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Kommentar Weg der LinksparteiDas Ende der ewigen Opposition

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die SPD unverdrossen als Hauptgegner zu traktieren, und insgeheim auf Rot-Rot-Grün 2017 zu hoffen, ist töricht. Die Linkspartei braucht eine kluge Strategie.

Wohin will die Linkspartei? Wagenknecht, Bartsch und Gysi Bild: dpa

M ittwoch war ein guter Tag für die Linkspartei. Das Bundesverfassungsgericht hat die hysterische Überwachung der Linkspartei durch den Verfassungsschutz zumindest begrenzt. Und Gysi führt die Fraktion erst mal weiter allein, und nicht mit Sahra Wagenknecht. Denn die macht zwar in Talkshows bella figura, würde die Fraktion aber zielsicher ins politische Abseits führen.

Die entscheidende Frage aber ist noch immer offen: Wohin will die Linkspartei? Dass der Verfassungsschutz nun nicht mehr leichthändig Genossen überwachen darf, lobte die Linkspartei-Spitze zu Recht als westeuropäische Normalisierung. Es ist ein kleiner Schritt in dem endlosen Abschied von Kalter-Krieg-Reflexen.

Aber darin steckt auch eine Frage an die Partei: Will sie sich wirklich als eine ganz normale politische Kraft links der SPD etablieren? Will sie Teil eines Reformbündnisses oder will sie Fundamentalopposition sein? Will sie bloß Recht haben oder mit Kompromissen Deutschland verändern?

Die Genossen kokettieren gerne mit Robin Hood-Attitüden und mit dem Image, ganz anders als alle anderen zu sein. Vor allem der Wagenknecht-Flügel ordnet die Welt noch immer in übersichtliche Rastern. Forsch reklamiert man für sich die Emanzipation und den Frieden. SPD, Union und Grüne werden pauschal als neoliberal und Kräfte der Finsternis verachtet.

Doch wenn die Linkspartei den Parlamentarismus ernst nimmt, muss sie die reale Möglichkeit schaffen, auch mal zu regieren und darf sich nicht, wie bisher, in der Rolle der ewigen Opposition häuslich einrichten. Dafür muss sie ihre, vor allem im Westen gepflegten, Anti-SPD Affekte überwinden. Denn die SPD unverdrossen als Hauptgegner zu traktieren, und insgeheim auf Rot-Rot-Grün 2017 zu hoffen, ist töricht. Beides zusammen ist eine paradoxe Botschaft. Das Angebot zur Zusammenarbeit an Rot-Grün ist jedenfalls nicht mehr als ein PR-Coup, wenn man sie gleichzeitig mit schriller Rhetorik als Verräter brandmarkt.

Falls es zur großen Koalition kommt, wird die Linke als größte Oppositionsfraktion im Bundestag so wichtig sein wie nie zuvor. Denn die Linke wird Angela Merkel als erste Kontra geben. Dass dies nicht ohne Gregor Gysi geht, leuchtet ein. Gysi ist nicht nur der klügste Kopf der Partei, er ist auch der letzte Zentrist - und der Stoßdämpfer zwischen den Lagern, die sonst ungebremst aufeinander prallen. Denn die Spannungen zwischen den Flügeln sind nur aus den Schlagzeilen verschwunden. Es gibt sie noch immer.

Gerade für den Fall, dass es zu einer großen Koalition kommt, droht der Linkspartei damit ein Regressionsschub, ein Rückfall in alte Anti-SPD-Muster. Gefragt ist deshalb eine kluge, flexible Strategie. Die Partei muss gleichzeitig schlagkräftige Opposition im Bundestag sein - und Brücken Richtung SPD bauen.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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24 Kommentare

 / 
  • U
    Unsäglich

    So, da hat sich also der selbstverliebte Ober-Macho auf Kosten der intelligenten Sarah Wagenknecht im Hau-Ruck-Verfahren durchgesetzt... :-(

     

    Unsäglich, Herr Stasi-Gysi, unsäglich!

  • D
    derUli

    genial: die Linkskasper hier meinen also, daß SPD- Bashing bei ihnen niemals nicht vorkommt (Verräter, Verbrecher etc sind wohl nur Koseworte?)

