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KommentarLetzte Chance Kneipe

■ Der Staat kann, wenn er nur will

Der Druck nimmt zu für die ArbeitnehmerInnen im Lande Bremen. Bei Eduscho bestätigen die neuen Entlassungspläne die schlimmsten Befürchtungen. Bei STN Atlas dürften bei der Schiffselektronik weitere Jobs verloren gehen. Die Märkte verzeihen keine Management-Fehler. Aus den Konzernzentralen diktierte Rendite-Forderungen lassen sich nur erfüllen, wenn die Belegschaften gnadenlos ausgesiebt werden.

Unterdessen hat der öffentliche Dienst seinen ausgleichenden Part aufgegeben, mit dem über lange Jahre hinweg die Unternehmen in die sozialen Schranken gewiesen wurden. Ob die Putzfrauen in Bremerhaven, Busfahrer oder Hausmeister: Zuerst sind es die ohnehin nicht auf Rosen gebetteten „unteren Lohngruppen“, die im Privatsierungsrausch in den Wind des Wettbewerbs geworfen werden. Es wird härter für sie werden, wenn sie in ihrer Not bei Privatfirmen anheuern. In den Chefetagen bleibt es gemütlich.

Vielleicht sollten sich die einstigen Staatsdiener in der Gastronomie verdingen. Hier gibt es in Bremen noch Chancen. Und wenn Private das Risiko scheuen, wie beim Museums-Café auf dem Teerhof, dann vergessen die Privatisierungs-Fans im Senat all ihre Glaubensbekenntnisse und bauen ein Lokal eben auf Staatskosten. Der Staat kann eben doch eine Menge bewegen oder sinnvoll regulieren. Die Regierenden müssen nur wollen. Joachim Fahrun

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