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Kommentar Unesco-Austritt der USAIm Zweifel pro Zerstörung

Dorothea Hahn
Kommentar von Dorothea Hahn

US-Präsident Donald Trump steht für unilaterale Politik und für Diktat. Das bekommt nun auch die internationale Gemeinschaft zu spüren.

Noch weht sie, die US-Fahne am Unesco-Gebäude Foto: ap

E s hat eine gewisse Logik, dass die USA sich aus der Unesco zurückziehen. Denn die Organisation steht für Frieden, für Antidiskriminierung, für Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie für die Verteidigung der Meinungs- und der Pressefreiheit.

Die Unesco hat diese Missionen mit mehr oder weniger großem Erfolg erfüllt, seit sie auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges gegründet worden ist. Donald Trump hingegen hat in seinen neun Monaten im Amt auf vielfache Art gezeigt, dass er bereit ist, jedes einzelne dieser Ziele mit Füßen zu treten.

Es ist der zweite Rückzug der USA aus der Organisation, die sie einst selbst mit gegründet haben. 1984 tat es Ronald Reagan schon einmal. Der damalige US-Präsident begründete es mit der angeblich pro-sowjetischen Haltung der Unesco. Der jetzige behauptet, die Unesco sei anti-israelisch. Die seit 2011 akkumulierten Schulden von mehr als 550 Millionen Dollar sind nur ein vorgeschobenes Argument.

Was dem Präsidenten der USA nicht passt, ist, dass sie innerhalb der Unesco nur ein Land unter vielen sind und kein Vetorecht haben. Und dass sie – anders als im Weltsicherheitsrat – nicht diktieren können, sondern sich Mehrheiten fügen müssen. Das hat unter anderem dazu geführt, dass Palästina seit 2011 einen eigenen Botschafter in der Unesco hat und dass der künftige Direktor der Kandidat aus Katar werden könnte, ein Mann, den sowohl die USA als auch Israel nicht wollen.

Auch Israel geht raus

Israel wird nach den USA ebenfalls die UN-Kulturorganisation Unesco verlassen. Das kündigte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag in Tel Aviv an. Beide Länder werfen der Unesco eine israelfeindliche Haltung vor. (dpa)

Trump steht für unilaterale Politik und für Diktat. Das hat er nicht nur innenpolitisch gezeigt, sondern auch in zahlreichen internationalen Situatio­nen: in der Klimapolitik, gegenüber Nordkorea und dem Iran. Der Austritt ist die Fortsetzung dieses erhobenen Mittelfingers gegenüber der internationalen Diplomatie.

De facto wird sich nicht viel ändern. Das Land zahlt seit 2011 keine Beiträge und nimmt an zahlreichen Gremien nicht mehr teil. Aber der Schritt hat hohen symbolischen Wert. Er zeigt, dass Trump im Zweifel bereit ist, den Weg der Zerstörung zu gehen.

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Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.
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38 Kommentare

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  • "und dass der künftige Direktor der Kandidat aus Katar werden könnte, ein Mann, den sowohl die USA als auch Israel nicht wollen." Und der ganz gerne mal Holocaustleugnung und die Verbreitung der "Protokolle der Weisen von Zion" unterstützt, aber wie die Autorin schon festgestellt hat, ist die antiisraelische Einstellung der Unesco nur vorgeschoben.

  • Ihre Meinung hätten sie besser für sich behalten, denn was sie da von sich geben ist eine Beleidigung, die ich nicht auf mir sitzen lassen werde.

    Zuerst einmal werde ich sie melden, dann überlege ich mir rechtliche Schritte wegen Beleidigung und Unterstellung von Antisemitismus und Rassismus.

     

    Ich habe in meinem Arbeitsleben mit sehr vielen unterschiedlichen Menschen verschiedener Nationalitäten zusammen gearbeitet. Dies ist meine Meinung und Erfahrung mit Amerikanern. Das haben sie nicht ins Antisemitische oder Rassistische zu ziehen. Anscheinend sind sie jemand, der nur einen Grund sucht sich zu profilieren!!!

  • So finden sich Gemeinsamkeiten zwischen dem sog. US-Präsident und Nordkorea.

    Doch das dürfte nicht die Meinung der Einwohnerinnen und Einwohner der USA sein.

