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Kommentar zum Wahlkampf in HessenDie CDU wirft mit Schlamm

Kommentar von Arno Frank

Die Aufarbeitung pädophiler Strömungen bei den frühen Grünen ist eine Steilvorlage für die CDU. Dennoch bleibt im Landtagswahlkampf eine gemeinsame Koalition möglich.

D ie Grünen haben ein Problem. Mit pädophilen Strömungen, die in der Frühphase der Partei nicht ohne Einfluss auf ihren politischen Kurs gewesen sind. Und mehr noch mit ihrer zögerlichen Art, sich dieser Vergangenheit zu stellen.

Taktisch mag es ein verspäteter, aber doch vernünftiger Zug gewesen sein, den Göttinger Parteienforscher Klaus Walter mit der Aufarbeitung der Vergangenheit zu beauftragen. Auch hat sich die Parteispitze längst und mehrfach von den „unsäglichen“ und „inakzeptablen“ Vorgängen distanziert. Selbst Exsponti Daniel Cohn-Bendit will seine berüchtigten Äußerungen über das „wahnsinnig erotische Spiel“ mit fünfjährigen Mädchen heute gerne als „Provokation“ verstanden wissen. Strategisch kommen aber alle diese Manöver zu spät. Sie hätten, genau genommen, auch niemals früh genug kommen können.

Es ist Wahlkampf, und der politische Gegner wäre kein Gegner, wenn er die offene Flanke der Grünen nicht ausnutzen würde. In Baden-Württemberg ist die CDU bereits in die Offensive gegangen, in Hessen übernahm am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden der Abgeordnete Ralf-Norbert Bartelt die Rolle der Umwälzpumpe für Schmutz. Dabei referierte der Vorsitzende des sozialpolitischen Arbeitskreises nur Altbekanntes aus der Presse. Neu war allein der Hinweis, die „sofortige Aufklärung“ sei von einem Klaus Walter nicht zu leisten – denn dieser ist Mitglied der SPD, mit der die Grünen nach der Wahl eine Regierung bilden wollen.

Bild: taz
Arno Frank

ist taz-Korrespondent in Hessen.

Erst vor drei Tagen hatte Ministerpräsident Volker Bouffier mit Blick auf seinen schwächelnden Koalitionspartner FDP ein Hintertürchen geöffnet und erklärt, er würde notfalls auch mit den Grünen regieren. Was die moralische Empörung der CDU über die Sünden der Grünen als das entlarvt, was sie ist – ein knallhartes Kalkül auf Kosten der Opfer.

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12 Kommentare

 / 
  • RD
    Rainer David W. Früh

    Wieso soll die CDU mit Schlamm werfen? Vollkommen unnötig!

     

    Die Grünen stehen doch schon bis zur Oberkante Unterlippe drin!!!

  • W
    Weinberg

    Will die CDU ihren grünen Möchtegern-Koalitionspartner verärgern?

  • EL
    Ernst Lehmann

    Es ist nicht so, dass die CDU bisher Enthüllungen zurückgehalten hat. Alles ist seit Jahren öffentlich bekannt, von den Medien aber unter der Decke gehalten worden. Analog zu den ewig gestrigen werden von Politikern und Journalisten Ausreden ins Feld geführt wie "es war eine andere Zeit mit anderen Idealen" oder man habe es nicht so gemeint oder von nichts gewusst...

    Das mindeste, was man erwarten kann, sind überfällige Rücktritte und Entschuldigungen anstatt sich Raus-zu-reden.

    Und solange das nicht passiert, reden wir hier auch nicht über Schnee von gestern, die Aufarbeitung hat erst begonnen.

    Und dass sich die Medien aufVorfälle der katholischen Kirche aus den 50ern und 60ern stürzt, bei den Grünen aber vor allem Verständnis und Desinteresse zeigt, macht sie nicht gerade glaubhaft.

  • I
    Informatiker

    Wie habe ich heute schon in einem anderen Kommentarbereich gelesen?

     

    Am besten kann man mit Schlamm werfen, wenn man selbst knietief drinsteht.

     

    Dem Hinweis von otto hundemann lohnt es sich, nachzugehen. Interessanterweise wurden bei CDU- und vor allem CSU-Fällen in der Zeitung oft nicht die vollständigen Namen der Politiker genannt. Schon faszinierend.

  • S
    Sören

    Manche sollten wirklich überlegen, was sie zu diesem Thema schreiben. Es gab diese schlimmen Tendenzen bei den Grünen in den 1980ern, aber diese "Strömung" wurde nie Mainstream oder hat Positionen der Partei bestimmt.

     

    Es ist richtig, dass wissenschaftlich aufzuarbeiten, und sich diesem Thema zu stellen. Aber diese Ansichten sind doch heute kein Thema mehr in der Partei. Zu unterstellen, dass lauter Pädophile heute in der Partei in entscheidenden Positionen sitzen, grenzt an Rufmord.

     

    Sorge um Kinder ist richtig und wichtig, sollte aber nicht zum Instrument im politischen Diskurs werden. Politische Gegner bekämpft man mit Argumenten, und nicht solchen Schmutz-Kampagnen. Wir sollten aufpassen, unsere politischen Auseinandersetzungen nicht auf das us-amerikanische oder australische Niveau abrutschen zu lassen.

  • E
    Exgrüne

    Solange garantiert ist, dass die CDU weder Volker Beck, als Menschenpolitischer Sprecher der Grünen (kein Witz, der nennt sich wirklich so) noch Katja Dörner kinder- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion, jemals familienpolitischen Einfluß einräumt - mag man es gerade so tolerierbar sein.

     

    Das Familienressort darf derzeit nicht den GRÜNEN überlassen werden !!!

  • SG
    Schmidt Georg

    207.000€-12-15 Monate Forschung-zwischen 15-20 Mitarbeiter, unvorstellbar-was machen die 15 Monate-die Tatsachen liegen auf dem Tisch-und dann in Göttingen-grüngrün und dunkelrot-also viel Papier ohne Aussage, und wenn wirklich Grün in Hessen mitregiert und dann noch das Kultusministerium bekommt, kann ich nur noch um meine Kinder weinen !

  • V
    vic

    Da werfen welche- im Glashaus sitzend- mit Steinen.

  • CT
    Christophe T.

    die CDU tut das was sie am besten kann.

  • B
    broxx

    Welche Aufarbeitung? Gekaufte Aufarbeiter, ohne Ende Zeit usw...die wünschen doch das es vergessen wird

  • OH
    otto hundemann

    Hm,da sollte die CDU sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen,denn die hatten auch den einen oder anderen "Kinderfreund" in ihren Reihen.Googeln dürft ihr selber...............

  • B
    Bastler4711

    So ein Schlamm!! aber wirklich! da sollten die Blagen doch dankbar sein, gef...t worden zu sein. Schliesslich hatten diese Kinderschänder ja die richtige Gesinnung! Das muss doch zählen!