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Kommentar Tilo JungImmer noch blind

Anne Fromm
Kommentar von Anne Fromm

Tilo Jung hat aus der Aufregung um seine sexistischen Fotos nichts gelernt. Stattdessen hat er ein neues Opfer: eine Regierungssprecherin.

Lernfrage, Herr Jung: Sind Sie wirklich so sexistisch? Foto: dpa

T ilo Jung hat turbulente Monate hinter sich. Zum Weltfrauentag am 8. März postete er bei Instagram eine Bilderserie, auf der ein Männerbein eine Frau in den Rücken tritt und zu Fall bringt. Die Bilder verbreiteten sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken und mit ihnen der Hass, der Jung entgegenschlug: Er sei ein Sexist, Gewaltverherrlicher, Idiot. Es ging so weit, dass seine Heimatredaktion der Krautreporter ihn vorübergehend beurlaubte. In einem Facebook-Post ging Jung öffentlich auf die Knie, schrieb von seinem „blinden Fleck“ und davon, jetzt beweisen zu wollen, dass er verstanden habe, dass die Bilder ein Fehler gewesen seien.

Das ist ein knappes halbes Jahr her – aber gelernt hat Jung offenbar nicht viel.

Dreimal pro Woche sitzt er in der Bundespressekonferenz, stellt naive Fragen und lädt die Videos dazu später ins Netz. Er führt dabei Verschiedenes vor. Etwa, wie doof die da vorne auf dem Podium sind. Doch auf eine scheint er es ganz besonders abgesehen zu haben: Sawsan Chebli.

Chebli ist seit anderthalb Jahren die stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts. Eine studierte Politikwissenschaftlerin, jünger als ihre KollegInnen. Das merkt man: Die Selbstsicherheit, mit der RegierungssprecherInnen sonst ihre Allgemeinplätze formulieren, hat sie noch nicht drauf. Sie stammelt, stottert und eiert. Wenn Jung sie anspricht, schickt er gern ein „Frau Chebli, Lernfrage“ vorweg – und es bleibt offen, wer in seinen Augen den Lernbedarf hat, er oder sie. Der Sound seiner Fragen ist stets: Das weißt du doch sowieso nicht.

taz.am wochenende

Als Sozialpädagoge kümmerte er sich im Berlin der Achtziger um sexuell missbrauchte Jungen. Heute gerät ein Gespräch mit Christian Spoden zur Zeitreise – in ein Kreuzberg, von dem bis heute viele zu wenig wissen wollen. Das Titelgeschichte „Kreuzberg war ein Jagdrevier“ lesen Sie in der taz.am wochenende vom 8./9. August 2015. Außerdem: Das Binnen-I stört. Und jetzt machen ihm auch noch Sternchen, Unterstrich und x Konkurrenz. JournalistInnen, Feminist_innen und Expertx streiten über die neuen Versuche, gendergerecht zu schreiben. Und: Viele empören sich über den Vorwurf des „Landesverrats“ gegen die Blogger von Netzpolitik.org. Wofür würden Sie ihr Land verraten? Die Streitfrage – mit einem Gastbeitrag des Netzaktivisten Jacob Appelbaum. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Auf seiner Facebook-Seite wird Chebli besonders häufig mit Extrafilmchen bedacht. Tilo Jungs erregungsbereite Fans schreiben dann Sätze wie: „Rolle als Schaf“, „Süss ist die ja, aber das Sprachmodul ist noch immer kapput“, oder: „Die sieht echt sehr gut aus – leider redet die nur Scheiße.“ Jung fängt solche sexistischen Ausfälle nicht ein, obwohl er sich in andere Diskussionen gern einmischt. Es klickt sich halt besser, wenn man eine Frau mit palästinensischen Wurzeln zum medialen Abschuss freigibt – und der blinde Fleck, der ist eh längst vergessen.