    Das ist entweder eine derart dreiste Lüge, daß die Bildzeitung dagegen ein Waisenknäblein, oder so außerordentlich dumm, daß Dieter B. im Vergleich Nobelpreiswürdig wäre.

     

    Oder die Betreffenden haben schlicht ihre eigenen Veranstaltungen boykottiert, ihren 'Stars' nicht zugehört und statt dessen Sesamstraße angeschaut.

     

    Ekel.

    • L
      Leke
      @derUli:

      Deruli, in einer Hinsicht gebe ich Ihnen Recht:

       

      Die Ermächtigung der Interessen von Banken und Hochfinanz durch ESF und ESM ist ein Verbrechen gegen die Demokratie. In diesem Sinne sind diejenigen, die das im Bundestag abgesegnet haben (also CDU/CSU, FDP, SPD und B90/Grüne) als Verbrecher bezeichnet worden. Das ist gut so, und das mus auch weiterhin so offen gesagt werden.

       

      mfg

  • Netter Versuch, Herr Reinecke.

     

    Nur leider funktioniert der Spin nicht. Jeder weiss, dass die Linkspartei die SPD noch nie als Hauptgegner attackiert hat – im Gegensatz zu der Tatsache, dass die SPD die Linkspartei zum Paria erklärt.

  • F
    Fanboy

    Und wer etwas anderes als scheindifferenziertes Geschwafel lesen möchte, dem sei das aktuelle Buch von Frau Wagenknecht ans Herz gelegt: "Freiheit statt Kapitalismus". Hier beweist Frau Wagenknecht fachkundig, daß die im obigen Artikel über sie geäußerten Vorurteile selbst nichts weiter als heiße Luft sind. Das Buch ist wirklich sehr lesenswert für jeden politisch interessierten (und demokratisch engagierten) Menschen.

  • G
    gast

    Wie Parteien sich stromlinienförmig und staatstragend anpassen, führen uns gerade SPD und Grüne im Unterbietungswettkampf gegeneinander um ein wenig Machtbeteiligung und ein paar Regierungsposten vor. da werden flugs ganze Wahlprogramme oder Kernaussagen über Bord geworfen, mit denen die Basis und WählerInnen noch geködert wurde.

    Ich hoffe doch, daß die Linke diesem - insbesondere auch medialem - Anpassungsdruck standhält und ihre Grundpositionen zur Sozialpolitik, Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Wohnungspolitik und Frieden nicht preisgibt.

    Zum Nachlesen gibt es das "100-Tage-Programm der Linksfraktion im Bundestag" hier:

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/835484.wir-wollen-ein-land-ohne-armut.html

  • S
    Sören

    Die Linke hat ein recht schlechtes Ergebnis bei den Wahlen eingefahren. Nicht nur bei den Zweitstimmen, sondern vor allem in den Wahlkreisen, denn sie hat 12 von 16 2009 gewonnenen Wahlkreisen verloren. Die Wählerwanderung hin zur AfD lässt vermuten, dass die Partei ihre Anziehung auf Protestwähler verliert.

     

    Also muss sie jetzt entscheiden, ob sie sich in der kommenden Legislaturperiode auf einen Wechsel in die Regierung vorbereiten will oder nicht. Auch angesichts der Demografie ihrer Mitglieder und Wähler wird sie an einer Wandlung hin zu einer ernstzunehmenden, pragmatischen Kraft nicht vorbei kommen. Denn auf Dauer wählt man jemanden, der gar nicht am regieren interessiert ist, nicht.

     

    Die Angriffe auf die "neoliberale" SPD gehen zunehmend ins Leere angesichts der veränderten Programmatik der SPD. Auch das Gerede von "Kriegstreibern" wird mit Blick auf den Abzug aus Afghanistan lächerlich. Die Partei steckt mental in den Jahren 2003-2005 fest, übrigens ähnlich wie Teile der SPD. Natürlich muss man in einer Koalition dann Kompromisse machen. Diese gehören zum Wesen der Demokratie, was die Linke aus DDR-Zeiten aber natürlich nicht wissen kann.

  • EU
    Ernie und Bert

    Die Deutschen haben ein Problem mit allem, was konstruktiv in die Zukunft weist, mit neuen Denkrichtungen, Querdenkern und Visionären.

     

    Sie werden solange diffamiert und verfolgt, bis sich ihr Gedankengut allgemein durchgesetzt hat.

