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Kommentar US-Beziehungen zu IsraelNotwendige Emanzipation

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Die mögliche Freilassung des Spions Pollard zeigt, wie sich die US-Regierung vom Einfluss Israels freimachen will. Jetzt muss sie es nur tun.

Nicht Washington bestimmt die israelische Politik, sondern immer und immer wieder andersherum. Foto: dpa

U nter anderen Umständen wäre es eine absurde Idee, die das Wall Street Journal an diesem Wochenende verbreitet: Dass die womöglich im November bevorstehende Freilassung des als israelischer Spion seit 30 Jahren in US-Haft einsitzenden Jonathan Pollard eine Art Tauschgeschäft sei, um Israels Premier Benjamin Netanjahu und seine Unterstützer im US-Kongress von ihrer Ablehnung des Atomdeals mit Iran abzubringen.

Es ist tatsächlich unwahrscheinlich, dass der Zusammenhang besteht – wenigstens nicht so direkt. Netanjahu wird seine Kritik am Atomdeal nicht aufgeben – zu lange schon spricht er nahezu obsessiv über den Iran und seine „unmittelbar“ bevorstehende Fertigstellung einer Atomwaffe, als dass ihn die mögliche Freilassung Pollards davon abbringen könnte. Das wissen auch die US-Außenpolitiker im Weißen Haus und im Außenministerium.

Interessant an der Überlegung ist, dass man überhaupt darauf kommt. Die USA haben eine 40mal größere Bevölkerung als Israel, ein 60mal höheres Bruttoinlandsprodukt, sie garantieren Israels Sicherheit, schicken mehr Militärhilfe dorthin als irgendwo anders und schützen Israel im UN-Sicherheitsrat vor jeder Unbill. Und dennoch bestimmt nicht Washington die israelische Politik, sondern immer und immer wieder andersherum. Wenn Netanjahu wieder einmal Obama brüskiert, passiert gar nichts. Wenn das Weiße Haus hingegen Israel verärgert, muss es sich schnellstens überlegen, wie es das wieder gutmachen kann.

Wer sich derzeit die Website der Pro-Israel-Lobby Aipac ansieht, findet dort eine Breitseite gegen den Irandeal. Aipac ist eine der größten, wenn nicht die bedeutendste außenpolitische Lobbyorganisation in Washington überhaupt – und wie die anderen pro-israelischen Gruppen eine Art ständiger Geldautomat für US-Wahlkämpfer. Gut 15 Monate vor der nächsten Wahl kann ihr Einfluss kaum hoch genug eingeschätzt werden.

Präsident Obama hat sich in seiner zweiten Amtszeit von der Rücksicht auf diese Absurditäten des US-israelischen Verhältnisses weitgehend freigemacht – sonst wäre der Iran-Deal nicht zustande gekommen. Es liegt an der US-Politik in ihrer Gesamtheit, diesen Emanzipationsschritt endlich auch zu gehen.

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Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org
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27 Kommentare

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  • es empfiehlt sich immer wieder, erst mal das zu lesen, worauf ein kommentar zurückgeht. in diesem fall http://www.wsj.com/articles/u-s-preparing-to-release-convicted-israeli-spy-jonathan-pollard-officials-say-1437766957

    da steht einiges an spekulatius drin, in der art von: die einen sagen so, die anderen so.

    und nun wird also munter spekuliert und eine jeder nutz die gelegenheit, seine VT unters volk zu bringen.

    welch ein affentheater!

  • Sehr gut geschrieben. Wird allerhöchste Zeit für die USA.

  • Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Jemand, dessen Leben abhängt von dem eines anderen, brüskiert diesen Anderen. Und was passiert? Nichts. Wenn jedoch der, der für das Überleben des Abhängigen bürgt, diesen Abhängigen verärgert, muss er sich schnellstens überlegen, wie es das wieder gutmachen kann. Das habe ich genau so selbst schon erlebt. Und zwar in der Beziehung zu meiner 15-jährigen Tochter.

