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Kommentar Wulff und die "Bild"-ZeitungDie doppelte Bigotterie

Sollte Wulff noch Reste von Glaubwürdigkeit besessen haben, so hat er sie mit den Anrufen bei Springer zerstört. Doch auch die Rolle der "Bild" hinterlässt Unbehagen.

Es ist frappierend, wie sehr der Bundespräsident die Würde seines Amtes ignoriert. Bild: reuters

D ie jüngste Wendung der Affäre Christian Wulffs liefert gleich mehrere Erkenntnisse. Zunächst die wichtigste: Der Bundespräsident scheut sich nicht, bei Chefredakteuren persönlich Druck zu machen, um unliebsame Berichterstattung zu verhindern. Wenn die bisher bekannten Fakten stimmen, waren seine Telefonanrufe bei Bild-Chef Kai Diekmann und Springer-Chef Mathias Döpfner nichts anderes als Zensurversuche. Sollte Wulff noch Reste von Glaubwürdigkeit besessen haben, so hat er diese mit den Anrufen vollends zerstört.

Überraschend ist dabei nicht nur die Naivität des Präsidenten. Anzunehmen, die im Gossenkampf erprobte Bild-Zeitung werde wegen einer Drohgebärde tatsächlich einen Text nicht drucken, ist verrückt. Ebenso frappierend ist einmal mehr, wie dieser Präsident die Würde seines Amtes ignoriert. Wulff hat sich benommen wie ein Provinzbürgermeister, der glaubt, die ansässige Lokalzeitung nach Gutdünken maßregeln zu können. Als Präsident stellt er ein Verfassungsorgan des Staates dar, er hat die Pressefreiheit zu achten, zu schützen und zu verteidigen.

Wulffs Verdikt lautet anders: Pressefreiheit ist gut und schön - aber nur, wenn sie ihm selbst nicht schadet. All die präsidialen Bekundungen, in denen er Bedeutung und Stellenwert einer freien Presse betonte, zuletzt am gestrigen Montag in einer Mitteilung seines Präsidialamts, erscheinen jetzt bigott.

Bild: Anja Weber
ULRICH SCHULTE

leitet das Parlamentsbüro der taz in Berlin.

Doch Wulff ist nicht der Einzige, bei dem der Verdacht der Bigotterie naheliegt. Die Bild-Chefredaktion teilte am Montag mit, Wulff habe sich zwei Tage nach seinem Anruf bei Diekmann entschuldigt, deshalb habe die Zeitung nicht berichtet. Dennoch bleiben viele hochinteressante Fragen offen. Warum gelangt eigentlich eine solche Nachricht aus einer persönlichen Mailbox an andere Zeitungen? Wörtliche Zitate des Präsidenten inklusive? Warum passiert das erst drei Wochen nach dem Anruf? Zu einem Zeitpunkt, als die Aufregung um die Kreditaffäre bereits abgeflaut ist?

Auf diese Fragen antworten bedauerlicherweise weder Diekmann noch die Springer-Pressestelle. Wie schade, dabei ließe sich einiges bereden: Wie ein Medium über Bande spielt, wenn es sich selbst nicht die Finger schmutzig machen will, zum Beispiel. Oder wie es eine Affäre strategisch am Kochen hält. Ein gewisses Unbehagen bleibt deshalb. Denn im Zweifel rennen wir, die anderen Journalisten, hinterher.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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63 Kommentare

 / 
  • O
    Observer

    Fazit: Die Story wäre in Bonn keine gewesen. Der Regierungsumzug nach Berlin beschleunigte jedenfalls den Verfall der Politik- und Medienkaste. Jeder, der unfallfrei zwei Sätze herausbringt, ist heute scheinbar gut genug für beide "Berufe".

  • 1
    1ng0

    chrissi an kai: ich vergrab dein herz an der biegung des rubikon!

     

     

    was weißt du kleiner bubi schon

    vom krieg? hör auf zu stressen!

    ich schubs dich in den rubikon

    die fische wollen fressen

     

    und kuck mal deine trulla an:

    debil und über vierzig!

    dagegen meine: voll vulkan

    sie trägt nen rock? den kürz ich!

     

    ich spritz dein hemd mit säure voll

    dein samt ist dann beschädigt

    don’t fuck with me, du kleiner troll!

    für mich bist du erledigt

  • P
    Paint.Black

    @ anke

     

    Danke anke. Aber mir persönlich reicht es eben tatsächlich n i c h t, dass mir "Demokratie" vorgespielt wird. Vorgespielt heißt auch, dass diejenigen, die zur Wahl stehen immense monetäre Wahlkampf-Unterstützung zu benötigen glauben - und von zweifelhaften Seiten entsprechen gefördert - und damit (abhängig) "gemacht" werden. Für meinen Geschmack sind wir den USA mit ihrer Demokratie-Simulation viel zu ähnlich geworden!

    Und dass sich die zu Wählenden, wie im Fall Wulff, deutlich als unterdurchschnittlich klug - oder "anders begabt", entpuppen, macht mir auch nicht gerade Hoffnung, was die Lenkung des Landes betrifft!

    Da trifft in jedem Erstsemester Seminar mehr Weitsicht und Weltverständnis aufeinander...

    Ich persönlich würde ein eher randomisiertes Wahlverfahren aus der Mitte der Gesellschaft bevorzugen, die im Ganzen ein Abbild dieser Gesellschaft ergibt.