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Anne Fromm
Reporterin
Ressortleiterin Reportage & Recherche und Vorständin der taz. // Berichtet vor allem über sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch, Rechtsextremismus und Desinformation. // Davor war sie Medienredakteurin im Gesellschaftsressort taz2. // Erreichbar über Threema: 9F3RAM48 und PGP-Key: 0x7DF4A8756B342300, Fingerabdruck: DB46 B198 819C 8D01 B290 DDEA 7DF4 A875 6B34 2300
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23 Kommentare

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  • Sie wirkt nun einfach auch wirklich nicht besonders kompetent in ihrer beruflichen Funktion.

  • Ich finde eher die Einstellung sexistisch, dass eine Frau besonders vorsichtig behandelt werden muss. Der Begriff "Lernfrage" wird von Tilo Jung übrigens häufiger verwendet, nicht nur bei Frau Chebli.

  • Ein dummes Bübchen

  • Warum wird auf der BPK nur mit Allgemeinplätzen geantwortet? Weil bei jeder substanziellen Antwort sofort das mediale Geschrei losginge und sich der Empörungsjournalismus Bahn bräche.

    Auch wenn es Schlimmere gibt sollte auch die taz hier mal vor der eigenen Haustüre kehren.

     

    Wie zum Beispiel in diesem Artikel: Man kann Herrn Jung durchaus angreifen - absolut nichts dagegen.

    Aber dann gehört auch eine Analyse dazu, wer diese Frau ist und was sie (nicht) kan. Vielleicht wurde die Frau ja auch nur eingestellt, weil sie weiblich und jung ist? Und vielleicht hatte es besser qualifizierte männliche (und weibliche, aber ältere, schlechter Aussehende?) Bewerber gegeben?

     

    Aber die Sexismus-Keule zu schwingen, ist natürlich immer einfach. Nur nutzt die sich ab...

    • @Emmo:

      "Aber dann gehört auch eine Analyse dazu, wer diese Frau ist und was sie (nicht) kan. Vielleicht wurde die Frau ja auch nur eingestellt, weil sie weiblich und jung ist? Und vielleicht hatte es besser qualifizierte männliche (und weibliche, aber ältere, schlechter Aussehende?) Bewerber gegeben?"

       

      Und wie sollte ein wie auch immer geartetes Ergebnis solcher Analyse den Chauvinismus des Herrn Jung rechtfertigen?

  • Wieso werden eigentlich die vielen Leute, die Ander etwas lehren wollen, was sie selber nicht kapiert haben, nicht einfach Lehrer? Weil der Rohrstock abgeschafft wurde und die Eltern heute sofort mit dem Anwalt drohen, wenn man ihre Kinder öffentlich runtermacht?

     

    Nein, es ergibt im Augenblick noch keinen großen Sinn, sich bei "den Medien" zu entschuldigen. Nicht für wirkliche Fehler und auch nicht dafür, dass man Anderen die Gelegenheit gegeben hat, ihre Ansichten am Exempel zu erläutern. Wer einmal seinen Stempel weg hat, der behält ihn auch. Blinde Flecke hat nur Tilo Jung. Anne Fromm hat keine. Anne Fromm hat Selbstbewusstsein. Vermutlich, weil sie eine Frau ist und Frauen solche Fehler, wie Männer sie machen, gar nicht machen können. Davor schützt sie ja ihr zweites X.

     

    Bleibt eigentlich nur eine Frage. Muss Unsicherheit es erlaubt sein? Ja, muss sie. Nur: Gibt es in diesem Land nicht geschütztere Orte, an denen unfertige Menschen üben können, als ausgerechnet die Bundespressekonferenz oder das Auswärtige Amt? Ich meine: Dass es üblich ist, dort mit größter Selbstsicherheit "Allgemeinplätze" abzusondern, spricht ja noch nicht gegen die Institution. Es spricht gegen die Allgemeinplätze. Und natürlich gegen die Unsicherheit. Weil: Echte Selbstsicherheit würde vielleicht dazu führen, dass die davon Betroffenen unbequeme Fragen stellen. Zum Beispiel über den Sinn von Allgemeinplätzen auf Bundespressekonferenzen.