     

    Absurd? Nun ja. Mit dem Heranwachsen der Kinder ändern sich die Rollen in der Familie. Wenn Kinder oder Eltern sehr ängstlich sind, macht das Probleme. Die einen haben Angst, Verantwortung abzugeben, die anderen haben Angst, Verantwortung zu übernehmen. Die dadurch entstehenden Konflikte können großen Schaden anrichten, wenn sie nicht vernünftig "gemanagt" werden.

     

    Israel ist fast erwachsen mittlerweile. Es ist die einzige (einigermaßen) stabile Demokratie im Nahem Osten, es hat eine leistungsfähige Wirtschaft, weltweite Beziehungen und eine der schlagkräftigsten Armeen samt "Bombe". So langsam, finde ich, könnte es sich zur Abwechslung mal selbst um seine Sicherheit Gedanken machen, statt mit den USA und den Europäern im Rücken den Schulhof-Rüpel zu geben. Leider sehen das gewisse Menschen in den USA und in Europa völlig anders.

     

    Diese Leute reden von ihrer "Verantwortung" für Israel. Im Grunde aber brauchen sie bloß einen sogenannten "guten Grund", das Selbstbestimmungsrecht souveräner Nationen und einzelner Personen zu ignorieren und sich selbst zum Führer aufzuschwingen, und zwar ohne sich damit umgehend einen Nazivergleich einzuhandeln. Israel liefert diesen "guten Grund" frei Haus.

     

    Nein, absurd ist das nicht. Zumindest ist so ein Verhalten recht normal. Nur hilfreich ist es nicht. Und deshalb ist gut, wenn Obama versucht, die USA frei zu machen von ihrer Beschützerrolle. Wenn sich Israel nicht freiwillig emanzipiert, dann muss ihm halt auch dabei noch geholfen werden.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Israles Politik im eigenen Land und im nahen Osten ist gescheitert. Um zu dieser Weisheit zu gelangen muss ,man sich nur die resignierten und fatalistischen statements sechs (!) ehemaliger Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Beth im Film "Töte zuerst" von Dror Moreh ansehen. Iranische Atomwissenschaftler hinzurichten oder von einer Bombardierung iranischer Atomanlagen zu schwadroinieren reicht nicht, um Israel "sicherer" zu machen. Erst recht nicht, wenn im Inland Israelis arabischer Abstammung systematisch diskriminiert und die Rechte der Palästinenser mit Füßen getreten werden. "Bibi" ist verbündet mit jenen Falken im US-Kongress, die für den jüngsten Golfkrieg eintraten und auch jetzt eine militärische Lösung für richtig halten. Als hätten diese Leute von Syrien, Libyen, dem IS nichts gehört und als bräuchte diese Region einen zusätzlichen Konfliktherd. "Bibi" durfte im US-Kongress öffentlich gegen Obamas Wiederwahl agitieren, ein eigentlich unerhörter Vorwurf. Aber das wars zum Glück schon. Obama, intelligent und sozial engagiert, hat, als Sohn eines Kenianers, der einige Zeit seines Lebens in Indonesien verbrachte, zum Glück über manchen Tellerand geschaut um auf jede dümmliche Propaganda hereinzufallen.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Nunja, es mögen ja viele denken, dass Netanjahu (&Adelson) größere Macht über die US Politik haben, als die vielen UN Vetos der USA zugunsten israelischer Völkerrechtsverbrechen (insbesondere die zur Verhinderung der Wahl, die Palästina zum UN Vollmitglied machen würde und den Palästiensern endlich den Zugang zum IGH gestatten würde) vermuten lassen. Nicht zuletzt, weil Nethanjahus diesbezülich Haltung https://www.youtube.com/watch?v=z6KLFrye9Xk

    nicht ohne Quellen behaftet ist. Solch von der Frau des Israel. Innenminister getwitterte Witze http://www.theguardian.com/world/2015/jun/21/israeli-politician-wife-tweets-racist-obama-joke

    tun ihr Übriges dazu, dass mancher den Israelischen EInfluss doch überschätzt.

