Kommentar Timmendorfer Teehaus: Harmloses Disneyland
Man könnte argumentieren, Hunke, der dort bereits ein Haus und einen Buchshop im asiatischen Stil besitzt, drohe das Städtchen ästhetisch zu überfremden. Sehr gefährlich scheint das aber nicht.
Eigentlich liegt Jürgen Hunke mit seinem Teehaus-Projekt genau im Trend. Schließlich sprechen alle von Globalisierung: von nomadisierenden Gedanken und sich durchmischenden Ästhetiken. Warum soll man da die asiatische diskriminieren - nur, weil man an der Ostsee wohnt? Vielleicht kann das Teehaus für den Timmendorfer gar tröstliche Botschaft aus der weiten Welt sein.
Nun könnte man sagen, Hunke, der dort bereits ein Haus und einen Buchshop im asiatischen Stil besitzt, drohe das Städtchen ästhetisch zu überfremden. Sehr gefährlich scheint das aber nicht. Denn erstens sind all diese Gebäude derart gestylt, dass sie klar als Disneyland-Requisiten erkennbar sind.
Zweitens verfolgt er keine erkennbare Ideologie: Der Buchladen etwa mischt Buddhismus-, Esoterik-, Wellness- und Kochbücher zu einem unkomplizierten Wohlfühl-Sammelsurium, untermalt durch Eso-Klänge.
Solche wird es wohl auch im Teehaus geben, und eigentlich bietet Hunke damit eine prima Reise an: weg aus dem holsteinischen Schietwetter, hinein ins gemütliche Café, in dem der Geist frei mäandern kann. Denn entweder man blendet Asien aus und genießt die Ostsee. Oder man lässt sich ins Fernost-Klischee hineingleiten und macht eine Traumreise.
Alles besser, als bei Regen oder sengender Hitze auf einer kahlen Seebrücke zu stehen. Das wäre ja die Alternative.
Kommentar Timmendorfer Teehaus: Harmloses Disneyland
Man könnte argumentieren, Hunke, der dort bereits ein Haus und einen Buchshop im asiatischen Stil besitzt, drohe das Städtchen ästhetisch zu überfremden. Sehr gefährlich scheint das aber nicht.
Eigentlich liegt Jürgen Hunke mit seinem Teehaus-Projekt genau im Trend. Schließlich sprechen alle von Globalisierung: von nomadisierenden Gedanken und sich durchmischenden Ästhetiken. Warum soll man da die asiatische diskriminieren - nur, weil man an der Ostsee wohnt? Vielleicht kann das Teehaus für den Timmendorfer gar tröstliche Botschaft aus der weiten Welt sein.
Nun könnte man sagen, Hunke, der dort bereits ein Haus und einen Buchshop im asiatischen Stil besitzt, drohe das Städtchen ästhetisch zu überfremden. Sehr gefährlich scheint das aber nicht. Denn erstens sind all diese Gebäude derart gestylt, dass sie klar als Disneyland-Requisiten erkennbar sind.
Zweitens verfolgt er keine erkennbare Ideologie: Der Buchladen etwa mischt Buddhismus-, Esoterik-, Wellness- und Kochbücher zu einem unkomplizierten Wohlfühl-Sammelsurium, untermalt durch Eso-Klänge.
Solche wird es wohl auch im Teehaus geben, und eigentlich bietet Hunke damit eine prima Reise an: weg aus dem holsteinischen Schietwetter, hinein ins gemütliche Café, in dem der Geist frei mäandern kann. Denn entweder man blendet Asien aus und genießt die Ostsee. Oder man lässt sich ins Fernost-Klischee hineingleiten und macht eine Traumreise.
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Petra Schellen
Redakteurin
Seit 2000 Redakteurin der taz am Standort Hamburg. Schwerpunkte: Kultur und -politik, Drittes Reich, Judentum, Religion allgemein.
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