     

    Wer wirklich solidarisch sein will mit Sawsan Chebli, der macht nicht (nur) Tilo Jung runter, sondern die, die die Frau eingestellt haben. Obwohl sie "stammelt, stottert und eiert". Weil sie aussieht wie sie aussieht und heißt wie sie heißt. Weil sie sich schmücken wollen mit einem Menschen wie mit einem Kleidungsstück. Das sind die eigentlichen Sexisten. Und xenophob sind diese Leute wahrscheinlich obendrein.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Ich bin vorbehaltlos auf Ihrer Seite, wenn es darum geht, auch Fehler machen zu dürfen. Woraus sollten wir Menschen sonst etwas lernen? Ich habe fast jeden Fehler gemacht, den jemand machen kann. Ärgerlich auf mich bin ich nur dann, wenn es die alten, ewig gleichen Fehler sind. Zum Beispiel bei der Auswahl von Frauen als Partnerin. Aber das ist ein anderes (immer spannendes) Thema.

  • Das Vorgehen des Herrn Jung empfinde ich als raffiniertes Sextrollverhalten

  • So so, Tilo Jung lässt sexistische Kommentare zu Frau Chebil unkommentiert, behaubtet dieser TAZ-Artikel am 07. August.

     

    In dem verlinkten Beispiel-Video kommentiert der Nutzer "Michael Preikschat" am 04. August:

     

    "Weil die alte einfach geil ist.....aber dumm wie Brot ! Wenn so ein starker Kontrast besteht, wird logischerweise auf das Aussehen reduziert :-)"

     

    Tilo Jung stellt 4 Minuten später in Frage: "Sexismus als logische Folge?"

     

    Das Problem, das Anne Fromm als Autorin schildert, gibt es wohl. Offenbar sind aber eher die Facebook-Besucher von Tilo Jung betroffen, weniger Tilo Jung selbst.

     

    Schön ist das wirklich nicht. Aber "Betriebsblindheit" in der Suche nach Feindbildern sollte sich Feminismus auch nicht leisten.

    • @CäptnTrips:

      Nein, für die Seite von Tilo Jung ist kein externer Besucher verantwortlich, sondern einzig Tilo Jung!

       

      Wenn auf seiner Seite Verfehlungen oder Beleidigungen gepostet werden, muss sich Herr Jung davon distanzieren (wenn er es nicht tut, akzeptiert und billigt er diese Meinung) - besonders üble Verfehlungen muss er auch löschen (er ist es auch, der überhaupt die Möglichkeit hat, zu löschen, Besucher können das natürlich nicht).

       

      Handfeste Beleidigungen sind ein Straftatbestand und keine "Meinung". Im Sinne der Störerhaftung kann Herr Jung sogar juristisch dafür mithaftbar gemacht werden. Auch deswegen sollte Herr Jung es unterlassen, einfach alles durchgehen zu lassen oder sich einbilden, das würde ihn alles nichts angehen.

       

      Die von Herrn Jung als Reaktion auf die Beleidigung gepostete Frage, ist ganz sicher keine ausreichende Reaktion. Es ist lediglich eine wachsweiche Frage, die klaren Widerspruch zum Sexismus und der Beleidigung entbehren lässt. Eine klar Distanzierung oder gar Zurechtweisung erfolgt von Herrn Jung als NICHT. Er lässt auf seiner Seite Sexismus, Rassismus und Beleidigungen freien Lauf.

      • @tazzy:

        Tilo Jung hat nichts gegen die Frau gesagt was auch nur Ansatzweise Sexistisch oder beleidigen ist, das wollen wir mal festhalten.

         

        Wollen sie alle fragwürdigen Kommentare auf Youtube raus nehmen, ja da können sie die Plattform auch gleich zu machen.