    Doch darum geht es oben nicht. dort geht es um das fast alberne Quängeln Netanjahus bzgl. dem Iran Abkommen, was leider durch fast alle Israel. Parteien unisono tönt. Albern ist es, weil die Überwachung des Irans mit dem Abkommen sichert, das der Iran länger bräuchte, die Abombe zu bauen. Ganz abgesehen davon, dass der Abombeneinsatz sich wegen der MItschädigung an Palästinensern ausschließt. http://www.stern.de/politik/ausland/barack-obama--iran-abkommen-soll-nur-atombombe-verhindern-6346092.html

    Das quängeln wird wohl nicht enden, was offenbar den Deal nicht verhindern wird. Damit setzt aber Netanjahu bei einem innenpolitischen Hahnenkampf die guten Beziehungen zur USA aufs Spiel. Israel braucht die Vetos der USA, damit die IGH dokumentierten Völkerrechtsverbrechen nicht geahndet werden können.

    • @1393 (Profil gelöscht):

      "Albern ist es, weil die Überwachung des Irans mit dem Abkommen sichert, das der Iran länger bräuchte, die Abombe zu bauen."

      Sie sagen es: um mehrere Monate

      Und nach 10 - 13 Jahren läuft die Vereinbarung aus.

       

      "Ganz abgesehen davon, dass der Abombeneinsatz sich wegen der MItschädigung an Palästinensern ausschließt."

      Ich denke nicht, daß Leute die Atomwaffen einsetzen großartig über die "Mitschädigung" von irgendwelchen anderen nachdenken (müssen). Im übrigen sind die Atomwaffen wohl in erster Linie als Schutzschirm für Hamas und Hisbollah gedacht.

       

      Mir gefällt Ihre Bezeichnung "quängeln"!

  • Es ist deprimierend und erschreckend mit welche Selbstverständlichkeit dieses Ressentiment in der internationalen Linken wieder Fuß gefasst hat: Israel regiert die Welt. Der Artikel analysiert keinerlei konkreten diplomatischen, ökonomischen oder militärischen Vorgänge. Nebenbei werden die angeblich "beinahe obsessiven" Ängste Israels lächerlich gemacht. Als gäbe es im Iran keine staatliche organisierten Massendemonstrationen gegen die Existenz das Landes, als finanzierte der Iran nicht Hisbollah und Hamas. Und am Ende: "Emanzipation" vom israelischen Einfluss in der Welt. Wenn wir zu Verstand kommen wollen, müssen wir lernen, einen linke Argumentation gegen diese Verblendung zu finden.

    • @Mark2013:

      Es ist deprimierend und erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit jede noch so kleine Kritik an der israelischen Führung oder deren Einfluss auf andere Staaten als Angriff auf das Existenzrechts Israel angesehen wird. Alle sind gegen Israel.

       

      Wenn man bedenkt, dass Israel sich im Laufe der letzten 40 Jahre illegal Atomwaffen beschafft hat und bis heute keinerlei internationale Verträge diesbezüglich eingegangen ist.

      • @Jan Berger:

        "Wenn man bedenkt, dass Israel sich im Laufe der letzten 40 Jahre illegal Atomwaffen beschafft hat und bis heute keinerlei internationale Verträge diesbezüglich eingegangen ist."

        Israel hat nichts illegales getan indem es den Atomwaffensperrvertrag nicht unterschrieben hat.

        Der Iran dagegen hat den Vertrag unterschrieben und dann gegen ihn massiv verstoßen.

    • @Mark2013:

      Wieso regiert Israel die Welt?

      Davon steht nichts im Artikel, es wird der Einfluß Israels auf die US-Politik thematisiert, da wird nicht regiert, da wird Einfluß genommen. Das ist auch nicht verwerflich nur absurd, das die USA mitmachen.

      Im Falle Irans ist es eine dumme Idee zu glauben nur durch Drohgebärden sei Irsrael vor Iran zu beschützen, das läuft seit Jahren so und hat nichts verändert, noch ist Israel sicherer alszuvor, einen Wandel bringt nur Annäherung und wenn Israel jetzt noch nicht mitgehen kann, wird es das doch irgendwann können, wenn der Deal mit Iran sich als positiv herausstellt.

      Trotz des Deals der USA mit Iran wird die USA Israel nicht fallen lassen und dem Iran zum Fraß vorwerfen. Solche Mutmaßungen sind irrwitzig!