  • Trump setzt da nur fort, was Obama vor ihm angefangen hat. Bei Obama finden wir, dass solche Schritte trotz dem Präsidenten Obama geschen. Bei Trump meinen wir, dass es wegen Trump ist und die Administration noch das schlimmste verhindert.

    Obama war einfach ein deutlich besserer Verkäufer einer gar nicht so anderen Politik.

    • @Velofisch:

      Sie verdrehen wieder mal die Tatsachen.

       

      Barack Obama hat versucht, die ausstehenden Schulden gegenüber der UNESCO zu begleichen. Gescheitert ist seine Administration am republikanisch dominierten Kongress. Die Republikaner beriefen sich dabei auf ein Gesetz aus den frühen 90ern Jahren (G. Bush sen.), welches der Regierung verbietet, Zahlungen an die UN oder deren Institutionen zu leisten, wenn diese "eigenmächtig" Staaten anerkennen, die nach "allgemeiner Ansicht" (sprich: nach exklusiver Meinung der USA & Israel) nicht die "erforderlichen Attribute" besitzen. Welche das zu seien hätten, wird explizit offen gelassen.

       

      Obama versuchte dieses Knebelgesetz zu umgehen, konnte sich im juristischen Tauziehen mit den Republikanern aber nicht durchsetzen..

  • Ach, ist das nicht schön für den Deutschen?

     

    Der böse Ami ist es mal wieder. Kein Wort dazu, was denn z.B. Deutschland mal unternommen hat, dass Israel nicht immer alleine in den Abstimmungen steht.Man will es sich ja mit den iranischen und arabischen Geschäftspartnern nicht verderben.

     

    Ja, so edel ist der Deutsche und so böse der Ami. Und schuld ist natürlich immer der Jud'.

    • @Age Krüger:

      Wenn sie die illegale Landnahme und die Unterdrückung der Palästinenser für eine "gerechte Politik" halten, sollten Sie nicht noch darüber falsche Tränen vergiessen, dass dieses nicht nur in der arabishen, sondern in der gesamten Welt eine Minderheitenposition darstellt.

       

      Und mit "Anitsemitismus" hat das so viel zu tun, wie Stephen Bannon mit dem Pulitzer-Preis.

  • Tja, Mr. Trump sorgt für seltsame Überraschungen.. Und nun?

    Frau Dorothea Hahn beschreibt den modernen, säkulär aufklärerischen, globalen Charakter der UNESCO ausgezeichnet!

    Und? Was möchten die USA und Israel gerne? ... eventuell die Idee der UNESCO an die historische semitische Kultur und Wahrheitsauffassung verpflichten? Das wäre m.E. eine art Ideologisierung der UNESCO: der bisherige Charakter der UNESCO, eben der globalen Idee der säkulären Moderné- der Dialektik der Aufklärung- zu dienen, würde flöten gehen ! Im Sinne der Philosophie Immanuel Kants entspricht die Idee der UNESCO (als auch der U.N.O.) einer art `kosmischer Absolutheit´in der für alle möglichen historischen Weltauffassungen und Religionen Platz ist (für Dialog und Annäherung, Hoffnung und Weltfrieden..) .

    Das "NEIN" von USA und Israel zur UNESCO wirkt auf mich , als ob die USA und Israel sich in der historischen Semitischen Welt- und Wahrheitsauffassung verschanzen und dem Geist der säkulären Aufklärung eine Absage erteilen ...*

    Eine spannende Situation !

  • 3G
    36387 (Profil gelöscht)

    Die UNESCO steht für diverse antisemitische Ausfälle ... Leider ist die Reaktion der Vereinigten Staaten und Israel daher sehr verständlich.

     

    Das dieses Treiben nicht von der Weltgemeinschaft geächtet wurde, führt nun dazu, dass sich der asoziale Trump "verdient" machen kann.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @36387 (Profil gelöscht):

      Ich verstehe das nicht wirklich, denn auf diese Weise bricht man auch rigoros noch bestehende Kommunikationswege ab. Da steht Israel mit den USA bewußt im Abseits und verkündet nur noch die eigenen Wahrheiten (die ja durchaus zutreffen mögen, aber niemand hat immer recht), ohne diese Ansichten noch im Diskurs mit anderen tatsächlich vertreten und diskutieren zu müssen.

