbert sich!!!

         

        Dies Geld habe ich nicht auf ein Schlag ich brauche aber die SOftware um an Geld zu kommen und mir endlich was anderes als eine gecrackte version zu gönnen.

         

        Dein Unrechtbewusstsein ist nichts als Selbstgefälligkeit

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Mal angenommen ich habe mir schon ein Computer gekauft und stotter den langsam ab....

       

      für diesen brauche ich win 10: 160€

      linx nette idee, aber wenig kompatib.

       

      ich schneide Filme muss fotoshoppen, hier und da vektorgraphik also,Adobe suite: 2000€

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      "Kann man Unrechtsbewußtsein eigentlich wegstudieren?"

       

      Kann man eindimensionales Denken eigentlich überwinden? Also mein Unrechtsbewusstsein meldet sich immer dann, wenn eine Horde von Geschäftemachern "raubkopierende" Jugendliche mit Forderungen in 4-stelliger Höhe überzieht. Leider enden nicht alle wie Gravenreuth (7.Himmel) und Urmann (Knast). Aber diese Diskussion ist schon 1000-fach gelaufen und hat nichts gebracht.

      • @Frickleburt Frogfart:

        Führen Sie im Restaurant nach genossenem Male ebenfalls systemkritische Debatten mit dem Ober, anstatt die Rechnung zu bezahlen?

         

        Warum bezahlen Sie überhaupt irgendwas? Finden Sie nicht, dass z.B. dem Bäcker gar nichts zusteht, dafür, dass er morgens um 4 anfängt, den Leuten ihre Brötchen zu backen? Finden Sie nicht, dass es eine ziemliche Frechheit vom Metzger ist, Geld von Ihnen zu verlangen für die Wurst, die Sie von ihm bekommen haben? Und sind Sie nicht auch der Meinung, dass es einer gnadenlosen Ausbeuterei gleich kommt, wenn der Fahrradhändler den Kaufbetrag juristisch von Ihnen einfordert, nachdem Sie sich weigern, das gelieferte Fahrrad zu bezahlen?

         

        Sie haben wohl Recht: Sachen bezahlen ist genau so spießig, wie seine Arbeit bezahlt bekommen wollen. Vermutlich überweisen Sie jeden Monat Ihr Gehalt an den Arbeitgeber zurück.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ein typisch deutscher Kommentar (bis auf den Satz mit dem IS, der ist etwas hirnlos).

      Ein guter Chef zeichnet sich doch dadurch aus, dass er über den Tellerrand hinausblicken kann.

      • @Wuff:

        Ein guter Chef weiß, was die Arbeit seiner Leute wert ist. Ein schlechter Chef denkt, die Leute arbeiten gerne umsonst für ihn.

         

        Wer wie Sie glaubt, dass Künstler keine Rechnungen bezahlen müssen, kein Essen kaufen müssen, kein Dach über dem Kopf brauchen, sondern von der Luft und den Ideen leben, damit Leute wie Sie den Genuss der Kunst nicht bezahlen müssen, erfüllt m.E. gewisse gesellschaftliche Kriterien nur unzureichend.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Manometer, eine Kristallkugel haben Sie auch, die Ihnen sagt, was andere glauben...

          Den Künstlern geht es heute insgesamt besser als früher, da können Sie erzählen, was Sie wollen, vor allem den etwas unbekannteren, die wären ohne Internet und Tauschbörsen immer noch völlig brotlos. Die Künstler selbst machen auch gar keinen grossen Aufstand so wie Sie. Die grossen "Verlierer" bei dem Spiel sind die grossen Musik- Konzerne, und denen halten Sie brav die Stange, Sie Super- Chef.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Es wird aber nie "keine Urheber" mehr geben, da Kunst ein menschliches Grundbedürfnis ist. Es gibt vielleicht keine der gängigen Verbreitungswege mehr und keine Künstler mehr, die von der Kunst ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten könnten. Das ist aber ein anderes Problem.

      • @970 (Profil gelöscht):

        Mal ne Frage: Wessen Musik hören Sie, wessen Bücher lesen Sie und wessen Filme gucken Sie? Alles Produkte von Leuten, die ihre Kunst brotlos nach Feierabend produzieren?

      • @970 (Profil gelöscht):

        Wer wirklich ein Künstler ist, der was zu sagen hat, muß irgendwann auch davon leben können. Oder es gibt künftig nur noch "Mutti macht jetzt nen Abend-Töpferkurs bei der VHS"- und "Ich hab mit meinen Kumpels im Wohnzimmer mit dem I-Phone ein paar Songs aufgenommen"-Kultur.

         

        Wenn Kunst so ein verbreitetes Grundbedürfnis wäre, würde ja jeder seine Kunst selber machen. Ich sehe aber, dass 99% der Leute lieber Bier trinken, Games zocken, Bundesliga gucken und auch sonst intellektuell nicht überfordert werden wollen.

         

        Ich halte Ihr Statement für eine typische Ausrede mit vorgeschobenem gesellschaftlichen Anspruch.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          " Ich sehe aber, dass 99% der Leute lieber Bier trinken, Games zocken, Bundesliga gucken und auch sonst intellektuell nicht überfordert werden wollen."

           

          Das ist falsch in Zeiten von FB und Twitter ist jeder Nutzer im Sinne des UrhG ein Urheber. Ob sie das für Kunst oder intellektuell unterforderten Müll halten ist dabei uninteressant, weil nur ihre Meinung.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          "Führen Sie im Restaurant nach genossenem Male ebenfalls systemkritische Debatten mit dem Ober, anstatt die Rechnung zu bezahlen?"

           

          Wenn es im Restaurant nur die Kopie des Essens gibt und der Koch nicht einmal selbst gekocht hat, der Preis aber unverhältnismäßig hoch ist: Dann ja.

           

          Besser noch, ich werde das Restaurant nicht betreten und die Kopie des Essens wo anders kostenlos testen. Sollte es schmecken, dann besuche ich evtl. das Restaurant.