    • Bernd Pickert , Autor des Artikels, Auslandsredakteur
      @Mark2013:

      Lieber Mark,

      Nein, Israel regiert nicht die Welt. Nur in der US-Politik ist der Einfluss nun nachweislich sehr groß - und darauf sind die verschiedenen Lobby-Gruppen, die dafür hart gearbeitet haben, auch sehr stolz. Etwas auch nur annähnernd vergleichbares im Verhöltnis eines recht kleinen Landes zu seiner Schutzmacht gibt es nirgends in der Welt. Ich glaube tatsächlich, dass es den USA guttun würde, sich davon zu emanzipieren. Emanzipieren ist übrigens nicht das gleiche wir Solidarität aufkündigen.

      Die Ängste Israels halte ich im übrigen auch nicht für obsessiv - das habe ich auch nicht geschrieben. Nur was und wie Netanjahu nun seit so vielen Jahren' und zum Teil ohne jeden Hinweis auf irgendeinen Wahrheitsgehalt über das iranische Atomprogramm erzählt, das ist rational kaum noch zu fassen.

      Der jetzt ausgehandelte Deal jedenfalls - und ein besserer, da bin ich ausnahmsweise mal mit der US-Regierung einer Meinung, ist nicht zu haben - bietet eine Menge Chancen für die Region. Und das unabhängig davon, dass ich wie Sie die iranische Regierung furchtbar finde.

      Wir sollten doch aus den vergangenen Versuchen, unliebsame Regime so loszuwerden wie es Netanjahu zumindest rhetorisch immer wieder propagiert, gelernt haben,

      Meinen Sie nicht?

      • @Bernd Pickert:

        Danke für die ausführliche Antwort. Ich denke, wer sich für die Region eine Zukunft ausmalt, in der die Völker nebeneinander leben ohne sich zu massakrieren, wird Optionen entwickeln wie das gehen kann, wird sehen, dass Israel mit einigen Mächten der Region durchaus brauchbare Beziehungen hat. Der wird sich aber nicht in Fantasien verlieren, in der eine Partei, nämlich Israel, als allmächtiger, alles beherrschender Diktator erscheint, der sogar die mächtigen USA an der Nase herumführt. Das ist ein typisches Merkmal von Ideologie, die nur den Opferkult auf der anderen Seite bedient und superschnelle Solidarisierungen provoziert, die aber das vernünftige Verhandeln und Lösung Suchen unmöglich macht.

        • @Mark2013:

          Die "Fantasie", finde ich, ist ganz auf Ihrer Seite, MARK2013. Aus einer einfachen Frage hat ihre „Fantasie“ eine "Ideologie" gemacht. Erklären lässt sich das nur dadurch, dass genau diese Ideologie bereits fix und fertig in ihrem Kopf bereit gelegen hat. Sie hat nur drauf gewartet, dass irgend jemand die Tür aufmacht für sie.

           

          Bernd Pickert wollte wissen, wieso sich ein großes Land, das 40mal so viele Einwohner und ein 60mal höheres BIP hat, von einem kleineren Land seine Politik in Bezug auf dieses Land vorschreiben lässt. Normal ist das nämlich nicht. Normalerweise bestimmt der Mächtigere über den, der weniger Macht besitzt.

           

          Die (berechtigte) Frage zu beantworten, haben Sie nicht für nötig gehalten. Sie hielten es für nötig, ihn mit einer Unterstellung anzugreifen. Genau das, denke ich, ist auch das Prinzip, auf dessen Grundlage Netanjahu "Politik" macht.

           

          Wir alle wissen um den (zum Glück nicht ganz gelungenen) Versuch der deutschen Nazis, die "Judenfrage" endgültig zu lösen. Dieses in unseren Köpfen bereitliegende Wissen lässt sich sehr leicht abrufen. Vor allem dann, wenn man an unsere Fantasie appelliert. Was DER Iran alles tun könnte, können wir uns bildlich vorstellen. Besser als die Iraner selbst. Weil Netanjahu das weiß, behauptet er seit 20 Jahren, der Iran stehe "unmittelbar" vor der Atombombe (die Israel längst hat).

