piwik no script img

Kommentar Schavans RücktrittSchavans menschliche Größe

Eine Bildungsministerin kann nicht glaubwürdig arbeiten, wenn ihr der Ruch des Betruges anhaftet. Schavan hat das erkannt und schnell gehandelt.

In Merkels Logik war Schavans Rücktritt unausweichlich Bild: reuters

A nnette Schavan hat gezeigt, dass ein Rücktritt keine Niederlage sein muss. Es ist richtig und konsequent, dass sie ihr Amt als Bildungsministerin abgibt, kurz nachdem ihr die Universität ihren Doktortitel absprach. Und gerade durch ihr schnelles Handeln, dass sie ausdrücklich nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen will, beweist Schavan menschliche Größe.

Das wichtigste Argument, warum ein Rückzug notwendig war, liefert sie selbst. Eine Forschungsministerin, die gegen eine Forschungseinrichtung in eigener Sache klagt, ist eine Belastung – für die Regierung, für die CDU, und ja: für das Amt. Dabei ist entscheidend, dass Politik nach anderen Regeln funktioniert als die Rechtssprechung.

Auch wenn Schavan ihr Titel noch nicht rechtskräftig entzogen wurde, auch wenn sie sich nun juristisch wehren will: Eine Bildungsministerin kann nicht glaubwürdig den Wissenschaftsbetrieb der Republik verantworten, wenn ihr der Ruch des Betruges anhaftet. Junge Doktoranden würden sich zu Recht fragen, was die Tortur einer Doktorarbeit eigentlich wert ist, wenn die höchste politische Repräsentantin bei sich selbst Fünfe gerade sein lässt. Ein Spitzenpolitiker wirkt auf Menschen auch und vor allem durch sein glaubwürdiges Vorbild.

Bild: Anja Weber
ULRICH SCHULTE

leitet das Parlamentsbüro der taz.

Schavan hat dieses Dilemma erkannt und handelt danach. Obwohl sie sich unschuldig fühlt, obwohl sie ihr Leben der Wissenschaft gewidmet hat, obwohl der Rücktritt für sie ein persönliches Drama bedeutet. Wie wohltuend wirkt diese Konsequenz, wenn man sie mit Karl-Theodor zu Guttenberg vergleicht. Der ehemalige Verteidigungsminister klammerte sich quälend lange an seinen Posten, obwohl das Ausmaß seiner Plagiate weit über die Schavans hinausging.

Auch Merkel hat dazugelernt

Nach Schavans Rücktritt bleibt daher ein schaler Beigeschmack. Selbstverständlich hat die Universität das Recht, streng und hart zu entscheiden, selbstverständlich ist ihr Votum zu akzeptieren. Doch Schavans Arbeit war ein Grenzfall, man hätte ihn – so legen es viele kundige Stimmen aus der Wissenschaft nahe – auch anders entscheiden können. Ihre Vergehen liegen drei Jahrzehnte zurück, hätte Schavan damals, sagen wir: ihren Professor krankenhausreif geprügelt, wäre diese Gewalttat längst verjährt.

Deshalb verwundert die Selbstgewissheit, mit der manche Kommentatoren im Internet den Stab über Schavan brechen. Verzeihen ist eine aus der Mode gekommene Tugend, diese Erkenntnis drängt sich angesichts immer neuer durch traditionelle Medien und Netz schwappende Erregungswellen auf.

Wie sehr Kanzlerin Angela Merkel ihre Ex-Ministerin schätzt, hat sie in ihrem kurzen Statement mehr als deutlich gemacht. Sie achtet und vertraut Schavan, die beiden Frauen pflegen eine politische Freundschaft. Doch Merkel hat, um noch einmal die Parallele zu ziehen, aus dem Fall Guttenberg gelernt.

Unausweichlicher Schritt

Als damals Betrugsvorwürfe laut wurden, ließ sie ihn gewähren. Sie beobachtete seine Windungen mit Befremden, warf ihn aber nicht schnell aus dem Kabinett. Schon bei Norbert Röttgen, der lediglich eine Wahl in Nordrhein-Westfalen verloren hatte, handelte sie anders. Weil sie Schaden für sich selbst befürchtete, schasste sie ihn umgehend.

