Kommentar: Erpreßbar
■ An der Schlachte droht Gesichtsverlust
Sogar Schulgebäude muß Bremen verkaufen, um Haushaltslöcher zu decken, kommunale Wohnungsgesellschaften sowieso, das Tafelsilber schlechthin: Das Land pfeift auf dem letzten Loch. So sieht es offiziell aus. Und gleichzeitig soll für 14 Millionen ein privat unverkäufliches Bürohaus an der Schlachte gekauft werden?
Es geht voran, soll die Botschaft sein, koste es was es wolle – nicht nur am Bahnhofsvorplatz. In diese Propaganda-Linie paßt eine Bauruine an der Schlachte nicht hinein. Mit 32 Millionen wird das Weser-Ufer aufgemotzt, und das soll für „institutionelle Kapitalanleger“nicht interessant sein, wie die Weserwohnbau behauptet? Wenn an der Schlachte nicht, wo denn dann?? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, ist die Stadtgemeinde auf dem hohen Niveau ihrer eigenen gebetsmühlenartigen Hochglanz-Propaganda erpreßbar.
Das muß man einem findigen Bauunternehmer nicht zweimal sagen. Unternehmerisches Risiko? Dafür gibt es einen dankbaren Abnehmer. „Da die Weserwohnbau nach den bisherigen Erfahrungen mit der Vermarktung des Objektes die Erfolgschancen, alsbald einen privaten Investor zu finden, als eher gering einschätze, gerate sie zunehmend in die Zwangslage, die Baustelle stillegen zu müssen... Vor diesem Hintergrund diene sie das Objekt der Stadtgemeinde Bremen zum Erwerb an.“Das reicht in einem vertraulichen Papier als Begründung. Klaus Wolschner
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