     

    Die SPD geht dabei führend voran.

    Sie hat nicht nur ein massives Frauenproblem sondern gar keine Identität mehr.

     

    Sie verfolgt die Linke, nicht umgekehrt.

     

    Daß sie das so einfach kann, hat mit der sekundärtugigen Beschaffenheit der Deutschen zu tun.

     

    Selber Denken. Zivilcourage.

  • "Eine paradoxe Botschaft" und "töricht" finde ich nicht nur, "die SPD unverdrossen als Hauptgegner zu traktieren, und insgeheim auf Rot-Rot-Grün 2017 zu hoffen". Dasselbe gilt doch wohl für die vermeintlich "kluge, flexible Strategie", "gleichzeitig schlagkräftige Opposition im Bundestag" zu sein "und Brücken Richtung SPD bauen".

    Es sei denn, "schlagkräftige Opposition" richtet sich als bewusstseinsspaltende Hilfstruppe der SPD in Wahrheit nur gegen die CDU/CSU und verschont die SPD als deren armes Opfer von der Kritik.

    Das würde aber nicht der Volkssouveränität dienen, sondern nur der irreführenden Kritik an dem, was später als Regierungspolitiker selber genauso oder noch schlimmer praktiziert wird, und eben der Pöstchen-Fischerei, die der gleichnamige Joschka schon im Namen der Grünen und mit übelster Hilfe gerade auch der taz betrieben hat.

    Sowohl der staatsfromme Herr Gysi als auch die luxusgierige Frau Wagenknecht versuchen sich ausschließlich parlamentaristisch als "Artisten in der Zirkuskuppel - ratlos". Ob er oder sie macht keinen Unterschied. Keiner von beiden sorgt sich wenigstens um WahlFREIHEIT oder gar um Volkssouveränität. Wie das richtig geht, zeigt sich genauestens bei www.volksvetokraft.de , die viel besser ist als die opportunistisch schlingernde "Linkspartei".

  • DU
    der Uli

    schön: Endlich spricht mal jemand das Problem aus.

    Und die Kommentare geben ihm Recht.

  • A
    abyss

    Erstens : Zielsicher Richtung Abseits wird sich die SPD durch ihre GroKo-Mitwirkung bei der Krisenverwaltung führen .

     

    Zweitens : Spätestens wenn Krisenverwaltung am Ende in Notstandsverwaltung übergeht , wird Politik (und Demokratie ...) im bisherigen Sinne obsolet sein .

     

    Drittens : Das "Ende" wird eintreten , wenn die DowJones- und DAX-Blasen zusammen mit den Staatskredit-Blasen platzen . Systemimmanent wird nichts und niemand die "automatische" Dynamik des Systems aufhalten können .

     

    (Das Orakel von 'E' )

  • H
    holo

    Die Linke wird es sich sehr wohl in der Oppostionsrolle bequem machen.

     

    Mit Regierungsverantwortung würden die Bürger schnell sehen, wie unerfüllbar die sozialen Geschenke auf Kosten des Mittelstandes sind.

     

    Spätestens nach einer Legislaturperiode würden sie wieder unter die 5% verschwinden, wo sie eigentlich hingehören

  • Nur um an die Macht zu kommen die Wähler belügen? Auch die SPD ist gespalten, gespalten zwischen Führung und Amtsträgern auf der einen und der Basis auf der anderen Seite. Wer will Stuttgart 21 unbedingt weiterbauen obwohl der größere Koalitionspartner nur deshalb ins Amt gewählt wurde dieses Wahnsinnsprojekt zu beenden? Die SPD Führung in BW! Wer will Kohle- und Braunkohlekraftwerke unbedingt fördern, obwohl der Klimawandel genau das Gegenteil erfordert? Die SPD Führung in NRW und Brandenburg! Mit dieser SPD Führung gibt es keine Option auf Regierungsbeteiligung der LINKEN. Das muss auch klar den Wählern und Lesern gesagt werden.

    Nach einer großen Koalition gibt es in Deutschland dann vielleicht doch wieder eine linke Mehrheit für einen Wandel hin zu zukunftsfähiger Politik.

  • Nur selten hab ich solchen Blödsinn gelesen.