Auch Schavan hätte ihr im Wahljahr geschadet. Insofern darf man der Kanzlerin zwar glauben, dass es ihr schwerfiel, den Rücktritt einer Freundin anzunehmen. Aber in Merkels Logik war er unausweichlich. Die Schnelligkeit, mit der Merkel eine Nachfolgerin für Schavan präsentierte, belegt, dass die Pragmatikerin im Kanzleramt den Rückzug vorhersah. Und vorbereitete. Merkel und Schavan wissen beide, dass Freundschaft in der Politik keine gültige Kategorie darstellt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
Mehr zum Thema

106 Kommentare

 / 
  • M
    Michael

    @huhn

    Danke für den Hinweis!

    Ich hoffe, die beiden Michaels sind aufgrund der Diktion dennoch gut unterscheidbar...

    DNFTT

  • H
    huhn

    Hallo Michael, @11.02.2013 21:35 Uhr

     

    ... Ihr Namensvetter führt seinen Nicknamen, der mglws. im ostdeutsch-kleinbürgerlichen Original Maik lautet, allerdings auch schon seit Jahren.

     

    Ein gewisser Michael müllt das Forum der Dresdner Neuesten Nachrichten (forum.dnn-online.de) regelämßig mit rechts-reaktionären Plattitüden zu.

     

    Da er nun dort mit seinen Kameraden inzwischen fast alleine herumtrollt und ihn bei PI-News wegen stupiden Nachplapperns niemand für voll nehmen würde, sucht er wohl hier ein bisschen Herausforderung.

     

    Wenn er das ist, wird es wohl schwer, ihn zur Namensänderung zu bewegen.

  • M
    Michael

    @Michael

    von der Überzeugungskraft einer logischen Argumentation scheinen Sie noch nicht gehört zu haben.

    Für diese Überzeugungskraft ist es vollkommen belanglos, ob sie sich aus der Anonymität heraus meldet.

    Probieren Sie es doch auch mal mit Argumenten!

    Leider muss man befürchten, dass viele Personen Nachteile erleiden müssten, wenn sie ihre aufrichtige Meinung offen äußern würden.

    Auch die Universität Düsseldorf muss in Zukunft mit Nachteilen rechnen, hat sich daher also sehr mutig verhalten.

    Und was glauben Sie denn, weshalb die Pro-Schavan Wortmeldungen hauptsächlich aus Kreisen kommen, die Millionen von ihr erhalten haben, von Parteifreunden mal abgesehen (von denen melden sich aber erstaunlich wenige).

    Und zuletzt: Ich führe meinen Nicknamen seit Jahren. Seien Sie also so nett und wählen Sie für sich einen Neuen.

  • L
    lowandorder

    Bei allem Respekt Herr Schulte,

    wie kann einem Journalisten Ihres Kalibers dieser Satz durchrutschen:

    "Der ehemalige Verteidigungsminister klammerte sich quälend lange an seinen Posten, obwohl das Ausmaß seiner Plagiate weit über die Schavans hinausging. "

     

    Da reden Sie plötzlich von einer Tatsache, um im übrigen aber alles noch als offen ( zu Recht, wenn da noch der Rechtsweg aussteht!) oder gar als

    " hätte man auch anders entscheiden können" - "Schavans Arbeit war ein Grenzfall" - bezeichnen.

    Seh´ich in der Sache zudem nicht so - aber egal.

     

    Ihr Prügelvergleich aber - sorry, der hinkt nicht nur, der hat gar keine Beine - oder anders gewendet: Schuster, bleibt bei deinen Leisten!

     

    Die Verleihung des Doktortitels ist ein begünstigender Dauerverwaltungsakt (erkennbar was anders als ein einmaliges ! Verprügeln);

    und die Verjährung solcher Verwaltungsakte ist im

    § 48 Abs 4 Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt.

    Nach heute herrschender Meinung (Großer Senat des BVerwG) beginnt die Jahresfrist(!), wenn alle für die Ermessensentscheidung über die Aufhebung/Rücknahme erforderlichen Tatsachen vorliegen; egal aber wie lang her.

     

    Daß es auf die nicht nur von Ihnen beschworenen 30 Jahre nicht ankommen kann, leuchtet am besten bei der erschlichenen Approbation eines langjährig praktizierenden Arztes ( gemach, solche Fälle hat´s gegeben); oder - wie im Sauerland - eines unstudiert judizierenden (Verwaltungs)Richter ein, der vor 1945 in Königsberg Justizangestellter war.

     

    Ich gehe nicht davon aus, daß Sie diese beiden wegen ihrer beruflich erfolgreichen Zeit weiter prakti-/judizieren lassen wollen.

    (Der "Richter" hatte sich bei seinen Kollegen immer schlau gefragt!)

     

    Zumal die Diss bei Schavan ja zudem ihr Studienabschluß ist. Also geht´s noch?

    "Verdamm` lang her" singen BAP - aber das beschreibt nun mal was anderes.

  • MB
    Monika Burgen

    Wenn man sich an die Art und Weise erinnert, in welcher die Männer (Wulff, Röttgen, usw.) von Frau

    Merkel "verabschiedet" wurden, dann kann man über die

    Inszenierung am Samstag nur staunen.

    Das, was die beiden Frauen da von sich gaben, war nur peinlich und der Situation völlig unangemessen. Eine

    Zumutung für die Zuschauer, die einem widerlichen Turteln ausgesetzt waren.

    Es muss doch jedem auffallen, dass Frau Schavan so plötzlich bereit war, ihr Amt aufzugeben, nachdem sie

    dies kurz zuvor noch strikt ablehnte. Und dies mit einer ganz raffiniert formulierten Begründung, mit der

    sie sich wieder in ihrer hochmütigen Art selbst erhöht hat.

    Ich denke, das ist alles zwischen den beiden Frauen

    ausgeklügelt: Beide haben brisantes gemeinsames Wissen und Frau Merkel hofft, sich durch die Ent-

    lassung von Frau Schavan davon befreien zu können.

    Deren Widerstand konnte sie nur brechen, indem sie

    ihr zum Abschied eine verherrlichende Rede ver-

    sprach.

    Wie brisant dieses "Gemeinsame" dieser zwei Frauen

    ist, bestätigt die Tatsache, dass Frau Schavan sich

    auf diesen DEAL eingelassen hat.

    Es erstaunt mich, dass viele die Gefährlichkeit dieser "Frauenfreundschaft" nicht erkennen. Für die

    politische Hygiene ist es absolut abträglich, wenn

    ständig deren Vertrautheit propagiert wird. Das ist

    nichts was man bewundern sollte, das ist gefährlich,

    wie der Auftritt am Samstag wieder beweist.

    Wir brauchen in der Politik sachliche und unab-

    hängige Frauen, keine die sich in gegenseitigen

    SYMBIOSEN befinden.

    Diese zwei Frauen sind Spielerinnen, die Freude

    daran haben, dass sie von vielen Menschen nicht

    als das erkannt werden, was sie sind:

    ZWEI WÖLFE IM SCHAFSPELZ !!!

  • DR
    Dr. Ralf Dettmann

    @ Hari Seldon: Sie sollten beim Uni-bashing die Kirche im Dorf lassen: Eine Doktorarbeit ist keine Hausarbeit mit bekanntem Ergebnis, sondern eine eigenständige Forschungsleistung. Da hierbei neue Erkenntnisse gewonnen werden (Vorraussetzung der Erteilung des Doktorgrades), hat ein guter Doktorand immer ein Wissensvorsprung zum Professor auf dem untersuchten Gebiet. Sonst wäre sie/er eines Doktors nicht würdig. Der Promotionsausschuss kann nur das begutachten, was ihm vorgelegt wurde. Und das auch unter der Vorraussetzung, dass der Doktorand sich auch an die Vorgaben hält (Unschuldsvermutung). Jährlich werden Millionen von Publikationen veröffentlicht. Daher ist es ein Ding der Unmöglichkeit, sämtliche Stellen so genau zu kennen, insbesondere um festzustellen, was wurde geklaut und was wurde nicht - Betonung auf nicht - zitiert. Das ist aber ein Problem jeder Universität. Deshalb sind auch die Promotionsregeln in Bezug auf Zitierweise und Entzug der Promotion berechtigterweise so streng. Wenn also ein Doktorand mit krimineller Energie betrügt, dann kann mann das doch nicht den Betrogenen anlasten. Eine verquere Weltsicht. Umso schwerer wiegt die Schuld bei Fr. Schavan, da das Studiengebiet ausgerechnet Theologie ist und ein Thema Gewissen. Offensichtlich ausgesprochen gewissenlos diese Person. Da sie als Ministerin im öffentlichen Blickpunkt steht, ist es gut, dass darüber diskutiert wird, das hat mit Hetzjagd nichts zu tun. Hat auch nichts mit 30-jahren zu tun. Es wäre ungerecht den Ehrlichen gegenüber, wenn sie den Titel behalten dürfte. Ja,Diebstahl verjährt - aber nur die Strafverfolgung. Das Diebesgut geht trotzdem an die Eigentümer zurück. So ist es auch mit dem Entzug der Promotion. Die Strafverfolgung des Betruges ist ja bereits verjährt. Wo ist das Problem ?

  • PM
    Peter Meisel

    Das ist der Zweck eines Studiums: Lernen wissenschaftlich zu arbeiten, richtig zu zitieren, damit man selbst auch zitiert werden kann zusätzlich zum Neuen Wissen, das man schafft.

    Jeder, der eine wissenschaftliche Arbeit anfertigt unterschreibt: z.B. "Hiermit versichere ich an Eides statt, daß ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne unerlaubte fremde Hilfe verfaßt habe und daß alle wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen entnommenen Stellen dieser Arbeit unter Quellenangabe einzeln kenntlich gemacht sind."

    Darauf muss sich die Uni und die Allgemeinheit verlassen können! Es darf nicht sein, daß wissenschaftliche Gutachten zu sogenannten "Gefälligkeits-Gutachten mutieren", nur weil ein Atommüll-Lager einen Standort finden oder verhindern soll. Das ist unwahrhaftig aber keine Wissenschaft. Wenn sich so etwas später herausstellt bleibt es unwissenschaftlich. Deshalb kann es auch keine Verjährungsfristen geben!

    Bleibt die Frage an die CDU zum Katholischen Katechismus und die Wahrheit nach 2469 „Die Menschen könnten nicht in Gemeinschaft miteinander leben, wenn sie sich nicht gegenseitig glaubten, als solche, die einander die Wahrheit offenbaren"

    Die CDU predigt Wasser und trinkt viel Wein!

  • A
    Andreas

    Oioioi - geht doch mal nicht so hart ins Gericht mit dem Autor, bitte! Es ist zwar eine schlimme Person Bildungsministerin gewesen, mit allen entwicklungsbremsenden Ansichten, die unsere Gesellschaft sich vorstellen kann, Studiengebühren, privatisierte Unis, etc., dumm und kurzsichtig wie die meisten Politiker, dennoch hat sie kaum abgeschrieben und jeder Geisteswissenschaftler weiss, dass man 100 der mehr Seiten niemals komplett allein verfasst, mnl muss eben korrekt zitieren wissen, damit man verhindert, dass 30 Jahre später die deutschen Korinthenkacker noch ein Haar in der Suppe finden können.

     

    Bleed g'laafa, Anette! Aber als Ministerin haste eeh nix verloren. so ein katholisches Landei darf gerne Kommunalpolitik betreiben, aber auf Bundesebene einfach nur peinlich!

     

    Ach ja, hab die Schnauze von den Nazi-Nachfolgern der FDJ sowas von voll - diese Kohl-Merkel muss endlich weg - die verarscht die Wessis und die merken es nicht einmal!

     

    Bin nicht umsonst ausgewandert - das Bürokraten-Bescheisser-Am-Volk-Land bin ich schon lange Leid...

  • RK
    Robert Klemme

    Ich habe meine Zweifel, dass es sich um einen "Grenzfall" handelt. Immerhin ist die Uni Düsseldorf sehr klar in ihrer Beurteilung. Man kann nicht aus der langen Beratungszeit darauf schließen, dass es sich um einen schwer einzuordnenden und damit Grenzfall handelt. Genau so gut kann es an der verfügbaren Zeit der einzelnen Gremiumsmitglieder oder dem Bestreben wegen der Prominenz besonders gründlich zu sein liegen.

     

    Eher schon ist es merkwürdig, wie sehr sich Spitzenvertreter der Wissenschaft für die Bildungsministerin ins Zeug gelegt haben. Die meisten dürften weder die ganze Arbeit noch das Gutachten gelesen haben.

     

    Seltsam auch, wie in der veröffentlichten Meinung der Doktorvater und die Gutachter von vor dreißig Jahren kaum erwähnt werden.

  • S
    Sailor

    "Ihre Vergehen liegen drei Jahrzehnte zurück, hätte Schavan damals, sagen wir: ihren Professor krankenhausreif geprügelt, wäre diese Gewalttat längst verjährt."

     

    Mit Verlaub, aber hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Bei der Aberkennung eines Doktortitels geht es nicht um die Ahnung einer Straftat, Frau Schavan wird nicht strafrechtlich belangt, etwa wegen Meineids. Ihr wird ein Titel entzogen, den sie durch Täuschung erlangt, 30 Jahre (!) zu Unrecht geführt und der ihr das Erklimmen so manches Karrierestüfleins ermöglicht haben dürfte in unserem titelgläubigen Land. Frau Schavan sollte froh sein, dass sie den Titel so lange unberechtigt hat tragen und die Ernte ihrer Schummelei hat einfahren dürfen.

     

    Ein sonderbarer, unsauber argumentierender Kommentar, Herr Schulte.

  • C
    chrissie

    So werden Täter zu Opfern umstilisiert!

    Geistiger Diebstahl ist und bleibt kein Kavaliersdelikt!

    Man erinnere sich übrigens an die Häme von Frau Schavan gebenüber Guttenberg und ihre Worte, dass "sie sich für ihn schäme"...

     

    Die taz eine linke Zeitung?

    Diese Zeiten sind schon lange vorbei genau in dem Maße, in dem die Grünen auch schon lange keine linke Partei mehr sind.

  • M
    Michael

    @Martha: Ich schließe mich ausdrücklich an!

    Ich frage mich immer wieder, ob dieses widerliche Gegeifer auch so stattfände, wenn es nicht anonym über das Internet möglich wäre.

  • M
    Martha

    Vielen Dank für den Kommentar. Es gehört schon etwas Mut dazu, so einen Beitrag in einer linken Zeitung zu schreiben. In Anbetracht der geifernden Selbstgerechtigkeit der Kommentatoren wird die Position des Autors voll bestätigt. Offensichtlich sind die Menschen kaum mehr in der Lage einen Sachverhalt unabhängig von der Position und der Person des Betroffenen zu beurteilen. Ganz klar, eine CDU Politikerin verdient keine Nachsicht. Die Medien übernehmen jetzt die Funktion des öffentlichen Prangers und die Menschen, denen soetwas Befriedigung bringt, gibt es auch immer noch.

  • P
    PRB

    Endlich daemmert es mir: das war Satire!

  • T
    timocracy

    Hätte sich die gute Frau mal in der sie umgebenden Welt umgeschaut, hätte sie tausende Seiten zum Thema "Person und Gewissen" aus eigener Feder schreiben können. Dafür hätte es natürlich kein "Sehr gut" gegeben, sondern vielmehr den verdeckten Terror der Gewissenlosen.

     

    Diejenigen, die zum Thema eine würdige Arbeit schreiben können, schätzen sich doch schon glücklich, wenn sie Unser "Bildungssystem" titelfrei überlebt haben!

  • HS
    Hari Seldon

    @@hariseldon

     

    Nun, Ihr Vergleich mit Zeugenaussagen ist nicht zutreffend. Ein/e DoktorandIn arbeitet mit dem Doktorvater eng zusammen, und die Qualitätsprüfung (Prüfung der Echtheit der Aussagen in der Dissertation) gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben des Doktorvaters. Ausserdem ist von einem Doktorvater zu erwarten, dass er/sie das Thema BESSER kennt als der/die DoktorandIn (mit oder ohne Internet). Falls der/die Doktorvater nicht erkennen konnte, dass hier um ein Plagiat geht, dann war diese/r Doktorvater völlig unqualifiziert, und die Uni Düsseldorf träg VOLL DIE VERANTWORTUNG dafür, dass die Uni Düsseldorf unfähige ProfessorInnen ausgewählt, ernannt, und beschäftigt hat. Punkt. Falls die Doktorandin (in diesem Fall Frau Schavan) etwas finden konnte, was für den Doktorvater unbekannt war, zeigt, dass die Doktorandin mindestens so gut ist als der/die Doktorvater. Dass Uni Düsseldorf den Doktortitel von Frau Schavan entzogen hat, hat Uni Düsseldorf sich selbst auch qualifiziert, und hat sich als "Schrott-Uni" eingestuft. Nach diesem Vorfall müsste eigentlich Uni Düsseldorf den Status "Universität" verlieren. Bitte, was für eine Garantie gibt es dafür, dass andere Doktortitel durch Uni Düsseldorf OHNE GEEIGNETE QUALITÄTSPRÜFUNG verliehen wurden?

     

    In meinem Fach ist zwingend erforderlich, dass die Dissertationen mindestens ein Monate lang für alle Interessenten öffentlich zur Verfügung stehen, und jeder kann sich dazu äussern. Ausserdem sind die Diskussionen über eine Doktorarbeit öffentlich (in meinem Fall waren mehr als 100 Personen dabei). Falls NIEMAND etwas damals dagegen hatte, dann kennen Sie vielleicht den kleinen Tafel in jedem Laden: "Nach dem Verlassen des Ladens werden Reklamationen nicht berücksichtigt". Punkt.

     

    Ich bin auch promoviert, und kann ich Ihnen nur eins sagen: Der Wissenschaft schaden am meisten DIE POLITISCHEN HETZKAMPAGNE wie auch in diesem Fall. Hier geht es nicht um Ethik der Wissenschaft, usw., hier geht es ganz klar um eine ekelhafte Hetzkampagne. Solche Hetzkampagne haben NICHTS mit Wissenschaft zu tun. Diese Kampagne läuft genau auf dem Niveau der BLÖD-Zeitung. Bitte, ich wünsche Ihnen guten Appetit zu diesem Niveau.

  • H
    Hafize

    Ich finde es erschreckend, wie eine ganz leicht zudurchschauende Medien-Show am Ende von den Medien und sogar von der Opposition akzeptiert wird. Schavan stellt sich als Opfer dar, obwohl sie geistiges fremdes Eigentum klaute, um ihre schwache Dissertation überhaupt einreichen zu können. Wer sich so verhält, ist nicht nur unreif, sondern auch dreist und karrieregeil. Warum ich jetzt Mitgefühl oder Respekt vor Annette Schavan haben soll, verstehe ich grundsätzlich nicht.

     

    Jeder X-beliebige wird für die gleiche Nummer hart bestraft und bespuckt. Schavan hingegen macht sich Hoffnungen, dem nächsten Bundestag auch noch anzugehören. (Berufs)Abschlss dann offiziell: Abitur.

  • O
    oschl

    Bewerben sie sich hier schon mal präventiv auf den Posten des Regierungssprechers? Nicht zu fassen, dieser Artikel. Haben sie einmal die Begründung der Universität durchgelesen, bevor sie so einen schwachsinningen Text verfassen? Ich erwähne nur 'vorsätzlich und in betrügerischer Absicht'! Schnell?....

  • H
    Horsti

    "Schneller Rücktritt"?

    Vom Bekanntwerden des Plagiats bis hin zum Rücktritt ist mehr Zeit als beim Guttenberg vergangen.

     

    http://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage201302/20130207_Guttenberg_Schavan_Plagiat_Dissertation_Sexismus.jpg

  • S
    sol1

    Schön zu sehen, daß sich die taz-Leser nicht veräppeln lassen!

     

    Überhaupt ist festzustellen, daß die Propaganda von Schavans Hofschranzen (von wegen "viele kundige Stimmen aus der Wissenschaft") von Blogs wie "Causa Schavan", "Erbloggtes" und "the hobo and the gypsy" widerlegt wurde, während ein Großteil der etablierten Presse sich von ihr täuschen ließ. War nicht auch die taz einst angetreten, uns über das zu unterrichten, was bei den bürgerlichen Zeitungen unter den Tisch fällt?

  • DK
    Doch kein tazabo

    Werde doch erstmal kein Abo bei der taz bestellen, denn dieser Artikel löste leichte Übelkeit aus...so schleimig wie der geschrieben war!! Aalglatt und peinlich!

  • K
    KlammerbeutelPuder

    Nun trittst auch DU, taz, als Zensorin auf? Kritische Kommentare zur Rolle der Medien INKLSUIVE TAZ werden nicht mehr veröffentlicht? Nun, damit bestätigt Ihr nur das, was ich schon seit Monaten beobachte. Vielleicht wagt Ihr mal wieder einen Blick in den Spiegel und entdeckt die Demut vor dem Leser: daß Eure sinkenden Einnahmen die unmittelbare Folge Eurer sinkenden journalistischen Qualität sein könnte, ist eine These, die sich für Euch lohnen würde zu untersuchen.

  • L
    Lothar

    Schnelles Handeln????

    Seit geraumer Zeit stehen die Plagiatsvorwürfe im Raum.

    Was mich noch mehr erbost: Auch noch eine sog. Christin! Schließlich bekleidet sie ja noch eine Honorar-Professur in Theologie.Auch die Kanzlerin ist Christin. Da werden gemeinsam bei jeder Gelegenheit, die "Christlichen Werte"besungen.

    Alles für die Katz - viele Lügner, Betrüger und Blender sitzen auf hochdotierten Posten.

    In einem anderen Forum brachte man es auf den Punkt: Gebt der Schavan einen Posten in Brüssel - denn da sitzen die wahren Könner!!!

    Ihr Artikel, Herr Schulte, ist ein lupenreiner Witz!

  • M
    Michael

    Die einseitige Sicht dieses Kommentars des TAZ Parlamentsbüroleiters lässt einem den Mund vor Staunen offenstehen.

    Dieser Beitrag stellt die Dinge regelrecht auf den Kopf:

    Seit einem Jahr hätte Frau Schavan Gelegenheit, sich ihre Doktorarbeit nochmal anzusehen und dann die Konsequanzen zu ziehen.

    Sie hat es offenbar nicht getan, Herr Schulte anscheinend ebenfalls nicht.

    Art und Umfang der abgeschriebenen Stellen, insbesondere das Ausmaß, in dem sehr charakteristische Stellen umformuliert wurden (und dennoch auch für Laien klar erkennbar bleiben), verbieten den Schluß, es könne sich nur um Flüchtigkeitsfehler gehandelt haben, wie von Frau Schavan behauptet.

    Im Gegenteil: Jeder Unvoreingenommene kann hier nur zu einem Schluß kommen: Hier wurde absichtlich getäuscht!

    Menschliche Größe hätte Frau Schavan also bewiesen, wenn sie dies vor einem Jahr zugegeben hätte und zurückgetreten wäre.

    Falsch ist auch die Behauptung, Frau Schavan sei zurückgetretenen "kurz nachdem ihr die Universität ihren Doktortitel absprach".

    Richtig ist vielmehr, dass sie Tage dazu brauchte, obwohl sie sich doch auf die Eventualitäten dieser universitären Entscheidung vorbereiten konnte.

    Einen Rücktritt kann man heutzutage sogar von Südafrika aus erklären.

    Tatsächlich ist eine Bundesbildungsministerin, die eine Universität in eigener Sache verklagt, untragbar. Diesen Konflikt aber ein "Dilemma" zu nennen trifft nicht nur die Sache nicht, sondern stilisiert die Täterin regelrecht zum Opfer.

    Der von Frau Schavan genannte Rücktrittsgrund ist zwar einerseits zutreffend (ist aber nur der unwichtigere von mehreren guten Gründen), und offenbart andererseits das schiere Ausmaß ihrer Uneinsichtigkeit. Hier ist sie noch schlimmer als zu Guttenberg, der seine Zitierfehler wenigstens einräumte und seinen Doktortitel "vorübergehend" ruhen ließ.

    Falsch ist daher auch Herrn Schultes Behauptung, im Vergleich zu Guttenberg handele Frau Schavan "konsequent", Frau Schavan klammerte sich jetzt ein Jahr lang ebenfalls "quälend lange" an ihren Posten.

    Falsch ist ebenfalls die Behauptung, Frau "Merkel hat dazugelernt".

    Was ist das für eine Kanzlerin, die nicht schon vorab intern mit einer Ministerin klärt, dass ein unverzüglicher Rücktritt zu erfolgen hat, wenn ihr der Doktortitel aberkannt wird? Eine Kanzlerin, deren "vollstes Vertrauen" nichts, aber auch gar nichts wert ist.

    Borniert ist auch Herrn Schultes Einwand, das Vergehen liege drei Jahrzehnte zurück: Es ist in unserem Rechtssystem Normalität, dass ein Profit aus lange zurückliegendem Unrecht selbstverständlich sanktioniert zu werden hat.

    Wer etwas erwirbt, was gestohlen wurde, muss dies auch nach Jahrzehnten völlig zu Recht dem Eigentümer wieder zurückgegeben, wenn der Diebstahl aufgeklärt wird.

    Wer ein Haus ohne Baugenehmigung baut muss auch nach Jahrzehnten mit Zwangsabriss rechnen, wenn dies offenbar wird.

    Frau Schavan hat das geistige Eigentum von Dritten gestohlen, sich damit einen Karrierevorteil verschafft und damit ihre Karriere aufgebaut.

    Es wäre durchaus nicht abwegig, auf Basis dieses Gedankens von ihr zu verlangen, zu unrecht erhaltenes Einkommen zurückzuerstatten.

    Herrn Schultes Ruf nach "Verzeihung" erscheint ebenfalls atemberaubend deplaziert: Frau Schavan wird völlig zu Recht der Früchte ihres verbotenen Handelns beraubt.