         

        Auch die Aussage Tilo Jung wäre für seine youtube Seite verantwortlich und nicht seine Besucher. Das heisst nicht das er für die Kommentare und deren Inhalt verantwortlich ist. Das sind Aussagen von Leuten die nichts mit dem Projekt Tilo Jung zu tun haben. Ihn für diese Aussagen zu Verantwortung ziehen zu wollen macht überhaupt keinen Sinn.

         

        Warum wendet man sich nicht an den Verfasser dieses Kommentars, nee stattdessen zeigt man mit dem Finger auf Herrn Jung. Ja so löst man Probleme...geht doch nix über einen anständigen Sündenbock.

  • [...] Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette! Die Moderation

  • Soll das jetzt heißen, dass Frauen nicht kritisiert werden dürfen, weil sie ... Frauen sind? Nicht euer Ernst, oder? Wenn das so ist, wäre jede Regierung gut beraten, Frauen als Regierungssprecher zu haben. Wer will denn das?

  • 2G
    23879 (Profil gelöscht)

    Wer sich schon für das Amt des Regierungssprechers hergibt, sollte 1. eine vernünftige Arbeit abliefern und 2. Kritik aushalten können. Der Job wird schließlich hoch dotiert.

    Kritisches Nachfragen gehört hingegen zum Job eines Journalisten. Eigentlich bräuchten wir viel mehr Leute, die der Bundesregierung verbal auf die Finger klopfen anstatt Hofberichterstattung abzuliefern. Was das mit Sexismus zu tun haben soll, bleibt das Geheimnis der Autorin.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Tilo Jung ist das Paradebeispiel für die nachpubertäre Erscheinungsform des vorpubertären Verhaltens.

    Ist ja noch keine 30.

  • Als Regierungssprecher bekommt man mitunter kritische Fragen zu hören. Auch als Frau. Wenn nun ein Individuum(!) möglicherweise einen schlechten Job macht oder öfter negativ auffällt und dieses Individuu zufällig gerade Frau ist, ist dass dann sexistisch? So weit soll die Gleichberechtigung dann wohl doch nicht gehen....

     

    (Das bezieht sich offensichtlich auf Tilo Jung, nicht auf die beispielhaft genannten sexistischen Kommentare)

  • Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen ... Das Putin-Bashing auf Bild-Niveau letztes Jahr war derart oberflächlich und tendenziös, dass ich die TAZ nur noch sporadisch lese. Hintergrundberichte mit Tiefgang oder die "TAZ-Perspektive" vermisse ich sehr. Jungs Fragen in der Bundespressekonferenz sind hingegen gute Fragen, sie zeigen, wie sehr die BPK eine Fassade ist. Dass ausgerechnet eine Palästinenserin Sprecherin einer Regierung ist, die Atom U-Boote und andere Waffen an die Besatzermacht liefert und sich um Menschenrechtsverletzungen gegen die Palästinensische Bevölkerung einen Dreck schert, zeigt einmal mehr die Scheinheiligkeit dieser Veranstaltung.

  • Ist das alles, was ihr darüber zu sagen habt?

    Legt beim nächsten Mal euer Hauptaugenmerk auf die "Antworten" der Pressesprecher, wie wir Bürger von denen an der Nase herumgeführt werden usw.

    Im Weiteren: Chebli kommt genauso oft vor, wie Herr Schäfer (1. Pressesprecher, AA), dies ist bedingt durch die Tatsache, dass hier eben viele Fragen geklärt werden müssen.

     

    Aber ansonsten: Gute Werbung für Tilo, macht weiter so!

  • Liebe TAZ,

    lustig, dass gerade das Statement von Chebli zum Thema Pressefreiheit verlinkt wurde. Vielleicht hat die Autorin aber auch einen blinden Fleck gegenüber der Arbeit von Herrn Jung. Man kann sicher darüber streiten, ob seine Arbeit "guter Journalismus" ist, da die Positionen nicht relativiert werden, die in seinen Videos zur Sprache kommen, sondern höchstens durch rethorische Nachfragen kritisiert werden. Doch das erklärte Ziel von Jung&Naiv in der BPK ist, darüber zu informieren, wie die Bundesregierung informiert. Entsprechend naiv sind die Fragen und beim genaueren Verfolgen des YouTube-Kanals dürfte auffallen, dass diese ALLE RegierungssprecherInnen gleich hart treffen und in entsprechenden Ausschnitten aus der BPK auch ALLE ihr Fett weg bekommen (ganz besonders Steffen Seibert).