     

    Die Linkspartei hat gerade in der letzten Legislaturperiode kein Stück weit ein "Feindbild SPD" gehabt - umgekehrt wird ein Schuh daraus, die SPD hat ein Feindbild Linkspartei.

     

    Wenn die SPD bspw. für die wirtschaftliche Vernichtung Griechenlands stimmt, soll dann die Linkspartei dazu jubeln, bloß damit die SPD es vielleicht in Zukunft mal schafft, ihr Linkspartei-Trauma abzulegen?

     

    Wenn die SPD in keiner einzigen wichtigen Abstimmung im Bundestag für sozialdemokratische Werte abstimmt, wenn sie sich vom Wahlprogramm distanziert - soll dann die Linkspartei dazu jubeln, bloß damit ...?

     

    Und wenn es zu einer "großen Koalition" kommt, soll dann die Linkspartei bei all den anti-sozialdemokratischen Entscheidungen der Koalition so tun, als hätte die SPD gar nicht zugestimmt, und das bloß damit ...?

    (Geben wird es diese Entscheidungen, das wissen wir aus Erfahrung)

     

    SPD und Grüne sind nicht, wie es Hr. Reinecke darstellt, "pauschal als neoliberal und Kräfte der Finsternis verachtet" worden, sondern haben sich durch ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag als neoliberal und Kräfte der Finsternis erwiesen. Was hilft ein nicht neoliberales Parteiprogramm, wenn es dann das Abstimmungsverhalten im Bundestag doch ist? Neoliberal wird ein Abgeordneter nicht durch Selbstauszeichnung, sondern durch sein Abstimmungsverhalten.

     

     

    Sollte die SPD in den nächsten Jahren tatsächlich versuchen, ihr Wahlprogramm umzusetzen (was eine echte Überraschung wäre), dann, und nur dann, sind Angriffe von Linkspartei auf die SPD ein Zeichen dafür, dass die Linkspartei ein "Feindbild SPD" hat. Und ob es diese Angriffe dann geben wird, das bleibt erst einmal abzuwarten; bisher gab es noch nie gleichzeitig eine sozialdemokratische SPD und die Linkspartei im Bundestag, daher ist jede Vorhersage zu diesem Thema nichts weiter als pauschales runterbeten politischer Vorurteile.

  • "Wohin will die Linkspartei?" - ich fürchte, sie geht den Weg des geringeren Widerstandes in Richtung Mainstream und Anpassung, der lieben Macht willen. Wenn Kosten-Nutzen-Rechnungen von Parteiangehörigen mittlerweile so ausgehen, daß selbst Stellungnahmen zu einem kolonialen Völkermord und Solidarität mit Aktivisten und Intellektuellen, die sich mit diesem befassen, nicht mehr zu haben sind, selbst Hinweise hierauf als störend empfunden und letzten Endes zensiert werden (http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.com/2013/10/tobias-pfluger-fuhlt-sich-gestort-von.html) glaube ich nicht mehr daran, daß hier die von der Linken propagierten Werte von den entsprechenden Personen auch selbst gelebt werden. Ich hoffe, hier denken doch noch mal einige Parteiangehörige über die eigenen Grundsätze wie auch deren Umsetzung nach und leiten eine Erneuerung ein. Wir brauchen nach SPD und Grünen nicht noch eine Partei, bei der das Etikett nicht mehr zum Inhalt paßt.

  • R
    reblek

    Sieh mal an: Herr Reinecke, der seit Jahren dazu da ist, auf diesem Laden herumzuhacken, macht sich jetzt Gedanken, wie dieser dazu bequatscht und gebracht werden könnte, der SPD an die Regierung zu verhelfen.

  • Auch beim wiederholten Lesen habe ich ein Problem: Was will der Kommentator mir hier sagen? Das die Linke Flügelprobleme hat? - geschenkt, wissen wir. Das eine linke Partei mit Mehrheitshoffnung nicht ständig auf die SPD eindreschen kann, solange es die gibt und solange man mit ihr evtl. kooperieren will? Geschenkt, wissen wir! Und das es die übrigen Antagonismen gibt: Gysi vs. Wagenknecht, Ostrealos/Westphantasten usw usw - das wissen wir auch.