      Das sehe ich zumindest kritisch, auch wenn ich die Affronts nachvollziehen kann, die Formulierungen in der Unesco betreffend, die exklusiv das muslimische kulturelle Erbe betonen. Naja, unter "Kultur" wird in der Unesco eh alles mögliche verstanden, auch Unkultur aller Art. "Kultur" heiligt noch jeden Unsinn.

      Das mit dem Austritt hätte man sich zumindest aufheben können, bis der Typ aus Katar sein Amt angetreten hat. So hat man da schon jetzt gar nichts mehr, was man noch machen kann außer lamentieren, aus israelischer Sicht. Ich sehe es eher so: lieber dabei bleiben und wenigstens einen geringen Einfluss auf das Geschehen haben, als auszuscheiden und dann gar nicht mehr vorkommen.

  • Wer schon mal mit Amerikanern zusammen arbeiten musste, weiß genau, wie Herablassend und Menschenverachtend deren Meinungen sein können.

    Ihre enorm übersteigerte Selbsteinschätzung lässt oft keine vernünftige Teamarbeit zu.

    Der Wille alles an sich zu reißen, auch wenn sicher ist, dass etwas nicht funktioniert ist überdimensional ausgeprägt.

     

    So sieht es zur Zeit auch in der politischen Welt der Amerikaner aus.

    Schaut man sich mal an, wie die amerikanische Politik des Hauklotzes der letzten Jahrzehnte ausging, sollte man sich wirklich fragen, ob es noch Zeitgemäß ist, sich denen anzubiedern, so wie es die EU und viele deutsche Politiker tun!

     

    Trump regiert das Land wie ein Vorschulkind mit Verhaltensstörungen vielfältiger Art.

    Geht etwas nicht nach seinem Willen, fängt er an zu Brüllen, Stampfen und Heulen.

    Anschließend beginnt er damit Errungenschaften aller Nationen der letzten Jahre zu zerstören um seinen Willen durchzusetzen, auch wenn dieser noch so Abstrus ist.

     

    Durch sein völlig fehlgeleitetes Ego muss man nun auch noch auf den Dritten Weltkrieg vorbereitet sein.

    Nordkorea und Trump werden es mit ziemlicher Sicherheit soweit kommen lassen, da Beide Berater haben, die ausschließlich wirtschaftliche Interessen verfolgen.

    Jeder weiß, dass Krieg für viele einen rein finanziellen Gewinn bedeutet und da die Weltbevölkerung in erster Linie nur noch auf Gewinnoptimierung fixiert ist, werden auch Kriege vom Zaun gebrochen, die dann aus dem Ruder laufen und die gesamte Menschheit in Gefahr bringen werden.

     

    Man kann sicher davon ausgehen, dass die amerikanische Politik und Bevölkerung es nicht schaffen werden den "Wahnsinn" an ihrer Spitze in naher Zukunft einzuhegen!

     

    Somit ist davon auszugehen, dass erst etwas Weltbewegendes eintreten muss, bevor in den USA gehandelt wird!!!

    • @urbuerger:

      "Wer schon mal mit ̶ ̶̶a̶̶m̶̶e̶̶r̶̶i̶̶k̶̶a̶̶n̶̶e̶̶r̶ Juden zusammen arbeiten musste, weiß genau, wie Herablassend und Menschenverachtend deren Meinungen sein können.

      Ihre enorm übersteigerte Selbsteinschätzung lässt oft keine vernünftige Teamarbeit zu.

      Der Wille alles an sich zu reißen, auch wenn sicher ist, dass etwas nicht funktioniert ist überdimensional ausgeprägt."

       

      Das ist Rassismus pur. Was man hoffentlich merkt, wenn man wie ich es tat, "Amerikaner" durch "Juden" ersetzt.

      • @Age Krüger:

        Kann Wahrheit rassistisch sein?

         

        @Urbuerger

        'Politik des Hauklotzes der letzten Jahrzehnte'

         

        Nagasaki, Hiroshima,Korea und Vietnam vergessen

        • @Muff Potter:

          In allen Fällen wurden die USA bzw. ein Verbündeter zuerst angegriffen. Und zumindest im Falle von Japan und Korea kann man sagen, dass die Geschichte ohne ein Eingreifen der USA schlechter verlaufen wäre.

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Muff Potter:

          Warum sollte Wahrheit nicht rassistisch sein können? Weil Wahrheit immer das Gute, und Rassismus immer das Böse ist und beides nicht gleichzeitig sein kann?

