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KommentarNetz der Netze

■ Die HEW träumen vom totalen Netzmonopol in Hamburg

Während Hamburgs politische Öffentlichkeit gespannt darauf schaut, wie der Streit zwischen den Hamburgischen Electricitätswerken (HEW) und dem rot-grünen Senat in Sachen Atomausstieg ausgehen wird, hat bei den HEW die Zeit nach dem Atom längst begonnen. Der Energie-Monopolist will zum multifunktionalen Dienstleister mutieren, der seine „Netzkompetenz“und seine „lokalen Fühlungsvorteile“zur Eroberung neuer Geschäftsfelder nutzt.

Ob Gas oder Müll, Sicher-heitsdienste oder Hausverwaltung, Fernwärme oder Heizanlagenwartung – seit einigen Jahren setzt das HEW-Management gezielt auf die Eroberung eines umfassenden Tätigkeitsprofils. Der Unternehmenstochter HanseNet kommt dabei auf dem boomenden Telekommunikationsmarkt eine Schlüsselrolle zu.

Und bislang scheinen die HEW alles richtig gemacht zu haben: Dank guter connections in die Politik gelang bereits vor einem Jahr die Pacht des Hamburger Behördennetzes. Mit den eigenen HEW-Leitungen, der Perspektive, schon bald sogar per Stromleitung telefonieren zu können und mit dem neuen Partner Telecom Finland, der in Sachen Internet-Telefonieren zur Weltspitze zählt, sind die HEW für den Wettbewerb ebenso gerüstet wie für technologische Sprünge in der Telekommunikation.

So eröffnen sich für die HEW rosige Perspektiven. Nur um die politische Kontrolle ist es schlecht bestellt: Das neue Multimonopol dürfte noch in dieser Legislaturperiode endgültig privatisiert werden.

Florian Marten

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