    Kann bitte mal jemand ausrechnen, wieviel Einsparmöglichkeiten daraus erwachsen, wenn Ausgaben für einen BP (inkl. Pension), Parteienfinanzierung, unbelegte Ausgaben (wer bitte hat sowas wohl sonst? jeder Normalmensch sucht sicher mindestens kummuliert 3 Tage pro Jahr nach nervigen Quittungen, die er auch noch rechtfertigen muß)und unnötige Ausgaben, Wahlkampf, etc. wegfallen? Wenn "unehrenhaft" Entlassene, oder einfach mal vorzeitig zurückgetretene Politiker entsprechend weniger Pensionsansprüche haben (für ein Jahr BP den vollen Anspruch? geht ja wohl gar nicht!). Wo sind denn die Sanktionen für diese "Kaste"? Das der Dienstwagen eingezogen wird?

    Bei der jetzigen Lage ist es ohnehin fraglich, ob wir überhaupt Beamte brauchen - oder hat das je die "höheren" Beamten davon abgehalten in die eigene Tasche zu wirtschaften und die Interessen ihrer "Big Spender" zu vertreten? Das würde sich kein Arbeitgeber lange angucken - warum sollte es sich ein Volk, das ja immerhin Arbeitgeber dieser Leute ist, noch länger ansehen?

  • V
    vic

    Wwr sich wie Wulff von Bild ins Amt heben lässt, sollte seinen Förderern nicht drohen.

    Denn Bild kann geben, aber auch nehmen.

    Ich halte überhaupt nichts von Springer-Medien, aber eben diese waren sein Machtinstrument. Selbst schuld.

    Kredite, Sponsorenaffäre, Medienerpressung...

    Wulffs Verfehlungen genügen für mehrere Rücktritte.

  • G
    Gerda

    Apropos "bigott" = scheinheilig

     

    Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger, schon von der Weihnachtsansprache der Bundeskanzlerin habe ich mich mit Grausen abgewandt und empfand sie als bigott.

     

    Sind nicht alle Festansprachen irgendwie bigott? Muß das so sein und bleiben?

  • T
    tofail

    Ein misslungener Haiku:

     

    Als Cäsar

    Den Rubikon überschritten

    Die spätrömische Dekadenz war nicht mehr fern

  • S
    Sokrates

    Wo bleibt beim Boulevard (Bild-Imperium)der Wille zur 2. Chance für Wulff? Ich erinnere an J. Rau als BP, auch er brachte seine Amtszeit in Würde zu Ende.

     

    Hr. Wulff sollte als BP nicht zurücktreten. In dem Zweikampf Wulff gegen Bild, kämpft Wulff als Einzelkämpfer gegen eine gut sortierte Journalie. die ihre demokratische Wächterfunktion längst verloren hat.

    Unsere Presse ist neoliberal durchsetzt und weit von der arbeitenden Gesellschaft entfernt. Ihrem alten Reflex folgend will sie uns weismachen, dass vom Staat, in diesem Fall vom BP Wulff, die große Gefahr für die Pressefreiheit ausgehe. Diesem Irrtum sollten wir nicht erliegen. Die größten Gefahren für unser Staatswesen gehen von den anonymen, privatisierten Märkten aus. Hier versagen leider allzu viele Zeitungen und Medien,weil sie selber private Interessen verfolgen. Wo bitteschön, bleibt also die neutrale Presse ?

  • K
    Kai

    Wieso gegen diese Type in Berlin nicht ermittelt wird: "Während seiner Amtszeit genießt der Bundespräsident strafrechtliche Immunität. Der Bundespräsident kann nicht abgewählt werden. Die einzige Möglichkeit, ihn seines Amtes zu entheben, ist die Präsidentenanklage vor dem Bundesverfassungsgericht nach Art. 61 GG (Wiki). Der wär blöd, wenn er zurück träte. Und dieses Volk hat den Islampräsidenten, den es nicht verdient. Prost.

  • SL
    Sepp Licht

    Ihr seids doch bloß neidisch, dass der Wulff die Ines nicht angerufen hat.

  • GH
    Guido Hartmann

    "Wenn die bisher bekannten Fakten stimmen, waren seine Telefonanrufe bei Bild-Chef Kai Diekmann und Springer-Chef Mathias Döpfner nichts anderes als Zensurversuche."

     

    Die Androhung "straffrechtlicher Konsequenzen" ist wohl kaum ein Zensurversuch. Die BILD kräht und die TAZ springt.

    Dass Wulff ein unbeherrschter Idiot ist, der aus einem Wutanfall heraus dem ollen Diekmann die Müllbox vollheult, ist klar. Aber nicht jeder Kraftausdruck ist ein Zensurversuch und schon gar nicht der Verweis auf den Rechtsstaat - macht euch nicht lächerlich.

    Die Sarrazin-Fans haben auch bei jedem Hauch von Kritik sofort "Zensur" geschrien - und diese Hass-Bibel wurde trotzdem ein Bestseller.

    Wer glaubt, Wulff könne Einfluss auf dieses Drecksblatt ausüben, verkennt völlig die Realität.

  • B
    Bildhaft

    Herr Wulff erfüllt die Aufgabe des obersten Repräsentanten unfreiwillig sehr gut. Er repräsentiert die Realität, das wahre Leben. Wir sollten diese Chance nutzen, unser Asozialität zu betrachten.

     

    Wulff reflektiert in geradezu lasziver Weise unsere Gesellschaft. In ihm spiegelt sich das Wertesystem unseres konsumkranken und sittenlosen Bürgertums. Naiv, aber in geradezu frappierend ehrlicher Weise erleuchtet er die Maßstäbe unserer Eliten. Wer sich mit ihm identifiziert, ihn entschuldigt, steht sich selbst gegenüber.