        • @Muff Potter:

          Die Aussage ist nicht wahr,

           

          Der Rassismus macht sich dadurch bemrkbar, dass die Behauptung, dass "Amerikaner" herablassend und menschenverachtned sind. Dies ist nicht wahr. Ich habe bereits mit einer Amerikanerin, sogar einer US-Bürgerin, zusammengearbeitet, die in keinster Weise so war. Gegenbeispiel erbracht. Aussage unwahr q.e.d.

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            Nur erstmal um des richtigen Zitates willens: "sein können"

            Ihr Beweis funktioniert also so nicht.

             

            Der ziterte Satz ist aber trotzdem nur eine Platitüde, ein Allgemeinplatz, denn in jedem Land gibt es Menschen, die herablassend und menschenverachtend sind, auch in Palestina oder Israel.

             

            Ersetzen Sie aber mal "Amerikaner" durch "Polizisten" und schon ist die Sache viel weniger problematisch. Beachten Sie dabei bitte das Wort "können".

             

            Da allerdings diese Aussagen auch auf viele Milieus in Deutschland und anderswo zutreffen, sind sie schon ziemlich vereinfachend und nicht nachgerade kulturkritisch.

            Auch die CDU hat in ihrer Europapolitik immer "Deutschland first" als Devise gehabt.

             

            Ich stimme Ihnen also insofern zu, als dass aus der Formulierung schon ein gewisses Ressentiment spricht.

            Allerdings machen Sie es sich zu einfach, wenn Sie das "können" am Ende des ersten Satzes einfach unterschlagen. Können Amerikaner denn nicht herablassend und menschenverachtend sein?

            • 8G
              85198 (Profil gelöscht)
              @85198 (Profil gelöscht):

              Ich würde eher kritisieren, dass davon ausgegangen wird, dass jede*r, der schon mal mit

              Amerikanern zusammen gearbeitet hat, derartig schlechte Erfahrungen gemacht haben müsste.

              Vielleicht haben Sie auch genau das gemeint, allerdings kommt das so nicht rüber, wie Sie es formuliert haben.

              • @85198 (Profil gelöscht):

                Mir gehen einfach nur diese Pauschalisierungen auf den Geist, die in Zusammenhang mit Nationalitätszugehörigkeit oder Ethnie immer wieder auftauchen,. Bei Berufen (wie eben Polizist) ist das schon etwas anderes, weil ein Polizist sucht sich seinen Job aus, aber viele sind als US-Bürger oder Deutsche geboren oder in einem Land, in dem sie nunmal maximal Flüchtlubg werden können.

                 

                Und es ärgert mich konstant, wenn in aufgeklärten Kreisen nicht reflektiert wird, dass solch ein verallgemeinendernder Anri-Amerikanismus nicht reflektiert wird. Mal ganz abgesehen, dass man auch über den struturellen Antisemitismus nachdenken muss, sollte man nicht vergessen, dass wir nun in einer Republik leben, in dem über 10 % der Wähler wieder eine Partei nachrennen, die offen nationalistische Parolen brüllt und die auch eine gruppenbezogene Ablehnung mancher Menschen propagiert. Ich erwarte, dass wir mal gründlich darüber nachdenken, wo wir selber diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit an den Tag legen. Solche Auffassungen entstehen ja nicht über Nacht oder nur im bösen Osten, sondern die gab es immer schon hier. Und man muss eben mal untersuchen, inwieweit man da selber Vorschub zu leistet bzw. schon geleistet hat.

                • 8G
                  85198 (Profil gelöscht)
                  @Age Krüger:

                  Das kann ich gut verstehen und stimme voll zu. Mein Punkt war eher der, wie man das Argument aufbaut.

                  Wenn ich Kritik über, dann immer am Amerikanismus, der spezifisch US-amerikanischen Form des Nationalismus. Gegen Verallgemeinerungen aller Art reagiere ich auch allergisch.

                   

                  Eine persönliche Frage mal: Hat der was mit der Band AG Krüger zu tun? Sie müssen's auch nicht verraten.

                  • 8G
                    85198 (Profil gelöscht)
                    @85198 (Profil gelöscht):

                    *der Name

                    • @85198 (Profil gelöscht):

                      Nee, höre ich zum ersten Mal was von.

                       

                      Der Name ist eine Verhunzung meines eigenen Namen mit den eines früheren Forum-Nicknames.