           

          Und nun zu den Rechten in den USA und zur Israel-Lobby. Diese Leute haben ein sehr geschlossenes Weltbild, scheint mir. Eins, das von Angst und Hass bestimmt ist. Sie wollen sich eine Zukunft, die weniger grausam und blutig ist als die Vergangenheit einfach nicht vorstellen. Sie sind überzeugt, dass ihr eigenes (auch wirtschaftliches) Überleben wie das ihrer Kinder und Enkel auf militärischer Überlegenheit basiert. Israel liefert ihnen immer wieder neu den "Beweis" für die Richtigkeit dieser These. Die US-Rechten brauchen Netanjahu, deswegen "füttern" sie ihn. That's it.

        • Bernd Pickert , Autor des Artikels, Auslandsredakteur
          @Mark2013:

          Israel ist weder intern eine Diktatur noch in der Region ein Diktator. Zumindest ersteres würde bestenfalls für Saudi-Arabien gelten, die einzige Regionalmacht, die den Iran-Deal ähnlich vehement ablehnt wie Israel.

          Lösungen suchen, ja, genau darum geht es. Aber mal im Ernst: Israel hat die P5+1-Verhandlungen mit Iran praktisch von Beginn an abgelehnt, also auch schon zu einem Zeitpunkt, als niemand wissen könnte, was konkret dabei herauskommen würde. Finden Sie, dass das zur Lösungssuche beiträgt?

    • @Mark2013:

      In dem Artikel ist keine Rede davon, dass Israel die Welt regiere, nur dass es in Washington einen zu großen Einfluss auf die Nahostpolitik besitzen könnte, daran könnte etwas dran sein, so offen wie die israel. Regierung Kampagne gg Obamas Politik vor Ort in Washington macht, so als wäre sie Teil des polit. Systems der USA, ist vllcht auch nur eine Stilfrage, aber denoch nicht unbedeutend. Das Israel berechtigte Interessen hat steht außer Frage, aber da gibt es den herkömmlichen Weg der direkten Kommunikation unter Regierungen, direkt in das polit. Geschehen eines anderen Landes einzugreifen in dessen Parlament Kampagne gg oder für etwas zu machen - gg den Präsidenten eines demokrat. Landes, und in dem Ausmaß wie es Israel tut, ist schon sehr dick, jedenfalls wenn es stimmt was Zeitungen überall, jeglicher Coleur, die ganzen Jahre der Obama- Zeit über berichten.

    • @Mark2013:

      Das Weltjudentum steuert seine Marionette USA. Nichts anderes steht im Artikel.

       

      In Wahrheit ist nicht Israel besonders mächtig. Es gibt in den USA eine große Unterstützergruppe Israels: Evangelikale, die den Weltuntergang erwarten sobald alle Juden zurück in Israel sind. Die sind eine wichtige Wählergruppe.

       

      Die Lobbygruppen der Saudis und Vereinigten Arabischen Emirate sind größer, finanziell besser aufgestellt und mächtiger als AIPAC.

      • Bernd Pickert , Autor des Artikels, Auslandsredakteur
        @Nase Weis:

        "Das Weltjudentum steuert seine Marionette USA. Nichts anderes steht im Artikel."

        Nein. Steht da nicht. Wird auch niemals in einem Text von mir stehen. Ist nämlich Blödsinn.

        • @Bernd Pickert:

          lieber herr pickert, ihre antwort ist gelinde gesagt eine frechheit, "emanzipieren" kann man sich nur aus einem dominanzverhältnis oder wie der duden definiert "

          sich aus einer die eigene Entfaltung hemmenden Abhängigkeit lösen, sich selbstständig, unabhängig machen, Gleichstellung erlangen

          sich loslösen, befreien

          (selten) jemanden aus einer Abhängigkeit lösen, selbstständig, unabhängig machen

          ! also aus einem abhängigkeitsverhältnis, ihr kommentar ignoriert vollkommen, die cato-gleich immerwiederkehrenden vernichtungsdrohungen der iranischen machthaber gegenüber israel und die tatsache, dass dieser "atomdeal" (was war eigentlich mit "atomkraft- nein danke"?) in israel auch von der (linken) opposition deutlich abgelehnt werden oder sagen hnen die namen herzog und livni nix? ihr kommentar ist ein neuer tiefpunkt in der an bodenkontakten nicht armen geschichte der taz-israel-berichterstattung, sowas hätte ich eher bei compact oder in der jungen freiheit erwartet

          • @boomboom-baader:

            uijuijui!

            jetzt wird uns schon Zipi Livni als linke verkauft!

            so was hätte ich "eher bei compact oder in der jungen freiheit erwartet" - aber doch nicht in einem kommentar bei der taz.

            nu ja.

            aber was ist schon zu erwarten, wenn eine/r auto-emanzipation nicht ohne dominanzverhältnis denken kann?

