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Kommentar US-VorwahlenDoch die Rivalen kämpfen weiter

Dorothea Hahn
Kommentar von Dorothea Hahn

Mitt Romney ist nach den jüngsten Vorwahlen der US-Republikaner nicht mehr zu schlagen. Doch seine Rivalen machen weiter – ihren Themen zuliebe.

E igentlich könnten die drei republikanischen Rivalen von Mitt Romney nach den Primaries vom Dienstag jetzt das Handtuch werfen: Der Multimillionär Romney ist jetzt der eindeutige und im Grunde nicht mehr schlagbare Spitzenkandidat. Nachdem der Parteiapparat schon lange auf ihn gesetzt hat, erhält Romney nun auch verstärkt die Unterstützung der SprecherInnen vom rechten Rand der Partei.

Tatsächlich ändert sich auch gerade der Ton. Zumindest bei Spitzenkandidat Romney. Er befasst sich nicht mehr mit seinen republikanischen Rivalen, sondern konzentriert sich ganz auf die „gescheiterte Wirtschaftspolitik“ und den „Realitätsverlust“ von Präsident Barack Obama.

Und anstatt seines bisherigen radikal rechten Kurses – mit Attacken gegen Familienplanungszentren, mit Konzentration auf Religion und traditioneller Familie und mit aggressiven militärischen Thesen – wendet er sich nun jenen WählerInnengruppen zu, die ihm völlig fehlen und die er zu einem Wahlsieg im November unbedingt braucht: Latinos und Frauen.

Manfred Bartsch

ist USA-Korrespondentin der taz in Washington.

So verläuft der Wahlkampfzirkus in den USA: Im Vorwahlkampf werben die KandidatInnen um den radikalsten Teil ihrer Basis. Im Hauptwahlkampf stürzen sie sich auf die Mitte – auf jenes Drittel der WählerInnen, die mal demokratisch, mal republikanisch stimmen. Diesmal ist allerdings fraglich, wie glaubwürdig die WählerInnen die Kehrtwende zur Mitte finden können angesichts des radikalen Tons der letzten Monate.

Doch während Romney bereits den Zweikampf mit Obama anstrengt, werden seine drei abgeschlagenen Rivalen weiterkämpfen. Denn noch haben sie Geld in ihren Kassen. Die radikal rechten Kreise in den USA wollen ihre Thesen so lange wie möglich im öffentlichen Raum – und in den Medien – halten.

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Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.
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3 Kommentare

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  • H
    Holger

    Ich kann Frank nur zustimmen, man sollte die Kommentare hier echt besser kontrollieren - dann würden nämlich Kommentare von Leute wie Frank hier nicht erscheinen und ich müsste mich nicht darüber ärgern, dass es im 21. Jahrhundert unter vorgeblichen Linken immer noch Leute wie Frank gibt, die die Meinungen anderer hassen und missachten und bewusst unterdrücken wollen. Leute wie Frank haben nicht verstanden, dass nur Vielfalt Zukunft bedeuten kann. Wobei mir an den Kommentaren auch unter anderen Artikeln schon auffällt, dass viele die Meinungen andere einfach nur aussperren wollen, anstatt sich mit ihnen zu beschäftigen.

  • F
    Frank

    Ich fände es gut, wenn die hier angebotene Kommentarfunktion für Leser eingeschränkt oder ganz

    aufgehoben würde.

     

    Es ist aller Ehren wert, dass die TAZ ihren Lesern diese Möglichkeit bietet, aber sie wird meiner Meinung nach zu oft von Leuten genutzt, die auch bei Youtube ihre "Meinungen", meistens also kaum getarnte Hasstiraden, verbreiten.

    Im Fall vom hier schreibenden Bernd sind es "nur" zeilenlange Beleidigungen gegen die Autorin. Wer hat

    Bernd darum gebeten sie "das Doro" zu nennen?

    Bei anderen Berichten sind mir noch deutlich üblere

    Kommentartexte aufgefallen.

     

    Meinungsfreiheit bedeutet, dass jeder seine Meinung haben und frei äußern darf. Ich möchte diese Meinungen aber nicht ständig, überall und jederzeit um die Ohren gehauen bekommen... es verdirbt mir schlicht den Tag :-)

     

    Im Gegensatz zu den eben beschriebenen Kommentarschreibern weiß ich allerdings, dass ich mich auch manchmal irre. Daher meine Frage an andere Leser: Bin ich da einfach zu empfindlich oder hat

    wer schon mal so ähnlich darüber gedacht wie ich?

  • B
    Bernd

    Diese Artikel von Dorothea Hahn sind ja echt immer köstlich - spricht die Frau überhaupt ein Wort Englisch? War die schon mal in den USA? Kann die außer ganz oft "rechts" schreiben eigentlich noch was Anderes? Das Niveau der taz ist ja schon bei Inlandsartikel echt ein Desaster, aber bei den Artikeln zum Thema "USA" wird der sehr enge Radius der taz doch leider immer sehr deutlich. In den 70ern mag diese Art kleingeistiger deutscher Arroganz ja zumindest in Deutschland mal beliebt gewesen sein - offenbar hat die Autorin leider nicht mitbekommen, dass wir mittlerweile das Jahr 2012 schreiben.

     

    Na egal, außer mir liest eh kein Mensch mehr deren Artikel - was man keinem zum Vorwurf machen kann, ich lese die Artikel vom Doro auch nur zur Belustigung, der Informations- und Wahrheitsgehalt ist nahe Null.