Kommentar: Urlaubssenatorin
■ Wischer tagt zur Zeit auf Mauritius
Das Ansinnen ist lobenswert. Umweltsenatorin Tine Wischer setzt sich zur Zeit für die Agenda 21 ein. Das ist ihr Job. Deshalb hält sie dieser Tage einen schönen Vortrag zum Thema „Verteilung von Verantwortung auf kommunaler Ebene“. Das alles auf der 33. Welttagung der Städte und Gemeinden mit 644 TeilnehmerInnen.
Warum Tine Wischer aber deshalb jetzt eine Woche lang auf der herrlichen afrikanischen Insel Mauritius wandelt, ist nicht mehr zu erklären. 3.500 Mark kostet allein der Flug. Was nachher konkret für Bremen aus dieser Steueraufwendung herauskommt, ist fragwürdig. Ähnlich wie die Ergebnisse des Gipfels in Rio oder die Umsetzung der Agenda 21 in Bremen, die sich eher dadurch auszeichnet, daß Bürgermeister Henning Scherf Erd-Luftballons aufpustet.
Fragwürdig ist auch, warum eine Senatorin sich für eine ganze Woche verabschiedet, warum die Tagung überhaupt so lange währt. Dauerte doch der große Umweltgipfel 1993 mit der Verfassung der Agenda 21 in Rio ganze zwölf Tage. Damals waren aber nicht 644 Kommunal-VertreterInnen anwesend, sondern rund 12.000 VertreterInnen von Ländern und Nicht-Regierungs-Organisationen.
Das alles ist den BremerInnen angesichts leerer Kassen, schließender Stadtteilbibliotheken etc. nicht mehr zu vermitteln. Wie viele Kommunen und Großstädte erkannt haben. Die sagten in Zeiten der modernen Telekommunikation einfach ab. Jens Tittmann
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