          • Bernd Pickert , Autor des Artikels, Auslandsredakteur
            @boomboom-baader:

            "ihr kommentar ignoriert vollkommen, die cato-gleich immerwiederkehrenden vernichtungsdrohungen der iranischen machthaber gegenüber israel und die tatsache, dass dieser "atomdeal" (was war eigentlich mit "atomkraft- nein danke"?) in israel auch von der (linken) opposition deutlich abgelehnt werden..."

             

            Atomkraft nein danke gilt - und ja, mir wäre lieber, wenn weder der Iran noch irgendein anderes Land über Atomtechnologie verfügen würde, weder für die zivile noch die militärische Nutzung. Aber das ist nun nicht wirklich Gegenstand des Textes, ebensowenig wie die israelfeindliche Rhethorik der iranischen Machhaber und ihre Unterstützung entsprechender terroristischer Gruppierungen.

            Es geht doch nur um die Frage, ob die Region - und also auch und vor allem, aber nicht nur Israel - durch den Atomdeal auf längere Sicht sicherer oder unsicherer werden, und was denn die Alternativen wären. Dass die israelische Politik inklusive Livni und Herzog das anders sieht als die US-Regierung (und die meisten anderen Analysten und Regierungen auf der Welt), weiß ich. Trotzdem finde ich die Position falsch.

            • @Bernd Pickert:

              Dass die Region nach diesem Deal nicht sicherer werden wird, ist so klar wie Kloßbrühe. Die einzigen Nutznießer dieses Iran-Abmommens sind die Feinde eines Friedens mit Israel: "Die Hamas, die palästinensisch-islamistische Bewegung, die gelobt hat, Israel zu zerstören, ist einer der größten Gewinner des zwischen dem Iran und den Weltmächten ausgehandelten Atomabkommens. Es ermutigt sie dazu, nun dessen Früchte zu ernten, indem sie mit der Hilfe des Iran ihre Umklammerung des Gazastreifens festigt. Das sind natürlich schlechte Nachrichten für die Rivalen der Hamas in der palästinensischen Arena, nämlich die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und all jene, die immer noch an den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern glauben."

              http://de.gatestoneinstitute.org/6209/iran-abkommen-palaestinenser

              • @Nicky Arnstein:

                erst mal bleibt ja wohl festzustellen, dass die region durch dem Pollard seinen unterlagenklau nicht sicherer geworden ist. sondern ganz im gegenteil.

                ansonsten bleib ich bei der diagnose: affentheater!

                erscheint mir angesichts von "Umklammerung des Gazastreifens" durch hamas mehr als gerechtfertigt.

              • @Nicky Arnstein:

                ich würde ehrlich gesagt herrn pikert ersteinmal bitten, zu dem inhaltlich begründetem vorwurf antisemitismus stellung zu nehmen, dieses "gerücht über die juden", von denen schon adenauer wusste, dass diese in israel politik bestimmen, erwarte ich bei compact, nicht in einer sich selbst als "links" definierenden tageszeitung, die illusion , dass finanziell und militärisch besser ausgerüstete antisemiten, wie hamas&hezbullah eher dazu neigen sollten, das berechtige interesse an existenz (!) anzuerkennen, kann man gerne im nächsten schritt widerlegen, but first things first ;)

                • 1G
                  1393 (Profil gelöscht)
                  @boomboom-baader:

                  Inhaltlich ist rein gar kein Antisemitismus begründet. Nur mit viel Leseschwäche und einer gewissen Wahnhaftigkeit kann ein solcher Vorwurf "erklärt" werden.







