piwik no script img
taz logo

Konflikt zwischen Israel und GazaRaketen auf Jerusalem

Seit Mittwoch wurden israelischen Angaben zufolge 866 Raketen aus Gaza abgefeuert. Ein Ende der Gewalteskalation ist nicht abzusehen.

Ein von Raketen aus Gaza zerstörtes Appartement in der der Stadt Rehevot Foto: Amir Cohen/reuters

Gaza/Berlin afp/taz | In Israel und den palästinensischen Gebieten ist ein Ende der seit Tagen anhaltenden Gewalteskalation weiterhin nicht abzusehen. Seit Mittwoch wurden aus dem Gazastreifen nach israelischen Angaben 866 Raketen auf Israel abgefeuert, die israelische Luftwaffe führte am Freitag wiederum mindestens drei Operationen in Gaza durch. Am Freitagmittag flogen aus dem Gazastreifen zwei Raketen Richtung Jerusalem, beide wurden von den israelischen Raketenabwehrsystemen abgefangen.

Die Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) verkündete bereits am Donnerstag, „die israelischen Morde“ würden „nicht ungestraft bleiben“ und es lägen „alle Optionen für den Widerstand auf dem Tisch“. Die israelische Armee erklärte, bei den jüngsten Verteidigungsaktionen habe sie „militärische Stellungen und versteckte Raketenwerfer“ des Islamischen Dschihad ins Visier genommen.

Seit Beginn der gegenseitigen Angriffe vor vier Tagen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza vom Freitag insgesamt 31 Menschen getötet. Gut ein Viertel der in Gaza abgefeuerten Raketen sollen über dem Gazastreifen selbst eingeschlagen sein. Das zeigen exemplarisch Videos in den Sozialen Medien. Dabei sollen vier Menschen ums Leben gekommen sein, darunter drei Kinder. Der PIJ, sowie die den Gazastreifen beherrschende militante Hamas feuern ihre Raketen aus dicht-besiedelten Gebieten ab.

Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) teilte am Donnerstagabend mit, dass es 26 Tote auf palästinensischer Seite dokumentiert habe, darunter mindestens 13 Zivilisten, sowie vier Mitglieder militanter Gruppen und „neun, deren Identität noch bestätigt werden“ müsse. In Israel tötete eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete mindestens eine Zivilperson.

Kairo soll zwischen Israel und Gaza vermitteln

Derweil verdichteten sich am Freitag die Hinweise auf verstärkte Vermittlungsbemühungen seitens Ägypten um eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem PIJ nahestehenden Kreisen erfuhr, wird derzeit in Ägypten über eine „endgültige Formel für einen Waffenstillstand“ diskutiert. Kairo nimmt immer wieder eine Vermittlerrolle ein.

Unterdessen forderte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen „sofortigen umfassenden Waffenstillstand“. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, bezeichnete die Opfer der Gewalteskalation als „tragisch und herzzerreißend“ und forderte „Schritte“, um sicherzustellen, dass die Gewalt zurückgeht“.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte am Donnerstag nach einem Treffen mit ihren Amtskollegen aus Frankreich, Ägypten und Jordanien gefordert, das Blutvergießen müsse „jetzt aufhören“. Die Vereinten Nationen warnten vor „negativen Auswirkungen auf die ohnehin schon schwierige humanitäre Lage in Gaza“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

taz zahl ich illustration
taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?