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Konzertempfehlungen für BerlinAlte Meister, tot und lebend

Feiern für die Konzertreihe Labor Sonor und den vor 100 Jahren verstorbenen Erik Satie. Auf Besuch kommt der australische Sänger Robert Forster.

Feiern 25 Jahre Labor Sonor: Contagious (Mieko Suzuki, Andrea Neumann, Sabine Ercklentz) Foto: Steinhaeuser

D er Monat der zeitgenössischen Musik hat einiges zu feiern. So begeht das Ballhaus Ost am Sonnabend die älteste Konzertreihe für Echtzeitmusik, Labor Sonor. Deren 25 Jahre werden mit fünf Konzerten am Stück gefeiert. Das Trio Krautfuzz verbindet psychedelischen Rock mit Noise, während INK, ebenfalls ein Trio, Schlagzeug und Gitarre mit Minidiscs vereint.

Der Vokalist Christian Kesten „bewegt Objekte auf einem amplifizierten Tisch und erzählt dazu seltsame Geschichten“, wie die Ankündigung verspricht. Die Komponistin Fernanda Farah führt derweil mit der Labor Band ihr Stück „Feedin(g)attention“ auf, und Contagious, noch ein Trio, präsentiert angewandte Klangforschung an Trompete, Innenklavier und Elektronik (Ballhaus Ost, 27. 9., 18 Uhr, 10/15/20 Euro).

Der Monat der zeitgenössischen Musik erinnert zudem an den 100. Todestag des Komponisten Erik Satie. Mit seinem schlichten, antiexpressiven Stil gab er Impulse für Entwicklungen wie Minimal Music und nahm die Idee von Ambient als Hintergrundmusik vorweg.

Im KM28 spielen am Dienstag unter dem Titel „The Velvet Gentleman II“ einige Musiker um den Pianisten Thomas Nicholson ausgewählte Klavierwerke, Chansons und die „Musique d’ameublement“, von Satie als tönende Inneneinrichtung gedacht. Ein Klavierstück von John Cage, der von Satie beeinflusst war, steht auch auf dem Programm (KM28, 30. 9., 20 Uhr).

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Andere zeitgenössische Musik bietet am selben Abend das Bi Nuu, wo der australische Sänger Robert Forster sein neuntes Soloalbum vorstellt. Auf „Strawberries“ setzt er sein poetisches Songwriting fort, dessen Kombination aus fragiler Leichtigkeit und Down-under-Understatement wohl nur er beherrscht.

Auf „Someone ate all of the strawberries“ reimt er etwa „They tasted out of the ordinary“. Ursprünglich war als Ort der Festsaal Kreuzberg geplant. Immerhin passt das kleinere Bi Nuu zu Forsters stillem Rock (Bi Nuu, 30. 9., 20 Uhr, 45,30 Euro).

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Kulturredakteur
Jahrgang 1971, arbeitet in der Kulturredaktion der taz. Boehme studierte Philosophie in Hamburg, New York, Frankfurt und Düsseldorf. Sein Buch „Ethik und Genießen. Kant und Lacan“ erschien 2005.
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