    Was wäre demnach das Lösungskonzept für Die Linke auf Empfehlung dieses Kommentars? Alles überbügeln, erst mal eigene politische Positionen aufgeben, das eigene Personal disziplinieren und sich dann bei der SPD anbiedern? Ich denke, das passt nicht zu dieser Partei - und das ist gut so - wie man gerade in einer gewissen Analogie bei den Grünen beobachten kann, denn nach mehreren solchen Etablierungs-Wendungen geht der Markenkern verloren. Und vor allem: Für solchen Aktionismus besteht kein politischer Anlass, denn die Anderen haben bereits rot-rot-grün ausgeschlossen, fatalerweise. Also kann die Linke doch sehr gut warten, bis wirkliche Chancen am Horizont auftauchen - alles Weitere ist eh nur Geplänkel. Und wer weiß schon, wer dann die Hüte trägt in der Partei - unter denen wird übrigens ziemlich sicher eine Sahra W. sein, deren angeblich so destruktive Wirkung ("zielsicher ins Abseits...") ich nicht erkennen kann.

    • @UWB:

      warum nähert sich die SPD nicht den LINKEN ? wäre doch nur ein schritt in eine realsoziale politik .

      • @paul paper:

        Das halte ich für eine gute, jedoch extrem unrealistische Idee. Aber man darf ja noch träumen...

  • K
    KInderZimmer

    Da frag ich mich nur noch eins, hat die Linke nicht Recht wenn sie die SPD und die Grünen als neoliberal ansehen?

  • A
    alter_linker

    Naja - SPD und Grüne SIND Verräter. Die CDUCSUFDPSPDB90GRÜNE-Fraktion IST neoliberal.

    Ich bin immer noch der Ansicht: die SPD muss Brücken zur Linkspartei aufbauen, anders geht es nicht. Die SPD muss aufhören, den Wählern vorzulügen, Sachzwänge würden Realpolitik ergeben.

     

    Eine politische Unkultur vermeintlicher Sachzwänge und Alternativlosigkeit führt dann nämlich zu der Forderung, die Linkspartei müsse die "Realitäten anerkennen". Muss sie nicht - sie muss weiter einfordern, dass der Primat der Politik vor der Wirtschaft und des Menschen vor dem Profit wieder gilt. Handlungsspielräume der Politik sind eigentlich sehr groß, müssen aber eben auch wahrgenommen werden. Und zwar nicht nur für "Arbeitsplätze", ergo Lohnsklaverei im Billigsegment zum Nutzen weniger Kapitalisten.

     

    Aber ihr von der taz wählt ja sowieso meist konservativ-grün und verwechselt Biofleisch mit dem Kampf für eine bessere Welt...

    • @alter_linker:

      Die SPD kann keine Brücken zur Linkpartei aufbauen. Die Linken haben die Themen aufgenommen, die die SPD fallen gelassen hat. Ein Einlassen mit den Linken bedeutet das Eingeständnis, in Sozialpolitik versagt zu haben.

      Die SPD hat nur eine Chance im Sinne ihrer sozialdemokratischen Tradition und das ist die totale Abkehr von ihren neoliberalen Positionen und Besetzung aller linken Themen.Die Linken sind eine Folge der Selbstamputation der SPD.

  • S
    sarko

    "Die Partei muss gleichzeitig schlagkräftige Opposition im Bundestag sein - und Brücken Richtung SPD bauen." Och ,... ist doch ganz einfach ! Nur die Quadratur des Kreises ! Auf die Haudraufs Gysi und Wagenknecht im BT darf man sich schon freuen .

     

    Ansonsten : eh alles egal . Die GroKo wird alle Hände voll mit Krisenverwaltung zu tun haben . Krise ohne Ende ...

  • LS
    Linke Socke

    Ob Sahra Wagenknecht die Fraktion oder gar die Partei wirklich ins Abseits führen würde, da bin ich mir nicht sicher. Ich hätte mir von manchen anderen amtierenden oder ehemaligen Wirtschafts- oder Finanzministern wenigstens einen Bruchteil der Fachkompetenz gewünscht, den Frau Wagenknecht hier hat.

     

    In "meinem" Schattenkabinett hätte ich Frau Wagenknecht zusammen mit einem "Realisten" für die nötige Erdung, z.B. vom Schlage eines Heiner Flassbeck als Team für das Finanz- und das Wirtschaftsministerium gehabt, wer von den beiden welches Ministerium genommen hätte, egal.