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KommentarHochachtung

■ Solidarität mit Ibrahim Yaya

So soll Schule sein: kreativ, lebensnah, zur Selbständigkeit führend. Mit ihrem Engagement für den Verbleib ihres Togoer Mitschülers Ibrahim in Deutschland haben die SchülerInnen des Schulzentrums Kornstraße etwas erreicht, wovon Pädagogen sonst träumen. Sie haben Lernen als Teil ihres Lebens begriffen. Sie wissen mehr über Asyl in Deutschland als der Vertreibesenator Borttscheller und mehr über das gewalttätige Regime in Togo als Abwiegelbürgermeister Scherf. Als Lernziel haben sie für sich erreicht: Menschlichkeit, Spontaneität, Solidarität und selbstverständliche Nächstenliebe. Hochachtung.

Warum ist es nicht möglich, einen 15jährigen ausländischen Freund und Mitschüler – und sei es nur ausnahmsweise, aus Menschlichkeit – in Deutschland zu beschützen? Warum wird er statt dessen in eine ungewisse Zukunft in ein anerkannt diktatorisch regiertes Land ausgeliefert? Seine Mutter ist verstorben, sein Vater von der Togoer Polizei verhaftet und offiziell „verschwunden“. Diesen Fragen der SchülerInnen verweigert ein christlicher Senator (Borttscheller) die Antwort, und ein ehrenhafter Bürgermeister (Scherf) erklärt ihnen die vermeintliche Rechtslage. Die SchülerInnen lernen, wie gegen alle selbstverständliche Mitmenschlichkeit ehrenwerte Herrschaften heuchlerisch und hartherzig Politik exekutieren. Sogar wenn dies über Leichen ginge. Thomas Schumacher

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