                  Dass Israel besondere Nachsichtigkeit durch die USA erfährt, wie bei diesem Vorfall https://www.youtube.com/watch?v=VbqyBds1_qo



                  oder dass schon bei der Staatsgründung zionistische Lobbyarbeit gewissen Druck ausgeübt hat



                  President Truman later noted, "The facts were that not only were there pressure movements around the United Nations unlike anything that had been seen there before, but that the White House, too, was subjected to a constant barrage. I do not think I ever had as much pressure and propaganda aimed at the White House as I had in this instance. The persistence of a few of the extreme Zionist leaders—actuated by political motives and engaging in political threats—disturbed and annoyed me." https://en.wikipedia.org/wiki/United_Nations_Partition_Plan_for_Palestine#Reactions







                  ist kein Geheimnis.

                   

                   

                  Kommentar gekürzt. Die Moderation

                   

                   

                   

                   

            • @Bernd Pickert:

              lieber herr pikert, sie scheinen die kritik, dass ihrem beitrag der augsteinsche geist einer jüdischen/israelischen dominaz über die us-interessen und -aussenpolitik herrscht atmet, völlig zu ignorieren? sie schreiben eben DOCH, in anderen worten, die taz ist ja partiell auch geschichtsbewusst, dass das weltjudentum die marionette usa führt, wie ich versucht habe am begriff (danke duden) "emanzipation" zu verdeutlichen, von legitimer kritik am handeln israels kann daher nach meinem verständniss, keine rede mehr sein, sie imaginieren eine israelische kontrolle, wo keine ist, zu diesem "die juden kontrollieren die amerikanische politik" hätte ich gern eine antwort, denn dieses kaum kaschierte antisemitische motiv ist gegenstand meiner kritik, über den sicherheitsgewinn durch die freigabe des iranischen auslandsvermögens zur freien verfügung und unterstützung von realen sicherheitsgefahren für israel, durch hamas und hezbullah (neben der drohung durch den nuklearen holocaust) können wir gerne später argumente austauschen

              • Bernd Pickert , Autor des Artikels, Auslandsredakteur
                @boomboom-baader:

                Lobbyismus ist in der US-Politik etwas leider vollkommen selbstverständliches. Neben der Pro-Israel-Lobby gibt es im außenpolitischen Bereich auch noch die Lobby der Exilkubaner, die jahrelang die - verfehlte - US-Kuba-Politik bestimmte, allerdings in den letzten Jahren deutlich an Einfluss verloren (bzw. sich auch selbst verändert) hat, die Agrarlobby, die Tabaklobby, die Schusswaffenlobby, die Rüstungslobby und etliche andere mehr - sie alle versuchen, Einfluss auf Gesetzgebung und politische Entscheidungen zu nehmen. Manchen gelingt das mehr, andren weniger, in der Regel abhängig von ihrer - nicht zuletzt finanziellen - Mobilisierungskraft. Davon, dass Israel - oder "die Juden", wie Sie schreiben (eine Gleichsetzung der israelischen Regierung mit einer Weltreligion, die ich schon immer abgelehnt habe) "die USA kontrollierten, kann nicht die Rede sein.

                Die Pro-Israel-Lobby - und die Aipac ist ja nur deren größte und schlagkräftigste Organisation - ist durchaus erfolgreich darin, auf die Nahostpolitik der USA Einfluss zu nehmen - oder sie war es zumindest bislang. Es ist doch Unsinn, das abzustreiten - wie gesagt, die Organisationen selbst sind doch recht stolz darauf.

                Ich weiß schon, dass man, wenn man das aufschreibt, sehr schnell Gefahr läuft, dumpfe Vorurteile zu bedienen und sich die entsprechende Kritik einzuhandeln - das ging schon prominenteren Menschen als mir so. Aber nur, weil etliche antisemitische Vollidioten den Quatsch von der geheimen jüdischen Weltregierung, den "Weisen von Zion" usw. propagieren, muss man doch nicht so tun, als ob die Pro-Israel-Lobby - wie geschrieben, als eine von vielen - gar nicht erfolgreich Politik betreiben würde.

                Ihre Anmerkungen zum Begriff Emanzipation habe ich mit Interesse gelesen. Mir fällt zwar nicht wirklich ein besserer ein, aber sie haben womöglich recht, dass auch der nicht wirklich passt.