    Arbeiten Sie doch auch mal an diesem blinden Fleck...

  • Wer eine stellvertretende Sprecherin des AA in Schutz nimmt, weil sie bei Antworten eiert, stammelt und stottert nimmt auch einen Maurer in Schutz, der schiefe Wände baut.

    Ich halte Frau Chebli für äußert kompetent und für eine gute Besetzung des Amtes, doch wenn ein so "blinder" und Ihrer Meinung nach wohl auch wenig kompetenter Journalist wie Tilo Jung sie Woche für Woche, Konferenz für Konferenz in solche Bedrängnis bringt, so stellt sich doch die Frage, wer von beiden jung und naiv geblieben ist.

     

    Ich wäre auch dankbar für einen Beleg, dass Tilo Jung in jüngster Vergangenheit Cheblis Herkunft zum Thema seiner Berichterstattung gemacht hat.

  • Ich verstehe den Sinn von diesem Artikel nicht ganz? Soll das jetzt Stimmungsmache gegen Tilo Jung sein?

  • Tut mir leid, aber leider ich kann dem Inhalt dieses Artikels einfach nicht zustimmen. Naja gut, das es Frau Chebli nicht drauf hat, ist dann doch wahr.

    Aber mal im ernst, man muss doch auch mal einsehen können das es das gute recht von Thilo Jung ist genau diese Regierungssprecherin vermehrt zu attackieren. Wenn es bei ihren Antworten am deutlichsten ist, welche teils grotesken Positionen die Regierung zu vertreten meint, dann würde ich es nicht anders machen.

  • Sommerpause! Auch bei der TAZ?

     

    "Zum Weltfrauentag am 8. März postete er bei Instagram eine Bilderserie, auf der ein Männerbein eine Frau in den Rücken tritt und zu Fall bringt."

     

    Die Bilder zeigen vermeintlich einen Tritt, da niemand Anzeige erstattet hat, ist davon auszugehen, dass es sich um gestellte Bilder handelt. Die bewusste Nutzung einer Provokation scheint hervorragend als Aufmerksamkeitsstrategie aufzugehen. Naja was auch immer, komisches Redaktionsgeheule von Frau Fromm.

     

    Die Beiträge auf der Bundespressekonferenz sind zum Teil sehr schön, zum Teil auch zum Fremdschämen. Das Wichtige ist allerdings, dass jemand mit Kamera hingeht und die gestellten Fragen inklusive Antwort aufnimmt. Für die einen ist es mehr wie Kino mit Popcorn, für die anderen der Einblick in die Phrasenreiche nichts aussagende Welt der Politik der aktuellen Regierung. Aber Frau Fromm, waren Sie dort und haben mal naive Fragen gestellt? Ich finde an der Art und Weise wie Herr Jung das Thema Bundespressekonferenz anderen näher bringt ist absolut solide.

     

    Chebli wird das ein oder andere Mal in die Ecke getrieben, aber wer die Regierung vertritt und verbal nicht in der Lage ist das "gekonnt" wie Herr Seibert zu umgehen, verdient kein Anfängerbonus, sondern zeigt, wie nah diese Politiker an der Grenze des sagbaren vorbeischrammen.

     

    Das ist nicht einfach.

     

    Beiträge wie dieser vom Frau Fromm zeigen einmal mehr: Die TAZ Redakteure brauchen auch mal zwei Wochen Urlaub ohne Smartphone. So ganz zum Abschalten und Runterkommen, bevor Der kleine Tilo sie auf die Palme bringt.

     

    Ich wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende!