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Kommentar Sexismus und „Ghostbusters“Die Fantasien der Nerds

Kommentar von Tim Caspar Boehme

Vor dem Erscheinen bricht „Ghostbusters“ alle Negativrekorde – weil die Hauptfiguren weiblich sind. Den Fans fehlt der Sinn für Humor.

Ganz schön eklig ist nicht nur dieser Geist, sondern auch der Shitstorm gegen die Darstellerinnen Foto: dpa

M an könnte es fast für einen perfiden PR-Trick halten: Da wird ein Film in den USA neu verfilmt und bricht noch vor dem Kinostart Negativrekorde. Der Trailer wird im Netz zum unbeliebtesten Filmtrailer überhaupt gekürt, ein Shitstorm sondergleichen bricht los, als die Besetzung bekannt gegeben wird. Es hagelt sexistische und rassistische Kommentare. Und das im Jahr 2016!

Der Film heißt „Ghostbusters“, genauso wie die erfolgreiche Komödie aus dem Jahr 1984. Ein Popklassiker mit ikonischem Logo – ein Geist im Verbotszeichen – und einem Welthit von Ray Parker, Jr. als Titelsong. Vier Geisterjäger retten darin New York vor übernatürlichen Wesen, ausgerüstet mit reichlich technischem Hilfsgerät. Alles gleich geblieben in der Neufassung. Nur ein Detail ist anders: Statt männlicher Darsteller gibt es vier Schauspielerinnen, die auf Geisterjagd gehen, Melissa McCarthy, Kristen Wiig, Leslie Jones und Kate McKinnon. Das passt vielen Fans des Originals überhaupt nicht ins Konzept.

Eigentlich sollte man meinen, dass Ausfälle dieser Art in Demokratien zu Randerscheinungen gehören. Doch wenn eine Komödie derart massiv polarisieren kann, scheinen die Geschlechterressentiments zumindest noch sehr verbreitet zu sein. Warum brechen die ausgerechnet bei „Ghostbusters“ hervor?

Man stelle sich den typischen Fan dieses Films als einen friedlichen – männlichen – Nerd vor, der sich für Technik, Science-Fiction und Übernatürliches begeistert und, womöglich mit wuscheligen Haaren und Brille ausgestattet, seinen kindlichen Neigungen begeistert am Rechner nachgeht. Männliche Nerds gelten als weniger bedrohliche Vertreter ihres Geschlechts als scheue Typen, die aber eigentlich cooler sind als die Repräsentanten einer traditionellen Männlichkeit.

Anscheinend muss man dieses Nerd-Bild – in Teilen – korrigieren. Vielmehr zeigt die Reaktion auf den „Ghostbusters“-Film, dass viele Nerds in bestimmten Dingen überhaupt keinen Sinn für Humor haben. Und schon gar nicht als Repräsentanten aufgeweichter Vorstellungen von Sexualität taugen. Sind sie am Ende bloß Muttersöhnchen, die sich selbst in die Rolle der laserstrotzenden Antihelden hineinfantasieren? Gegen derlei Regression empfiehlt sich Nerd-Therapie – durch weibliche Nerds. Wie die im Film.

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Kulturredakteur
Jahrgang 1971, arbeitet in der Kulturredaktion der taz. Boehme studierte Philosophie in Hamburg, New York, Frankfurt und Düsseldorf. Sein Buch „Ethik und Genießen. Kant und Lacan“ erschien 2005.
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40 Kommentare

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  • Es gab bereits jede Menge ähnliche Filme die starke weibliche Hauptrollen hatten und wegen denen sich niemand aufgeregt hat. Terminator 1 + 2, Alien, Resident Evil, Fury Road oder der neue Star Wars: Force Awakens. Der hatte eine Frau und einen schwarzen Mann als Hauptrolle und es gab nichtmal annähernd soviel Aufregung. Und ich wage zu sagen dass SW nochmal eine ganz andere Nummer ist als GB.

     

    Ghostbusters 3 ist selbst voller Sexismus und Klischees. Jetzt.de lobte z.B.:

     

    >Als Sekretär stellen sie den ebenso attraktiven wie trotteligen Kevin

    (Chris Hemsworth) ein, der es nicht mal auf die Reihe bringt, ein

    Telefon zu bedienen, aber da er so schön ist und zudem der einzige

    Bewerber für die Stelle, wird er trotzdem eingestellt.

     

    Wie ist das bitte nicht sexistisch? Nur weil die Geschlechter vertauscht sind? Die originale Sekretärin in Teil 1 und 2 war keinesfalls eine "Sexkanone" sondern hatte Haare auf den Zähnen. Die weibliche Hauptrolle war eine intelligente Musikerin die als erstes den Bullshit vom schmierigen Peter Venkman beim Namen nennt. Im zweiten Teil ist diesselbe Person eine alleinerziehende Mutter die als Restauratorin arbeitet.

    Vielleicht hört man auch mal auf dem Studio das einfach nur einen Film vermarkten will nach dem Mund zu reden. Vielleicht ist es auch einfach nur ein billiges Remake eines alten Filmes, bei dem versucht wird, möglichst viel Geld herauszupressen mit einem schlecht kopierten Drehbuch. Und dann wird das scharfe Schwert des Sexismus ausgepackt gegen Kritiker. Man kann sich auch einmal bei diesem Reddit thread alle top comments durchlesen und selbst entscheiden wieviel davon Sexismus ist.

    https://www.reddit.com/r/movies/comments/4rzhu6/ghostbusters_2016_review/

     

    Wer ein gutes Remake sehen will soll einfach die Serie GB Extreme anschauen.Da bestand das Team aus einem Jock im Rollstuhl, einem schwarzen Wissenschaftler, einem Goth-Mädel und einem sarkastischen Feigling. Und es hat funktioniert, weil das Drehbuch einfach gut war.

    • @Kuray:

      "Ghostbusters 3" gibt es nicht, denn das ist kein neuer Stoff, sondern ein Remake.

       

      Vergleiche mit anderen genannten Filmen sind unzutreffend, weil in keinem dieser Filme männliche Rollen mit weiblichen Darstellern (und umgekehrt) besetzt wurden. Das ist das Problem für die meisten Männer, die Frauen werden ja nicht für ihre schauspielerischen Leistungen kritisiert, sondern dafür, dass sie Frauen sind. Das Drehbuch wird nicht für die Handlung kritisiert (die meisten "Kritiker" geben sich ja als Fans des "Originals" oder zumindest des Genres zu erkennen), sondern weil Frauen die Hauptrollen spielen. Es geht also nicht um das Handwerkliche, es geht um die Besetzung von ursprüngliche männlichen Rollen mit Frauen, es geht um den Wandel, der von den meisten dieser Kritiker in einer Übertragung auf ihr eigenes Leben offenbar als "existentiell bedrohlich" angesehen wird. Dieser Männer handeln rein emotional und sind mit ihren Minderwertigkeitskomplexen, die sich nicht selten als Mysogynie verfestigt, für eine sachliche Debatte gar nicht erreichbar.

      • @cursed with a brain:

        Star Wars: Force Awakens war so nahe dran an A new Hope dass es von der Kritik als ein Remake gehandelt wurde.

         

        Ich werde nie verstehen wie Remakes höher zu bewerten sein sollen als neue Filme. Und warum ein Austauschen der Geschlechter aus irgendeinem Grund ein Vorzug sein soll. Es ist ein Verwursten alten Stoffes der neu angemalt wurde.

         

        Dass Remakes in denen die Geschlechter ausgetauscht werden aus irgendeinem Grund notwendig sein sollen werde ich ebenfalls nicht verstehen. Filme mit weiblichen Actionhelden scheinen keinen Problem zu sein, dafür müssen dann plötzlich die Remakes, diese hohe Filmgattung, als neuer Grund für Debatten herhalten.

         

        Und ja, ich weiß dass es keinen "GB3" gibt, aber ich nenne es so zur einfacheren Identifizierung.

         

        Sachliche Diskussion ist ein toller Stichpunkt, denn wirklich über den Film wird hier kaum geredet. Ich kann auch gerne nochmal auf den letzten Absatz meines ursprünglichen Posts verweisen. Das war in der Tat ein neues Team das den Namen Ghostbusters trug. "Sachlich" sind vollkommen aus der Luft gegriffene Generalisierungen in Ihrem Post "die meisten X sind Y" sicherlich auch nicht.

         

        Wer gerne noch mehr Kritik in einer sachlichen Debatte sehen will kann gerne dieses Video und diesen Artikel über die ganze Debatte konsumieren. Beide von Frauen, beide von Fans.

        https://www.youtube.com/watch?v=Sn_vAcFGTJU

        https://www.jacobinmag.com/2016/07/ghostbusters-paul-feig-feminism-mccarthy-murray/

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Naja viele fanden den Trailer einfach unglaublich mies. Das war ja über Monate das Einzige was es zu diesem Film zu sehen gab und der ist im Gegensatz zum Film auch echt verdammt schlecht.

         

        Ich finde den feministischen Ansatz des Filmes super. Bilder wie diese: http://goo.gl/cXfxCt machen deutlich was moderne Feministinnin unter Gleichberechtigung verstehen.

      • @cursed with a brain:

        Ok. Jemand hat den alten Kultfilm im Wesentlichen nochmal gedreht, nur das Geschlecht der positiv besetzten Figuren - soweit diese vorher männlich waren - in weiblich geändert. Die ursprünglich positiv besetzten weiblichen Rollen( Dana und Janine) gibt es nicht mehr, oder sie sind von weiblich, cool, schlagfertig und Nicht-Sexsymbol auf männlich, hübsch und doof umgeschrieben. Das Ergebnis wird von der Kritik teilweise als gelungen, teilweise als flach oder zu sklavisch am Original beschrieben. Dass es an dieses herankommt, hat aber noch niemand behauptet.

         

        Ohne den Shitstorm im geringsten gutzuheißen oder gar in ihn einstimmen zu wollen: Angenommen, man wollte NICHT auf Teufel komm raus irgeneinen genderpolitischen Beweis führen - wozu braucht man diesen Film??

    • @Kuray:

      Alien hat damals aufgrund der Hauptrolle für einigen Aufruhr gesorgt (zum Glück gab es damals kein Twitter) aber zumindest bei Fury Road und Star Wars: Force Awakens gab es den gleichen Aufschrei sogenannter Männerrechtler.

       

      Ansonsten ist Ihre Vorstellung des umgekehrten Sexismus weit hergeholt. Sexismus ist mehr als nur die Unterteilung von Menschen nach (sozial konstruiertem) Geschlecht und die Attribuierung aller möglicher negativer Eigenschaften. Er ist vielmehr verbunden mit der gesellschaftlichen Macht, durch die diese Attribuierungen erst ihre Wirkungen entfalten können. Ohne dieses (philosophisch möglicherweise irrelevante) Kriterium gerät z.B. auch die berechtigte Kritik an Sexismus zu Sexismus, so dass z.B. Maskulisten gerne Frauen, die ihre schlechten Erfahrungen mit Männern auf Männer verallgemeinern, vorwerfen, sie seien die eigentlichen Sexisten und hätten es daher nicht besser verdient.

      • @Lieschen:

        Umgekehrten Sexismus gibt es nicht. Es gibt nur Sexismus der Menschen in bestimmte Schubladen packt, aus welchen Gründen auch immer und egal von welchen Gruppen gegen welche Gruppen. So steht es auch im Grundgesetz. Dass einige dieser Gruppen zahlenkräftiger und in einer stärkeren Position sind als andere ist klar. Aber auch eine Person ohne Macht kann sexistisch sein.

         

        In dieser Diskussion werden massenhaft Gruppen über einen Kamm geschert werden. Nerds = GB Fans = Sexisten = Männerrechtler = was auch immer. Dass die ersten beiden Gruppen ebenfalls Frauen enthalten fällt dabei unter den Tisch. Und dass keine dieser Gruppen ein monolithischer Block ist. Das ist alles zu vereinfachend und undifferenziert.

         

        Die anderen Filme haben dennoch nicht den Ausmass dieses "Shitstorms" erreicht. Man kann die Liste vergleichbarer Filme auch noch weiterführen. Was auch immer GB 3 sonst ist, es ist keine epochale Neuerung. Und sexistische Comments kann man überall finden. Dazu muss man nur den Misthaufen der youtube comments anschauen. Nur kann eine lautstarke Minderheit nicht gleichgesetzt werden mit bedeutend größeren anderen Gruppen. Sexismus und Hass auf Frauen existiert, aber das ist nicht der Grund für jede einzelne Kritik an diesem Film.

         

        Gibt es zu wenig Frauen in der Filmindustrie? Aber absolut. Ist GB3 ein vorzeigbarer Film der dieses Thema entscheidet oder voranbringt? Eher nicht. Ein "seht diesen Film, wenn ihr gegen Sexisten seid" wie in einigen Artikeln gefordert, ist in meinen Augen nicht angebracht. Da kann man sich andere Sachen ansehen.

         

        Über die tatsächliche Qualität des Filmes, ungeachtet der Besetzung, wird nahezu gar nicht geredet. Die Sexismusdebatte lenkt ab von realen Kritikpunkten die Leute, die Filme mögen, daran haben. Dazu empfehle ich auch diese beiden Links

        https://www.youtube.com/watch?v=Sn_vAcFGTJU

        https://www.jacobinmag.com/2016/07/ghostbusters-paul-feig-feminism-mccarthy-murray/

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Lieschen:

        wenn man sexismus ein bischen weiter fasst,

        dann sind nicht nur negative zuschreibungen auf das soziale geschlecht sexisitisch sondern auch positive. eine person die meint, das schwarze einfach mehr rythmusgefühl im blut haben, ist immernoch rassitisch konditioniert, egal wie gut es diese person meint.

         

        das selbe gilt auch für geschlechterzuschreibungen jeder art.

         

        ein deutscher jugendlicher ohne migrationshintergrund, der im türkisch geprägten migrantenviertel aufwächst, ist in seinem direkten umfeld unter umständen erstmal unterpriviligiert. dabei spielt es zunächst mal keine rolle ob er es später aufrgrund seines deutschen namens in der berufswelt und bei der wohnungssuche einfacher hat.trotzdem erlaubt ihm keine linke person so ein bischen rassistisch zu sein und aufgrund seiner erfahrungen zu verallgemeinern. also warum soll ich das jetzt frauen durchgehen lassen, die mir mit negativer attitüde persönlich gegenübertreten. weil andere männer dies und das und jenes gemacht, gesagt und getan haben?

        sorry, aber ist das noch links, immer gleich in die totale zu gehen und alles zu verallgemeinern, ohne den persönlichen background zu kennen?

      • @Lieschen:

        Weit hergeholt ist die Vorstellung, die Sie "umgekehrten Sexismus" nennen, mitnichten. Davon abgesehen, dass sie nur EINER von mehreren gängigen Definition des Begriffs "Sexismus" widerspricht, ist es aus meiner Sicht nicht weniger möglich, dass auch das (vermeintlich) unterdrückte Geschlecht sich neghative geschlechtsbezogene Vorurteile zueigen macht und damit Menschen, die diese objektiv nicht erfüllen, aber das "falsche" Geschlecht haben, Unrecht tut. Die Frage der Macht ist da sekundär, denn ich wüsste nicht, das Machtlosigkeit eine Diskriminierung legitimiert, die der Diskriminierende gegen sich selbst gerichtet als unmoralisch empfinden würde.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Kuray:

      die idee mit dem schönen aber dummen sekretär finde ich tatsächlich ganz lustig und echt nicht tragisch. damit werden schon ganz gut die klischees aufs korn genommen.

  • Nerds harmlos? Googeln Sie mal "Gamergate"

    • @kditd:

      Gamergate war ein klassisches Eigentor des Feminismus, das zum Glück nach einiger Zeit auch als solches wahrgenommen wurde.

      • @Dr. McSchreck:

        Männliche Vernichtungsphantasien und offene Morddrohungen als hilflose Antwort auf mit Beispielen belegte sachliche Kritik aus feministischer Perspektive an bestimmten Spielen ist ein "Eigentor"? Für wen?

         

        Für "den Feminismus" wohl kaum.

        • @cursed with a brain:

          bekanntlich gab es Mord- und Gewaltdrohungen von beiden Seiten. Die Vorwürfe selbst erwiesen sich als weit hergeholt, weibliche Helden gab und gibt es, Spiele verkaufen sich nicht danach, welches Geschlecht der Held hat. Aber solange die Computerspiele sich eben am freien Markt durchsetzen müssen, wird das produziert, was die Leute spielen wollen und nicht das, was Sie sich vielleicht wünschen würden - solange die meisten Konsumenten eben etwas anderes wünschen als Sie.

    • @kditd:

      Und was soll das jetzt heißen? Gamer sind so richtige Kerle mit zentnerschweren Eiern, die es ihrer Ex ordentlich heimzahlen?

  • Das muß man sich mal geben: Der KULTURredakteur des großen linken Nachrichten-Portals der "tageszeitung" aus Berlin nimmt ein unterirdisch plattes, künstlerisch völlig wertloses, rein kommerzielles Hollywood-Fließbandprodukt in Schutz, als handle es sich um das Gesamtwerk Kafkas, das von einer AfD-Regierung verboten werden soll.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Welcher der folgednen Filme kommt denn "Kafkas Gesamtwerk" in etwa nahe?

       

      - Avatar – Aufbruch nach Pandora

      - Titanic

      - Star Wars: Das Erwachen der Macht

      - Jurassic World

      - Marvel’s The Avengers

      - Fast & Furious 7

      - Avengers: Age of Ultron

      - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2

      - Die Eiskönigin – Völlig unverfroren

      - Iron Man 3

      - Minions

      - The First Avenger: Civil War

       

      Ich frage nur, weil es sich bei dieser Liste um die (kommerziell) erfolgreichsten Werke der Filmgeschichte handelt. Wir sollten hier schon bei den Äpfeln bleiben, wenn wir einen Maßstab suchen.

       

      Und wenn es noch nie mehr "dislikes" als "likes" auf einen Trailer gegeben hat, selbst bei Filmen die gnadenlos bei Publikum und Presse durchfielen, wenn hier also Schnipsel von insgesamt zwei Filmminuten etwa das 50 bis 100fache der "üblichen" Negativbewertungen selbst unglaublich schlechter Trailer (z.B. Fantastic Four) erhält, dann muss man sich schon mal fragen, was los ist. Am Produkt kann es eigentlich nicht liegen, wohl aber an der Meta-Message, frei nach Aretha Franklin:

       

      "Sisters are doing it for themselves

      Standing on their own two feet

      And ringing on their own bells

      Sisters are doing it for themselves"

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        es geht darum wie dieser film von der TAZ präsentiert wird, nicht darum ob er kafka nahe kommen muss, oder die genannten anderen filme einen hohen kulturellen wert besitzen.

        mindestens würde ich aber noch hinzufügen das einige der aufgezählten filme(star wars, avatar..) wesendlich mehr niveau besitzen als ghostbusters.

         

        schon richtig, darum gehts nicht unbedingt bei unterhaltungsfilmen, aber wo blieben die positiven artikel der TAZ über ebendiese filme oder andere neue hollywood schinken?wo bleibt die hommage an den neuen intependence day film und dessen tolle schnittsequenzen und special-effects?

         

        und die anzahl an likes und dislikes sind wohl auch der diskussion geschuldet, die es um diesen film herum gibt.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Hör einfach auf, mich blöd anzulabern. Ich werde es weder lesen noch darauf antworten.

           

          Geh und spiel mit Dir selbst.

           

          e.o.d.

      • @cursed with a brain:

        Ich wette, das sind Ihre persönlichen top twelve.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Einfach mal recherchieren, statt dumme Unterstellungen rausposaunen.

           

          Aber jeder - Sie eingeschlossen - blamiert sich halt nur, so gut er kann.

      • @cursed with a brain:

        "Welcher der folgednen Filme kommt denn "Kafkas Gesamtwerk" in etwa nahe?"

         

        Keiner natürlich, was soll die Frage? Das ist absurd. Kafka ist Kunst, Hollywood ist Müll.

         

        Wobei ich zugeben muß, dass mir Avatar sogar ziemlich gut gefiel. Für den Rest aber gilt dasselbe wie für Ghost Busters auch: Hast Du den Trailer gesehen, hast Du den Film gesehen. Was man bei Kafka nicht sagen kann: Hast Du eine Seite gelesen, hast Du das Buch gelesen.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Wenn Sie "Filme" oder auch nur "Hollywood" generell ablehnen, ist das ja Ihr gutes Recht. Aber was würden Sie jemandem sagen, der eine inhaltliche Diskussion um Kafka zu sprengen versucht, indem er mit humpelnden Vergleichen zu Avengers, Minions oder Star Wars kommt?

           

          Eben.

  • "Vor dem Erscheinen bricht „Ghostbusters“ alle Negativrekorde – weil die Hauptfiguren weiblich sind. Den Fans fehlt der Sinn für Humor."

     

    Nein, weil der Film einfach nur grottenschlecht ist. Und wenn die Witze so blöd und flach sind, dass niemand drüber lacht, dann liegt es natürlich am Publikum, was denn sonst?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Da fehlt mir dann als Zusatz, dass Hollywood sowieso nur Müll ist und "Kunst" bei Kafka anfängt.

       

      Dann klann jeder diese Pauschalurteile besser einordnen. Als persönliches Pendant zu "Hollywood", sozusagen.

       

      Ich zähle mich da eher zur "One of the Beuys" Fraktion.

  • Der Kommentar könnte von der Oberflächlichkeit her auch bei YouTube zu finden sein. Folgende Remakes hatten ähnliche Shitstorms Star Trek, Star Wars, Stirb Langsam 5 usw... alle ohne die Genderfrage die hier bewusst vorgeschoben wird. Nerds sind was ihre Figuren angeht sehr empfindlich. Alles andere als die Orginalbesetzung wird als Blasphemisch wahrgenommen.

    • @Nominoe:

      Es gibt keine "Remakes" alter Filme aus der "Star Trek"-, "Star Wars"- oder "Stirb langsam"-Reihe. Es gibt lediglich "Fortsetzungen", bei Star Wars handelt es sich um einen "Mehrteiler" (abgeschlossene Geschichte in den Teilen 1-6) und eine "Anschlusserzählung" (Teile 7-?).

       

      Ich hoffe doch, ich muss Ihnen nicht den Unterschied zwischen einem "Remake" (Neuverfilmung der gleichen Handlung, mitunter mit Abweichungen im Rahmen "künstlerischer Freiheit") und einer Fortsetzung (gleiche Charaktere, neue Handlung, die oft an vorangegangene Filme anknüpft oder sich auf sie bezieht) erklären?

  • hahaha! der Beitrag ist so schlecht. Und auch ziemlich spät dran. Das Ganze wurde doch schon vor Monaten durchgekaut. Wenn was Scheisse ist, kann man des auch Scheisse finden. Nix und Niemand muss sich dafür schämen diesen Film oder im generellen Sony's Methoden nicht leiden zu können. Und warum sind einige Schreiberlinge eigentlich so dumm sich auf so naive Weise für Sony's Marketing einspannen zu lassen?

    • @popo:

      Welches "Marketing"?

       

      Sony wird die in die Tausende gehenden sexistischen Hasskommentare wohl kaum selbst geschrieben haben. Und dass sie angeblich "konstruktive Kritik gelöscht, frauenfeindliche Kommentare stehengelassen" haben sollen, das Märchen verbreiten ein paar anonyme Nerds per Schneeballsystem in den einschlägigen Foren. Damit werden gängige Verschwörungstheorien bedient und gleichzeitig wird der dort grassierende Sexismus marginalisiert und pauschal gerechtfertigt.

  • Dieser Artikel ist schlecht!

    Als Journalist muss man doch eine Geschichte aus mehreren Perspektiven beleuchten um darüber vernünftig schreiben zu können.

    Schon klar, der Artikel als Kommentar spiegelt die Meinung des Schreibers, aber gerade in die eigene Meinung sollte man ein wenig Zeit und Muße legen.

    • @Kubatsch:

      Kein Journalist muss sich die Perspektive postpubertärer Frauenhasser zu eigen machen, noch muss er versuchen, diese Perspektive mit einem Hauch von Legitimation zu adeln, in dem er sie neutral als "eine von verschiedenen möglichen Sichtweisen" behandelt.

       

      Idioten bleiben Idioten und müssen auch als solche bezeichnet werden.

      • @cursed with a brain:

        Du scheinst nicht in der Lage zu sein Idioten von Leuten aus dem "anderen Lager" zu unterscheiden, die gesprächsbereit sind.

         

        Bis dahin ists wohl cursed with a wurst

  • Auweia, selbst mir sträuben sich beim Lesen die Haare bei so viel Klischee-Denken...

    Der Film wird bestimmt nur von Nerds gesehen, von denen 90% Brillenträger sind, sich durchschnittlich alle 2,36 Tage duschen, Holzfällerhemden tragen, auf abgefahrenes Think-geek-Spielzeug stehen, über Mathe-Witze lachen, die außer ihnen niemand verstehen - und sie alle haben erotische Fantasien von "3 Engel für Charlie" oder "tomb raider".

     

    Vielleicht wollte man ja auch auf den Erfolgszug von Serien wie "The Big Bang Theory" aufspringen, die sich eben genau solcher Klischees bedienen. Moment mal, vielleicht liegt auch da der Fehler: BBT ist deswegen so unterhaltsam, WEIL es Satire ist und kein echtes Klischee...

     

    Manchmal werden Filme von Communities zerrissen, einfach weil sie SCHLECHT sind. Weil man krampfhaft versucht, eine langweilige Geschichte durch Sex, Brüste und Klischees spannend zu machen.

     

    Verzeihung, das hat wohl nicht geklappt...

    • @Annette:

      Wenn Sie meinen, das Remake setze auf "Sex, Brüste und Klischees", dann haben Sie den Trailer offensichtlich gar nicht gesehen (oder ihn vielleicht mit dem von "Drei Engel für Charlie" verwechselt?)

       

      Wenn Sie bei dem Wort "weibliche Hauptrollen" als erstes an diese Attribute denken, ist das wohl ihr persönliches Problem. Das kann, muß aber nicht mit der Intention von Drehbuch und Regie zusammenfallen. In Bezug auf das hier verantwortliche Duo Feig/Dippold haben Sie sich jedenfalls gründlich disqualifiziert.

  • Nein, sorry. Der Großteil der Kritik an Ghostbusters enthält folgende Punkte:

    - Es war ein dritter Ghostbuster-Teil geplant, mit den alten Schauspielern in Kombination mit einer jungen Riege. Eine Fortsetzung. Diese wurde nun gestrichen, zugunsten des Remakes.

    - Es werden in Hollywood Unmengen an Remakes erfolgreicher Filme produziert, die die alten Filme uninspiriert kopieren. Die Leute haben es langsam satt.

    - Emanzipation heißt nicht, sämtliche Männerfiguren gegen Frauenfiguren auszutauschen und umgekehrt, sondern gemischte Teams mit gleichberechtigten Figuren auftreten zu lassen. "Nur Mädels"-Teams sind genau wie "Nur Jungs"-Teams antiquiert.

    - Der Film hat keine neuen Ideen, die Witze sind flacher als im Original, der Film lässt außerdem die Figuren anders auftreten: Im Original nehmen die Wissenschaftler bis auf Venkmann ihre Arbeit durchaus ernst, sie sind keine Klamaukgruppe.

     

    Und diverse andere Punkte.

    Der Anteil der "wir wollen keine Frauen sehen"-Schreier ist verschwindend gering. Da allerdings Sony fundierte Kritik z.B. vom Youtube-Trailer gelöscht hat, die sexistischen Sprüche aber stehen ließ, konnte Sonys PR-Abteilung wunderbar die Sexismus-Schiene aktivieren.

     

    Schauen Sie auf Youtube nach Rezensionen. Es gibt reichlich, von Männern und von Frauen, und die meisten fanden den Film einfach schlecht. Wie man eben Filme schlecht findet, die langweilig sind. Egal, wer die Hauptrolle spielt.

    • @Frida Gold:

      - eine weitere Fortsetzung ("3. Teil") mit alter Besetzung war vielleicht mal in den 90ern ein Thema. Einer der Hauptdarsteller, Harold Ramis, ist seit zweieinhalb Jahren tot. Sein Geist war auch für Höchstgagen nicht vor die Kamera zu kriegen.

       

      - "Unmengen an Remakes"? Nennen Sie doch mal fünf bekanntere aus den letzten, sagen wir mal, drei Jahren.

       

      - "Emanzipation heisst nicht..." dass sie der Welt, insbesondere der weiblichen Welt, vorschreiben, was "Emanzipation" heisst.

       

      - Bitte nicht im gleichen Satz so fundamental widersprechen ("hat keine neue Ideen", "läßt die Figuren anders auftreten"). Den Film haben Sie wahrscheinlich gar nicht gesehen, Sie schreiben nur wahllos beliebige Negativ-Eindrücke anderer zusammen. Zumindest haben andere durchaus auch einige Neuerungen entdeckt. David Kleingers vom SPIEGEL z.B. hätte sich gern noch mehr Innovation (bei der Darstellung der Geister) gewünscht, vermutlich war das aufgrund der rechtlichen Bestimmungen aber nicht alles möglich. Aber Kleingers ist zum Einen tatsächlich ein FAN des Originalfilms, zum Anderen steht er neuen Ideen aufgeschlossen gegenüber.

       

      Und er hat keine Angst vor Frauen.

      http://www.spiegel.de/kultur/kino/ghostbusters-filmkritik-so-gut-ist-der-neue-film-mit-melissa-mccarthy-a-1105586.html

    • @Frida Gold:

      Ach bitte, sehr geehrte FRIDA GOLD, teilen Sie doch ausnahmsweise mal ihr Herrschaftswissen mit mir! Woran kann ich als Nicht-Nerd erkennen, was Sie als Insider offenbar erkannt haben: Dass "Sony fundierte Kritik z.B. vom Youtube-Trailer gelöscht hat, die sexistischen Sprüche aber stehen ließ"?

       

      PR-Abteilungen, auch der von Sony, traue ich persönlich ja (fast) jede Sauerei zu. Dass allerdings überbezahlte PR-Strategen im Auftrag ihrer macht- und profitbesessenen Herrschaft das Fehlen richtig guter Plot-Ideen – die es wegen krasser Führungsfehler und einer katastrophalen Personalpolitik gar nicht geben kann – dadurch kaschiert hat, dass sie via konditionierte Massenmedien "die Sexismus-Schiene aktivier[t]", hätte ich dann doch ganz gerne irgendwie bewiesen. Schon, um nachher nicht wieder als Spinner abgetan zu werden, wenn ich auf gewisse (Un-)Gereimtheiten hinweise. :-)

       

      Sie haben ja gelesen: Gegen Regression empfiehlt sich Nerd-Therapie – durch weibliche Nerds.

      • @mowgli:

        Anstatt empört Frida Gold's Kommentar auf ein Argument zu reduzieren schlage ich eine Recherche vor.

        Ich teile ihre/seine Ansichten teilweise und die Informationen decken sich mit meinigen

        • @Kubatsch:

          Wer seine Quellen nicht offenlegt, wird schon wissen, warum.

    • @Frida Gold:

      Vielen Dank, das haben Sie gut auf den Punkt gebracht.