                       

                      Klarnamen verwende ich nicht, weil ich evtl. als Heilpädagoge noch mal irgendwann auf einen kirchlichen Arbeitgeber zurückgreifen müsste.

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    "Es hat eine gewisse Logik, dass die USA sich aus der Unesco zurückziehen. Denn die Organisation steht für Frieden, für Antidiskriminierung, für Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie für die Verteidigung der Meinungs- und der Pressefreiheit."

     

    In der Tat. Danke!

     

    Bleibt zu wünschen, dass die Nationen der Weltgemeinschaft die entstandene Finanzierungslücke umgehend schließen, damit das Welterbe der Menschheit weiterhin geschützt werden kann:

     

    „Ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden.“

  • Spätestens seit der Konferenz von Durban 2001 ist die UN eine Kampagnenplattform des Kampfs arabischer und anderer Staaten gegen Israel geworden. In einem beliebigen Jahr, beispielsweise 2012, hat die UN-Generalversammlung 22 Resolutionen verabschiedet, welche Israel für diverse „Verbrechen“ verurteilen, aber nur vier gegen sämtliche anderen Länder der Welt. Im Oktober 2016 setzte die UNESCO auf Antrag der palästinensischen Delegation einen oben drauf und beschloss, dass der Tempelberg inklusive Klagemauer nun ein ausschließlich muslimisches Heiligtum sei, was jedem verwirrend vorkommt, der die Mehr-Religionen-Politik in Jerusalem kennt, aber das zunehmend religiöse Narrativ des palästinensischen „Widerstands“ dokumentiert.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Mark2013:

      Das hört sich für mich immer nach Schutzbehauptungen an. So massiv wie Israel verletzen nur die USA, die Emirate (zusammen mir den USA), Russland und Marokko das Völkerrecht, welches in erster Linie auf internationalem Konsens beruht. Die USA und Russland haben Vetorecht, das ist schlecht, was aber nicht heißt, dass Israel sich nicht ans Völkerrecht halten müsse.

      Es wird doch auch erwartet, dass sich die arabischen Staaten ans Völkerrecht halten und Israels Grenzen anerkennen. Das gilt auch für die Hamas. Aber die Hamas ist kein Staat und die UNO kann gegen die keine Resolutionen aussprechen. Die Existenz der Hamas ist auch keine Entschuldigung für die israelische staatliche Siedlungspolitik.

      Ich finde es verharmlosend, wenn Sie "Verbrechen" in Anführungszeichen schreiben, als wäre eine Landnahmepolitik irgendwie ein Kavaliersdelikt.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Mark2013:

      Nach Ihrer Meinung wäre es dann ja gut, wenn die USA endlich aus der UNO austreten würden und sich mit den Israelis eine eigene UNA (o.s.ä.) gründen, beide mit uneingeschränktem Vetorecht und am besten ohne andere Mitglieder. Dann können die beiden Verbrechen und Kriege begehen, ohne je dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

      Schlagen Sie das doch dem Trump und dem Netanjahu vor! Die beiden würden begeistert sein.

       

      (Und die bisherigen UNO-Mitglieder wären endlich erlöst von dem häßlichen Vetorecht der Amis, mit dem diese so viele Ungerechtigkeiten und Kriege gedeckt und vor Strafe geschützt haben).

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Die UN sind eine prima Einrichtung, die leider oft missbraucht wird. Persönliche Frage, da Sie die USA und Israel offenbar gleichermaßen verabscheuen: Haben Sie 1977 Flugblätter der KPD/AO verteilt? Oder mehr so AfD-Umfeld?

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @Mark2013:

          Solche Beleidigungen müssen doch nicht sein. Wer nicht mit Ihnen einverstanden ist, ist Antisemit, solche Unterstellungen hab ich persönlich gründlich satt. Damit verharmlosen Sie nämlich selbst ganz gehörig was..

          • @85198 (Profil gelöscht):

            Ich glaube nicht, dass linker Antizionismus dasselbe ist wie rechtspopulärer Judenhass. Aber unsympathisch sind beide. Auch in ihrer Ablehnung der westlichen Demokratie sind sich Linksradikale und Rechtspopuläre leider ziemlich einig.

            • 4G
              4932 (Profil gelöscht)
              @Mark2013:

              Wunderbares Beispiel.

              'Linksradikale und Rechtspopuläre'.

              'Palästinensische Terroristen und israelische Sicherheitskräfte' wäre auch so ein Gegensatzpaar.

