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Kommentar Supermarkt-EinsturzDestroyed in Germany

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Züge mit kaputten Rädern, ein einstürzendes Supermarktdach - sicher ist gar nichts mehr. Dahinter steckt offenbar System.

Es gab mal Zeiten, da war das Label "Made in Germany" ein Zeichen für Qualität. Und nun? Da brechen bei ICE, S-Bahnen und Güterzügen die Räder weg. In Köln rasselt eine U-Bahn-Baustelle zusammen. In Sachsen-Anhalt rutscht eine Uferkante in einen Baggersee. Und jetzt stürzt mal eben so ein Supermarktdach in Falkensee zusammen. Sicher ist seither nur noch eins: Wirklich sicher ist gar nichts mehr.

Noch ist völlig offen, was zum Einsturz in Falkensee geführt hat. Doch durch die Häufung solcher Unfälle drängt sich Frage auf, welches System dahinter steckt. Bei der S-Bahn ist es offensichtlich. Das ungebremste Streben nach Gewinnmaximierung führte dazu, dass der Betreiber Werkstätten geschlossen hat - und nun nicht mehr für die Sicherheit seiner Fahrzeuge garantieren kann. Die landauf, landab hingeklotzten Supermarkthallen - auch das ist systembedingt - sind auch nicht gerade das Produkt einer kostenintensiven Investition. Schon durch die Architektur vermittelt der Händler seinen Kunden, dass die darin gehandelten Produkte schön billig sind.

Selbstverständlich betonen Betreiber und Eigentümer des Supermarktes, dass es sich hier um einen absolut ungewöhnlichen Einzelfall handele. Zum Glück haben sie recht. Bisher. Doch auch die Bahn nahm ihre Züge erst vom Gleis, als sie das Eisenbahnbundesamt dazu zwang. Gäbe es ein Supermarktbundesamt, die Konsequenz aus dem Falkenseer Unglück läge auf der Hand. Foto: A. Losier

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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2 Kommentare

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  • KE
    Kain E. Ahnung

    Ums mal kurz und branchenübergreifend zusammenzufassen: Qualität ist im Kapitalismus zu teuer.

  • S
    SKLAVE

    Das läuft doch mittlerweile am Bau wie beim Turmbau zu Babel, wenn in der Baubranche auch Mindestlöhne, die viel zu gering sind, gezahlt werden sollen, kann niemand nachvollziehen was die Arbeiter aus dem polnischen, rumänischen, oder bulgarischen Bautrupp nun wirklich erhalten. Auf dem Papier mag ja ein Mindestlohn stehen, aber der fließt ja zurück in die Tasche des Unternehmers, z.B. für die Unterkunft der Arbeiter in irgend einem Stall.

    Es herrscht also nicht nur absolute Demotivation mangels anständiger Entlohnung, meist sind diese Arbeiter auch keineswegs nach westeuropäischen Standards ausgebildet. Obendrein kommt dann noch die allgemeine Sprachenverwirrung und man kann sich nur noch wundern das solche Gebäude nicht gleich wieder zusammen klappen.