     

    Die Empörten haben recht. Ihr Motiv mag die eigene Ehrlichkeit sein, ein gesundes, moralisches Gerechtigkeitsempfinden oder einfach nur menschliche Skrupel. Neid ist es nicht. Neid ist die Fanfare derer, die sich mit diesem Vorwurf die eigene Skrupellosigkeit abzustreifen versuchen, der Affekt des Ertappten.

     

    Wulff ist ein wunderbares Synonym dafür, wie man sich trotz Unvermögen und sozialer Unzulänglichkeiten einen Platz an der Sonne sichert. Ein Günstling, von einem Netzwerk der Machtversessenen installiert. Sein fehlendes Unrechtsbewußtsein, seine unverschämte Art der Rechtsbeugung und seine obszöne Selbstdarstellung als Rechtschaffener ist exemplarisch für unsere Führungseliten. Dennoch ist er lediglich die Geburt eines Systemes, welches sich durch die Abschaffung grundsätzlicher, menschlicher Werte selbst zerstört.

  • HH
    Hardy Heron

    Der Artikel hebt sich wohltuend von dem z. Zt. fast schon anzunehmenden organisierten "Geschrei" und "Empörungsgedusel" der meisten Blätter ab. Bewerkenswert ist, dass sich nahezu alle Großredakteure mit der BILD-Meinung gemein machen. Merkwürdig, merkwürdig!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Ich kann scanner nur Beipflichten: Ein sehr guter Kommentar! Er beantwortet ein paar Fragen, die ich mir selbst gerade bei der Sonntagsfrage gestellt hatte, deswegen habe ich ihn direkt verlinkt: http://draketo.de/licht/politik/leserbriefe-und-kommentare/zu-wulff-was-ist-die-kampagne-der-bild

  • W
    wullfspelz

    3-2-1..plop

    Ende der Woche hat ihn Murksel wegen seiner Eskapaden satt und läßt ihn fallen!

  • WU
    W. Ulff

    Lieber Autor,

    noch bigotter ist es, eine Bigotterie anzuprangern, wenn man das Argument für seinen Ärger "Wir anderen Journalisten laufen hinterher" selbst liefert...

  • UN
    Ursula Neuhauser

    Vielleicht schwieg der gewitzte Herr Diekmann, weil er den Bundespräsidenten einfach etwas länger in der Hand haben wollte, sprich: es genoss, mit ihm eine Leiche im Keller zu haben.

  • UN
    Ursula Neuhauser

    Vielleicht schwieg der gewitzte Herr Diekmann, weil er den Bundespräsidenten einfach etwas länger in der Hand haben wollte, sprich: es genoss, mit ihm eine Leiche im Keller zu haben.

  • CD
    Carsten D.

    Es ist schon ein mehr als böser Beigeschmack des Affärchens Wulff: nicht nur die Wahrnehmung des höchsten protokollarischen Amtes der Bundesrepublik müssen wir einem Menschen überlassen, der dieses Amt offenbar nicht einmal begreifen, geschweige denn ausfüllen kann (sondern es eher als Gelegenheit zur persönlichen Ruhmes- und Reichtumsmehrung ansieht)...

     

    ...nein, auch wenn es um eine der wichtigsten Voraussetzungen für echte Demokratie geht - um Transparenz und Informationsfreiheit - sind wir auf Menschen angewiesen, die es zum Wohle der Auflage mit der (vollständigen) Wahrheit selbst nicht so genau nehmen. Da weiß man kaum, was das schlimmere Armutszegunis einer demokratischen Gesellschaft darstellt.

  • G
    Gerda

    Wie lautet denn die Handy-Nummer von Christian Wulff, Kai Diekmann und Mathias Döpfner?

     

    "Anonymous" - bitte übernehmen Sie!

  • F
    Fips

    Rubikon überschritten! Aha! Wieder eine römische Geschichtsentgleisung eine Polikers ("Staatmann" kan ich leider nicht mehr sagen).

    Um beim Rubikon-Thema zu bleiben:

    "...Caesar war sich bewusst, dass es ab diesem Punkt kein Zurück mehr gab, was er in dem berühmten Zitat „alea iacta est“ („Der Würfel ist geworfen worden“) zum Ausdruck brachte."

    [Quellangabe nicht vergessen: Wikipedia]

     

    Die - selbstgeworfenen - Würfel sind nun gefallen!

    Da ja der BP nun keine persönlichen Berater mehr hat. Hier meine dringliche Empfehlung: "Eine weitere Entschuldigung, nach einigen Tagen des Verschweigens und Aussitzen, wäre zumindest unglaubwürdig.

    Auch wenn sie sich als Autor von "Besser die Wahrheit" offenkundig damit auskennen mögen - die Wahrheit wär vor Jahren oder spätestens vor Wochen fällig gewesen.

    Ein Witz!

     

    "Sofortiger Rücktritt, ohne verdiente Versorgung" steht nun oben auf dem Würfel!

    Nebenbei: Irgendwie habe ich bei dieser Selbstdemontage den Eindruck hier will sich jemand nur mit einer guten Versorgung in sein Eigenheim verziehen oder als "Prominenter" einen anderen lukrativen "Bussi- und Boni-Job" annehmen. Das kann ja wohl nicht wahr sein!

    Liegt das an den heufigen Besuchen anderer Bananenrepubliken?

  • S
    Sven

    Nein, ich kann es nicht glauben !!! ...Politiker rufen bei Chefredakteuren an, um Berichterstattung zu beeinflussen???? Unfassbar, sowas...

  • T
    tupel

    @Besendonk

     

    Ihr Versuch, mit eine Prise Ausländerfeindlichkeit die Diskussion zu würzen ist so durchsichtig, daß Sie allein deswegen gesperrt gehören.

  • DW
    Dr. Werner

    Wie billig die Bildzeitung ist, wird hier wieder

    sehr deutlich. Das ist "Journalismus" unterhalb

    der Gürtellinie. Herr Wulff soll gefälligst in

    Ruhe seinen Job machen, er wird schließlich ein

    Leben lang hierfür bezahlt. Bitte keinen Rück-

    tritt! Ein Vergleich mit Käßmann oder Jespen

    ist nicht angebracht.

  • S
    scanner

    ... ein sehr guter Kommentar, Herr Schulte!, da Sie - anders als andere Kommentatoren, deren Meinungen ich heute in der Info-Radio-Presserundschau hörte - nicht nur auf die Person Wulff fixieren, sondern auch die spezifischen Prozesse ("Spielchen") in der (freien?) Presse kritisch mit bedenken.

  • T
    Toby

    Was bitte hat die Pressefreiheit mit der Bild zu tun?

     

    Und warum rennen alle Gazetten hinter dem Stöckchen her, das die Bild geworfen hat?

     

    Und warum wird nicht über die offenbar gute, persönliche Beziehung Wulffs zu dem Gossenblatt gesprochen, die man ja erst mal haben muß, um mit ihrem Ende zu drohen?

     

    Und warum wird, wenn einer mit dem Rechtsweg droht, so getan, als habe er angekündigt, jemandem die Kniescheiben durchschießen zu lassen?

     

    Und warum lese ich nirgendwo sinnvolle Spekulationen, warum die Bild eigentlich Wulff loswerden will? Qui bono?

     

    Ich halte Wulff auch für eine katastrophale Fehlbesetzung. Aber diese Fragen hätte ich doch gerne mal beantwortet.

  • D
    dede

    Die Konzernzeitung Bild wünscht eine andere Stimmung im Land, da ist ein Bundespräsident, der von freundschaftlichen Beziehungen unter den Menschen redet, ein Dorn im Bild.

     

    Keine Frage, bei der Qualität des Personals das WIR wählen, ist die Personalrocharde (Baron hoch, Wulf runter) nach Konzernprämissen ein leichtes.

    These: Die Öffentlichkeit in Deutschland ist ein Statist.

  • F
    frosch

    Dieser Satz bringt es auf den Punkt:

    "Als Präsident stellt er ein Verfassungsorgan des Staates dar, er hat die Pressefreiheit zu achten, zu schützen und zu verteidigen."

    Mit dieser Häufung von Fehltritten sollte er sich entgültig ins Aus katapultiert haben.

  • S
    schauhin

    Das ganze sieht doch nach gezielter Demontage eines Politikers aus. Warum diese Meldung mit dem Anruf bei *Bild* erst jetzt, wollte Wulff die Offenlegung seiner Kreditvergabe oder die der Vergangenheit seiner Frau mit seinem unsäglichen Anruf verhindern.

    Vielleicht hat er sich für manche Kreise zu sehr für jüdische Mitbürger und Migranten eingesetzt.

  • LM
    Lothar Meurer

    Sie werfen eine erste wichtige Frage auf. Und wenn Sie schon dabei sind, dann fragen Sie doch auch, warum BILD diese Schubladengeschichte gerade am 13. Dezember 2011 hervorgeholt hat und ob es vorher von BILD dazu Kontakt mit Herrn Wulff gab.

    Und wenn Sie dann noch neben der Pressefreiheit die Macht einiger Presseorgane kommentieren, dann haben wir bald das ganze BILD.

  • G
    günni

    Hat schon jemand Strafanzeige wegen der versuchten Nötigung gestellt?

     

    Aber vermutlich wird die Staatsanwaltschaft auch hier wieder "keinen Hinweis auf einen Anfangsverdacht" feststellen. Ob das mit § 146 GVG zusammenhängt?

     

    § 146 GVG:Die Beamten der Staatsanwaltschaft haben den dienstlichen Anweisungen ihres Vorgesetzten [= Justizminister] nachzukommen.

     

    Und wenn ein Staatsanwalt darüber berichten würde, dass ein Politiker ihm Ermittlungen verboten hat, würde er wegen Verrat von Dienstgeheimnissen strafrechtlich und disziplinarrechtlich verfolgt.

  • H
    Hasso

    Der "oberste Mann" im Staate hat kein Gesicht mehr!

    Erst ein Schleimi-, jetzt bereits ein Popanz. Es sind schon tolle Hechte, die uns die Politik vorsetzt.

  • D
    dieter

    Unserem Grußonkel ist also die Würde seines Amtes egal. Mir auch, warum soll der denn mehr Würde haben als andere?

  • N
    Nils

    Christian Wulff hat doch eigentlich nur deutlich gemacht, wie es in unserer Gesellschaft läuft:

     

    Natürlich verschaffen sich führende Persönlichkeiten persönliche Vorteile aus ihrem Einfluss und ihrer führenden Tätigkeit. Und natürlich bedrohen sie das Fussvolk mit Konsequenzen für unbequemes Verhalten, von kleineren Unannehmlichkeiten im Alltag über Nachteile im Geschäftsleben bis hin zum Jobverlust.

     

    Das Fussvolk ist verwundbar, weil wir auf das Wohlwollen der Führenden und Mächtigen angewiesen sind, denn sie verteilen die Brotkrümel, die bei ihren unmoralischen Fressgelagen vom Tisch runterfallen und dem Fussvolk die Existenz sichern.

     

    Machen wir uns nichts vor: Das, was Wulff gemacht hat, passiert jeden Tag tausendfach unter seinesgleichen, und viele von uns akzeptieren oder tolerieren das, weil wir viel zu eng mit ihnen verbandelt sind.

     

    Und weil das jeden Tag in unserer Gesellschaft passiert, ist Wulff der ideale Präsident für diese, untere Gesellschaft. Er verkörpert in idealer Weise eine egozentrische, von Doppelmoral triefende, selbstgefällige Gesellschaft, die sich gerne auf "konservative Werte" wie Fleiß und Anstand und christliches Mitgefühl beruft, unter der Oberfläche aber betrügt und bevorteilt, wo es nur geht. Und da, wo sich Widerstand aufbaut, wird dann bedroht und genötigt.

     

    Mein Präsident, ich danke Dir, dass Du mir noch mal vor Augen geführt hast, wie die Dinge in unserer Gesellschaft liegen.

  • A
    anke

    Ein gewisses Unbehagen? Es ist also kein schönes Gefühl, wenn man von den Anderen nur die Absätze zu sehen bekommt, egal wie schnell man rennt?

     

    Nun, die Klage hört man öfter. Bei mir allerdings hinterlässt sie fast immer mehr als nur besagtes Unbehagen. Auch in diesem Fall ist das so. Mich packt die blanke Wut, wenn ich mir vorstelle, wie scheißegal dem taz-Journalisten Ulrich Schulte der offensichtliche Missbrauch der Pressefreiheit durch die Bild gewesen wäre, wäre das Wurstblatt nur kollegial genug gewesen, ihn teilhaben zu lassen an der kollektiven Absägung eines immerhin formal korrekt gewählten Bundespräsidenten!

     

    Nein, es geht mir nicht um die "Würde" eines Amtes. Die ist ein Schmarrn. Es geht mir auch nicht um den Menschen Christiam Wulff. Es geht mir darum, dass ich noch immer zu gut weiß wie es sich anfühlt, in einem Land zu leben, das nicht einmal vorgibt, ein demokratischer Rechtsstaat sein zu wollen.

  • R
    RPH

    Die Blödzeitung lässt sich doch von einem Herrn Wulff nicht einschüchtern . Ganz schön mächtig , diese Springers ! Nicht einmal das hat Wulff kapiert ! GlückAuf nach Berlin ! UNVEU !

  • J
    Jörn

    Scheinbar berichtet die Presse (zumindest Bild und Spiegel) nicht unabhängig, sondern ist PR-Partner der Politik. Positiv um jemanden aufzubauen (z.B. Guttenberg) oder negativ um jemanden abzusägen.

    Scheinbar ist die Moral in Politikerkreisen nicht weit verbreitet und es gibt (fast) immer etwas, was zum Skandal hochstilisiert werden kann. Wurde ein Dienstreise nicht ganz richtig abgerechnet? Flog die Familie mal im Dienstjet mit? Kaufte der Chauffeur mal etwas für die Ministerin ein?

    Wo scheinbar die Moral hoch gehängt wird und Verfehlungen zu Rücktritten führen, sind in Wirklichkeit die Medien gekauft und das Theater inszeniert. Die Öffentlichkeit applaudiert willig der (beruflichen) Hinrichtung von Sündenböcken.

     

    Wulff hat sich nicht korrekt verhalten. Er befindet sich da jedoch in guter Gesellschaft. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass Frau Merkel mit dem Bild-Chefredakteur die Schlagzeilen nicht abstimmt. Im "Normalfall" profitieren beide: Bild kommt zu exklusiven Nachrichten und Merkel kann das Bild, welches über sie verbreitet wird, mitgestalten.

  • S
    Settembrini

    Ließe man einmal völlig beiseite, was Wulff unter moralischen und/oder juristischen Aspekten alles falsch gemacht hat, bliebe die Frage nach seinen intellektuellen Fähigkeiten. Drohungen, gesprochen auf die Mail-Box der Bild-Zeitung? Da wundert man sich denn doch, dass ein Mensch mit solch mangelhafter Intelligenz es bis ins höchste Staatsamt geschafft hat. Wie mag es dann erst in den Köpfen derer aussehen, die ihm den Weg dorthin geebnet haben?

  • S
    Sokrates

    So wie sich die Lage nun darstellt, hat der Autor Recht: Auch Bild käme bei gleichwertiger Behandlung der Affäre durch die Bruder-Medien ganz schön ins Schwitzen. Doch hier wirken journalistisch-strategische

    Mechanismen, deshalb lassen viele Medien die Finger davon. Es ist einfacher das große Rad von der Bedrohung der Pressefreiheit durch BP Wulff zu drehen. Dabei wird gerne übersehen, dass die Machtansammlung des Springer-Imperiums für unsere Demokratie problematisch geworden ist.

    Wulff hat hier naiv gehandelt und seine Macht überschätzt. Alles andere bleibt wie gehabt!

  • H
    henningst

    Warum die Bild zögert? Anstand und Moral hat diese Zeitung doch nur selten/nie ausgezeichnet bzw. keine authentische Moral, deswegen geht es bei dieser Verzögerungstaktik im Endeffekt um Auflage respektive Geld. Es ist auch eine Art "Macht"-demonstration seitens der Blöd, die der Bundespräsident mit Bravur verloren hat bis auf Weiteres. Ich muss schon schmunzeln, wenn ich dran denke, dass der Wulff dem Diekmann auf die Mailbox pöbelt. Ist ja auch kacke, wenn du mit dem Bockmist, den du ehedem verzapft hast, später konfrontiert (vll. sogar erpresst wirst im Sinne von: "rede jetzt - sonst drucken wir!) wirst.

  • W
    wdrhenus

    Warum sind eigentlich alle so erstaunt? Wulf hat sich nie verstellt, der war immer so, wie er jetzt auch ist! Wie er aufgestellt wurde war mir klar, das Amt ist völlig überflüssig geworden. Die ihn damals vorgeschlugen, wollten uns wahrscheinlich genau das mitteilen. ...

    Beste Grüsse

  • M
    Mario

    Nicht freischalten

  • EB
    Ein Bürger

    Ich verstehe die Aufregung nicht: Wulff war vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten durch nichts dafür qualifiziert - keine Ideen, kein Charisma, keine Leistungen - und das gilt jetzt weiterhin. Er war ein Konkurrent, den Merkel auf einen ihrer Meinung nach Versorgungsposten weggelobt hat und ich hoffe inständig, dass sie jetzt mit einem Wulff-Rücktritt endlich mal die Quittung dafür bekommt.

  • E
    end.the.occupation

    Der feuchte Trsum aller taz-Redakteure, selber Politik machen zu können - einen Spitzenpolitiker auf- oder absteigen zu lassen - nach eigenem Gutdünken.

     

    Anders wie die BILD müssen taz'ler sich mit Statisten aus der dritten Reihe - Bartsch und Ramelow - begnügen. Wie traurig ...

  • CF
    christian f.

    A propos: Wie leistet eigentlich jemand, der über knapp 200.000,- zu versteuerndes Jahreseinkommen verfügt, jährlich 100.000,- Tilgung und 10.000,- Zinsen (2% auf 500.000,-)?

  • KS
    Knut sein Pfleger

    Zur Verstärkung unseres Expertenteams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt, zunächst befristet auf fünf Jahre, einen

     

    **Bundesknut**

     

    Direkt nach der Wahl durch die Bundesversammlung, der längere unwürdige Diskussionen, Grabenkriege, Intrigen und Geschacher vorausgehen, übernehmen Sie die sogenannte Schirmhoheit über das Deutsche Volk. In dieser Funktion werden Sie von einem CDU/CSU-Expertenteam in zentralen Schlüsselfunktionen unterstützt und berichten dabei selbst direkt an Kai Diekmann.

     

    Ihre Aufgabenschwerpunkte:

     

    - Repräsentation des Deutschen Volkes im In- und Ausland. Du bist Deutschland.

    - Tragen von Maßanzügen und wöchentliche Besuche bei Friseur und Kosmetikerin (wahlweise: Maskenbildner)

    - Bewohnen des Schloß Bellevue (nach Beendigung der Tätigkeit sind Räume und Amt unbeschädigt zurückzugeben)

    - Nachdenken über Maßnahmen zur Stärkung der Bewohner Deutschlands und anschließendes Verschweigen guter Einfälle (Ausnahme: von Kai Diekmann genehmigte Ideen)

    - Akzeptieren und Unterschreiben bereits vorgefertigter Regierungs- und Ministerfehlbesetzungen

    - Kritikfreies Verkünden der von Branchenvertretern ausgefertigten und von deren Mitarbeitern im Bundestag verabschiedeten Gesetze zur Ausbeutung des Deutschen Volkes

    - Proaktives Begrüßen ausländischer Politiker und Diplomaten

    - Passives Begrüßtwerden durch ausländische Politiker und Diplomaten auf Auslandsreisen (die Bereitschaft zur Reisetätigkeit setzen wir voraus)

     

    Wir erwarten von Ihnen die Fähigkeit, möglichst akzentfrei vor größerem Publikum Reden abzulesen, die ein hochqualifizierter Stab von Bundesphrasenfachbeamten für Sie erstellt. Die Fähigkeit, auch bei inflationär vorkommenden Schlagworten sowie völliger Sinnfreiheit der eigenen Worte weder einzuschlafen noch vernehmbar zu lachen oder Darmgase entweichen zu lassen, setzen wir voraus. Auch die Fertigkeit, in Anwesenheit größeren Publikums in der ersten Reihe sitzend vergleichbar sinnentleerte Reden anderer Knutisten mit erstarrt freundlicher Miene zu ertragen wird Ihnen bei der Erfüllung Ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit eine Hilfe sein. Sie sollten mit jedem irgendwie zurechtkommen, weil sie irgendwie nett, aber völlig nichtssagend erscheinen.

     

    Sonstige Qualifikationen:

    - Deutsch in Wort und Schrift

    - Gute Kenntnisse der englischen Sprache

    - Fester, aber nicht zu fester Händedruck

    - Sie sollten verheiratet und irgendwie christlich sein

    - Abbezahltes Einfamilienhaus

    - Kein Mundgeruch

    - Keine Nahrungsmittelallergien (Kaviar, Hummer, Champagner)

    - Einwandfreies Führungszeugnis (Formulare dazu erhalten Sie beim Pförtner des Axel-Springer-Hochhauses, die Beglaubigung beim BILD-Ressortleiter Politik)

     

    Ihr Arbeitsplatz befindet sich in reizvoller Lage im Zentrum Berlins. Ihnen stehen eine Anzahl Dienstwagen, Dienstjets, Dienstanzüge und Bedienstete zur Verfügung.

     

    Während Ihrer Amtszeit genießen Sie strafrechtliche Immunität. Eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses ohne Ihre Zustimmung ist kaum möglich.

     

    Die Entlohnung beträgt 199.000 Euro zuzüglich 78.000 Euro Aufwandsgeld (Aufwandsentschädigung), aus dem auch die Löhne des Hauspersonals für Ihre freie, voll eingerichtete Amtswohnung zu zahlen sind. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt werden Ihnen die Amtsbezüge mit Ausnahme der Aufwandsgelder auf Lebenszeit als Ehrensold weitergezahlt.

     

    Farblose Durchschnittspolitiker mit halbwegs weißer Weste und CDU-Parteibuch werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.

     

    Zur ersten Kontaktaufnahme senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bitte an kai.diekmann@bild.de.

  • EK
    Eduard Kratzfuss

    "Ist der Ruf erst uriniert, wulfft es sich ganz ungeniert!" Eduard Kratzfuss

  • N
    naseweiser

    Kennt sich hier jemand damit genau aus :

    Bekommt der Überforderte im Falle seines Rücktrittes tatsächlich das volle fürstliche Salär bis zu seinem Lebensende weiter ?

     

    Falls ja , sollte man schleunigst das Mindestalter für den Job auf 60 Jahre festsetzen . Wenn man ihn nicht ganz abschaffen will ...

  • P
    Präsidentenschocker

    Präsident Wulff hat sich nun tatsächlich ins Abseits manövriert. Es war klar, dass unsere Leitmedien die Affäre am kochen halten würden. Das ist allerdings auch ihre Aufgabe, mag man über die Qualität der Bild-Zeitung geteilter Meinung sein. Wulff hat zu lange Foul-Play gespielt und wollte dann noch die freie Presse bedrohen. Das mag in Nord-Korea funktionieren, aber eben nicht in Deutschland. Für das höchste Amt im Staate gelten eben auch höchste Anforderungen an die persönliche Integrität, Sitte, Anstand und Moral der amtsführenden Person. Als Staatsbeamter hat der Präsident ebenso treu zu dienen wie andere gut dotierte Beamte auch. Der Noch-Präsident sollte jetzt schnellstmöglich wieder zum Bürger Wulff werden. Das wäre zwar schmerzhaft, aber zumindest ehrlich und für das Land sicher heilsam.

  • O
    ole

    Unsinn. Mich interessiert nun wirklich nicht, wie und was Dieckmann antwortet. Daß sich die Bild bei taz-Lesern und der intellektuellen Linken in DE besonderer Beliebtheit erfreut, wissen wir doch längst...

     

    Nun ist erst einmal der Bundespräsident in der Pflicht!

  • Y
    yberg

    die tatsache ,daß einer dem andern die mailbox volldröhnt und droht,zeigt daß die ehrenmanner wuff und schwanzmann mehr als eine symbiotische kumpanei verbunden hat und die eine und andre leiche noch im keller schlummert.

     

    der sachverhalt läßt tief blicken und zeigt einmal mehr in welchen moralischen dimensionen sich ein KOOFMICH wie schwanzmann bewegt.

     

    um die abwärtsbewegung seines revolverblatts aufzuhalten ist ihm jedes mittel recht und nicht vergessen:

     

    wie die banker mit ihren BONI is ja auch der TAZGENOSSE schwanzmann an jedem verkauften exemplar seines blattes, jeder umgesetzten penunze und jedem erwirtschafteten euro beteiligt.

     

    wer mit lumpen einschläft,wacht mit lumpen auf und muß feinde nicht missen

     

    der eine und andere freund der BILD wird sich sicher seine gedanken machen...

  • T
    tapir

    Laut Aussage der Bild-Redaktion wurde die Information über die Mailboxnachricht zurückgehalten, nachdem man eine Veröffentlichung nach breiter kontroverser Diskussion in Redaktionskreisen mehrheitlich abgelehnt hatte. Es könnte sich also auch ein einzelner Redakteur mit gegenteiliger Ansicht zeitverzögert an ein anderes Medium gewandt haben. Somit wäre nicht zwingend Kalkül im Spiel.

    Unabhängig von den Beweggründen der Bild-Zeitung, die Aufdeckung der Machenschaften Wulffs in der gewohnten Art einer Hetzkampagne aufzudecken, hat sich dieser durch sein dilettantisches "Krisenmanagement" unabhängig von Wahrheitsgehalt der erhobenen Vorwürfe gründlich selbst demontiert und dem Amt in erheblicher Weise geschadet.

    Für die "restliche Medienwelt" bleibt die Analyse der (juristischen) Details hinsichtlich der strafrechtlich relevanten Vorwürfe (Vorteilsannahme etc.) gegen die Person Wulff. Diesen Auftrag gilt es gründlich zu erfüllen, damit eine abschreckende Wirkung gegen zukünftige Amtsinhaber und Politiker präventiv entfaltet werden kann.

  • RU
    RA und Notar Erich Eisel, Bochum

    DES KAISERS NEUE KLEIDER

     

    Die künstliche Aufregung um das Verhalten dieses Herrn Wulff ist scheinheilig weil hierbei die Ursachen der Vermischung wirtschaftlicher und politischer Interessen nicht einmal angekratzt werden. Dieser Bundespräsident hatte und hat keine "moralische" Kleidung, sondern steht (endlich sichtbar) nackt da. Und wer jetzt lautstark auf ihn zeigt, dürfte im Keller wohl auch solch' kleine Vorteils-Leichen haben, die in diesem System für gewisse Kreise fast dazu gehören. Und in jeder anderen Bananenrepublik lässt sich der Präsident die Millionen gleich auf sein Konto in der Schweiz überweisen. Schön wäre allerdings, wenn die moralische Empörung über Sonderkonditionen auch alle anderen wegspült, die von derartigen Vorteilen profitieren - die Regierungs- und Parlamentsbänke würden ziemlich leer! Tja, warum das jetzt scheibchenweise von der BLÖD-Zeitung präsentiert wird: Da gibt's doch solch 'nen CSU-Ex-Politiker (oder EX-CSU-???), der wieder ein Spitzenamt in der deutschen Politik übernehmen soll, will . . . .würg.

  • IS
    Ihr Schleimer

    Abregen Abregen Abregen. Lasst das BILD doch ruhig mal alleine machen. Und das Gerede von der "Würde des Amtes", die Betroffenheit, dass diese nun beschädigt werden könnte ... ja schämt Ihr Euch nicht über dieses hohle Geschleime?

  • R
    Rainer

    Erstaunlich, es ist Ihnen aufgefallen!

    Die Machenschaften der Bildzeitung haben mMn. nichts mit Journalismus zu tun. Was dieses "Blatt" seit Jahren betreibt ist mMn. Meinungsmache auf unterstem Niveau mit den Zielen sich ungerechtfertigt (da kein Journalismus) zu bereichern und gleichzeitig in Deutschland die Öffentliche Meinung im Griff zu haben.

    Das Ihnen die Methoden der Bildzeitung erst heute erwähnenswert sind, ist eigentlich auch kein Rumesblatt für Sie, die Taz.

  • B
    BerlinerIn

    Guter Kommentar!

     

    "Dennoch bleiben viele hochinteressante Fragen offen".

    Sehe ich auch so, bitte bleib dran, taz!

  • K
    Katharina

    Schön, dass wenigstens hier auch mal über die Rolle der Springerpresse philosophiert wird. Es ist ja nicht das erste Mal, dass von dieser Seite Politiker und/oder Intellektuelle sabotiert und demontiert werden - und das auch gern auf eine Weise, die der Frage nach der Wahrheit doch recht erfinderische Antworten ermöglichen. Heinrich Böll hat "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nicht ohne Grund geschrieben. Vielleicht sollten die hinterdreinlaufenden Journalisten sich an diese Zeiten mal rückerinnern ...

  • MS
    Mike Schwarz

    Das is doch schon beantwortet. Die Bild-Redaktion hat getagt ob die "Mailbox-Ansprache" von Wulff in die Zeitung soll, oder nicht. Dass die Journalisten dann anderen Journalisten davon erzählen ist doch völlig normal.

  • R
    Rosa_Lux

    ...eines der bedauerlichsten Nebeneffekte dieser ganzen unsäglichen Affaire ist, dass die Pressefreiheit ausgerechnet in Bezug auf die B-Zeitung verteidigt und diskutiert wird!

    Wulff tut sogar mir inzwischen irgendwie leid (was auch keine ganz so gute Vorraussetzung für einen BP ist).

  • T
    tom

    Wer so blöd ist sich mit der BILD anzulegen hat sich doch schon als Bundespräsident disqulifiziert!!

  • C
    chrisfre

    Nicht nur damit rennen Sie hinterher. Auch mit dem unsäglich sexistischen Diekmannpimmel als "Kunst am

    Bau" - geschuldet einer alten Männerfeindschaft. Auch

    mit der nicht recherchierten Connection Friede Springer als Kanzlerfreundin, zu Wulff und Diekmanns Kalkül, zu der Verstrickung und Vorteilsnahme seines Ex-Pressesprechers.

     

    Seit die taz auf ihren mit Ines Pohl neuen effizienten Kurs gebracht wurde, hat sie oft nicht mehr Hintergrundrecheche betrieben, wie früher.

     

    Dies hinterlässt bei MIR Unbehagen. Sind wir, sind Sie zu Hamstern im Rad geworden?

  • EH
    Ernst H.

    In der Tat ist es beachtlich, dass die Springerpresse diese Affäre seit Wochen am sieden hält. Warum arbeiten sich die hochbezahlten Journalisten an Wulff ganz anders ab, als seinerzeit an Guttenberg? Steckt noch mehr dahinter? Muss Wulff einfach weg, weil er evt. die Unterschrift unter dem Gesetzeswerk um den ESM verweigern könnte und damit sehr einflussreichen, WELTweit agiergenden Orgas im Wege stünde?

     

    Entsetzt hat mich heute morgen der TAZ Jargon vom "Provinzbürgermeister". Das macht deutlich, wie Ihr auf die Menschen in der Fläche herabschaut und wie zentralistisch so mancher Blick aus Euren Berliner Büros ist. Schadetaz.

  • R
    reblek

    Schade, dass taz-"Genosse" Diekmann die offenen Fragen alle nicht beantwortet, oder? Allerdings muss er auch nicht antworten, denn es liegt auf der Hand, warum er und sein Blatt so gehandelt haben wie beschrieben: Sie sind gesinnungs- und charakterlos. Wulff und "die Würde des Amtes" sind ihnen scheißegal. Wulffs Handeln erleichtert ihnen solches Handeln allerdings entschieden.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Bundespräsident Christian Wulff kennt das Grundgesetz nicht

    Was ist das für ein Jurist,der nicht einmal das Grundgesetz der Bundesrepublik-Deutschland nicht kennt,was die Presse-und Meinungsfreiheit betrifft.Gemeint ist Christian Wulff ehemaliger Ministerpräsident des Bundeslandes Niedersachsen und derzeitiger Bundespräsident der Bundesrepublik-FDeutschland.

    Durch sein Verhalten schädigt er das Amt des Bundespräsidenten und seiner Vorgänmger.

    Nicht aussitzen und absitzen ist angesagt,was Christian Wulff und das Amt des Bundespräsidenten betrifft.Sondern die Konsequenzen ziehen,sein Amt zur Verfügung stellen.

    An die beiden zurück getretenen Bischöfinnen Käßmann und Jepsen sollte er sich ein Beispiel nehmen.