              Es kommt einfach immer darauf an, auf welcher Seite man steht.

        • 4G
          4932 (Profil gelöscht)
          @Mark2013:

          Nein, kann ich nicht dienen.

          Ich habe nur die Gazakriege genau verfolgt und die Siedlungspolitik Israels.

          Aber es geht in dem taz-Beitrag, wie Rugero schrieb, um die USA.

    • @Mark2013:

      Die Welt dreht sich nicht ständig um Israel, obwohl uns das Land stets neue Diskussionsthemen liefert.

       

      Hier geht es aber um die USA und deren unglückliches Verhalten in der Weltgemeinschaft

      • @rugero:

        "This decision was not taken lightly, and reflects U.S. concerns with mounting arrears at UNESCO, the need for fundamental reform in the organization, and continuing anti-Israel bias at UNESCO." https://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2017/10/274748.htm

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Warum beharrt der Großteil der Öffentlichkeit, der Journalisten und der Politiker darauf, dass die USA "unser Freund" ist?

    Das ist doch reines Wunschdenken.

     

    Die USA raus aus der NATO! Wenn keine Grenzen aufgezeigt werden, dann geht das so weiter. Die NATO in der gegenwärtigen Form ist genau ein Ausdruck disees US-Unilateralismus und steht dem Frieden in der Welt im Weg.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Die “NATO“ ist eine Schöpfung und im europäischen Massenbewusstsein nachwirkende Kreation der USA. Über den Verbleib und über die Existenz entscheidet das Pentagon. Die übrigen Mitglieder sind lediglich Erfüllungsgehilfen der amerikanischen Geo- und Militärpolitik. Selbst bei der britischen und französischen Armee, trotz deren Nuklearwaffensysteme, ist deren Eigenständigkeit eine fragwürdige Existenz. // Man(n) sollte sich vom idealistisch und von Hollywood geprägtem Weltbild verabschieden. Auch von subjektiven persönlichkeitsbildenden Leinwandhelden und Westerndarstellern aus der eigenen Kindheit.

      • @Reinhold Schramm:

        Blödsinn. Die Gründung der NATO war ein Reaktion auf den Nationalsozialismus und den Stalinismus.

  • Die USA haben mehrfach unter Beweis gestellt - und besonders unter Trump - daß sie sich im Grunde nicht für die Welt interessieren, außer es geht um Rohstoffinteressen, Handelsinteressen o.ä. Ich habe dort vor langer Zeit einmal gearbeitet und seit dem in keinem anderen Land, wo ich war, mehr Ignorantentum und Arroganz im Bezug auf andere Völker kennengelernt.

     

    Nun hat also die geistesgröße Trump mit seinen Adepten beschlossen einige UN-Organisationen zu verlassen oder weniger zu unterstützen. Wir können es nicht verhindern. Aber wir können hinterfragen ob die US-Politiker für uns tonangebend sein müssen.

     

    Es hat mich schon immer gewundert, warum die westliche Welt die USA über Jahrzehnte als Führungsmacht akzeptiert hat. Nun ist es an der Zeit mehr selber zu gestalten anstatt einer Nation hinterher zu laufen, die von intellektuell schwer zugänglichen Menschen regiert wird. Europa hat mit 500 Mio Einwohnern und seiner Wirtschaft durchaus das Zeug ein Schwergewicht in der Welt zu sein. Warum immer hinter den USA herschielen ? Dieses Land ist unberechenbar und taugt nicht mehr als Führungsmacht. Seit 10 Monaten ist da ein Kasper am Werk, der die Welt mit Twitterbotschaften in sehr einfacher Sprache über seine unüberlegten Ideen informiert und sich teils am selben Tag schon widerspricht.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Daß ein solches Monster, demokratisch gewählt von seinen 59 Mio Fans, nach W. Bush noch einmal über die Erde rauscht und selbst von den Republikanern offenbar nicht mehr beherrschbar ist, und den Egoismus und die heillose Kriegslust Amerikas vorführt, sollte dem Damenduo Merkel und v.d. Leyen hoffentlich klarmachen, daß sie die Finger von der 2%-Aufrüstung der Bundeswehr schnellstens die Finger lassen müssen. Diesen Schwachsinn nach amerikanischem Gusto werden die Grünen aber hoffentlich in den Koalitionsvereinbarungen sofort kippen.