    Für eine Verzeihung wäre es zunächst einmal erforderlich, dass sie ihr Vergehen zugibt und Reue zeigt - davon ist sie aber meilenweit entfernet.

    Selbst für den Fall, dass Frau Schavan Einsicht zeigte, oder aber ihr die Einsicht auf gerichtlichem Wege eingeprügelt würde, könnte "Verzeihen" nicht bedeuten, dass sie Ihren Doktortitel - sozusagen als Volkes Huld - zurückerhält.

    Herrn Schulte empfehle ich die ausführliche Lektüre der Plagiatsdokumentation!

  • IJ
    Ihr Jü

    hier wie auch bei Frau Pohl nur heisse Luft. Die Sache ist simpel wie eine Führerscheinprüfung: bei Rot über die Ampel und AusdieMaus.

  • V
    vic

    Merkel hat dazugelernt? Wo?

    Sie stärkte Schavan den Rücken und versicherte ihr ausdrücklich ihr Vertrauen, genau wie zuvor Guttenberg, Wulff und Röttgen.

    Und Schavan hat erst hingeschmissen, nachdem sie dazu aufgefordert wurde. Nix mit Gespür.

  • M
    Markus

    Der ständig Vergleich mit einer verjährten Gewalttat - von Deutschlandfunk über Tagesthemen bis taz - irritiert und man fragt sich tatsächlich, wer sich hier selbst vorsorglich rehabilieren will.

  • M
    Mikki

    Dieser Kommentar ist ein schönes Beispiel dafür, wie heute Meinung gemacht und die öffentliche Meinung konditioniert wird.

    Was ist am Fall Schavan denn besser, als am Fall Guttenberg ?

    Rein gar nichts, und wir werden am Ende sehen, dass 12 von 14 Professoren - wissenschaftlicher Streit hin oder her - sich nicht leichtfertig geirrt haben. Dazu war die Betonung des Bewusstseins und der Absicht durch den Düsseldorfer Dekan zu deutlich.

    Außerdem wiegt Schavans Beitrag in den Tagen um Guttenbergs Rücktritt meines Erachtens noch viel schwerer, als ihre geklauten Dissertationspartikel: Wer sich derart zur moralischen Instanz erhebt, wie diese Frau, der muss sich an diesen moralischen Maßstäben doppelt streng messen lassen. Und dieses Messverfahren kann für Frau Schavan nicht gut ausgehen, sondern lässt ihr "Schicksal" im Gegensatz zu dem von Guttenberg im Gegenteil noch viel gerechtfertigter erscheinen.

    Der Autor sollte sich übrigens selbst auch vor Plagiaten hüten: Wenn ich es richtig sehe, stammt der völlig unpassende Vergleich mit dem geprügelten Professor doch von Plasberg, oder ? Allerdings mit der Maßgabe, dass der Professor bei Plasberg sogar sterben musste. Ändert aber nichts daran, dass man derartige "Parallelen" als Journalist kennzeichnen sollte. Oder hat Plasberg beim Autor abgekupfert ?

  • PS
    Peter Schnücke

    Herr Schulte, es tut mir ja leid ich glaube Sie berichten über eine falsche Person.

    Seit ziemlich genau einem Jahr geht es um Frau Schavan. Die klebt länger an ihrem Stuhl als viele andere. Die kann und will nicht einsehen das sie die jennige ist

    die der Wissenschaft geschadet hat. Wenn sie ,,Frau ,, ist gibt sie ihre Honorar Professuren alle zurück.

  • D
    Deblockierer

    Der Artikel von Herrn Schulte ist zutreffend.

    Man kann auch als "Linke Zeitung" sachlich und menschlich korrekt argumentieren und ohne die politische Keule auskommen.

  • MN
    Mein Name

    Sehr geehrter Herr Schulte,

     

    könnten Sie Textproben für Ihre FAZ-Bewerbung bitte anderswo veröffentlichen? Hier es es doch etwas ärgerlich.

     

    Danke.

  • T
    tazoderbild?bild

    Soll man diesen Artikel wirklich kommentieren? Tja, Herr Schulte, hätte Frau Schavan ihren Doktorvater im Affekt erschlagen, wäre diese Tat nicht verjährt, sondern Frau Schavan wäre für etliche Jahre hinter Gitter gewandert. Im übrige liegt das Copyright für diesen Comedy-Brüller immer noch beim Qualitätsjournalisten Herrn Kleber. Betrügen, überführt werden, im Bundestagswahljahr zwei Wochen früher als Herr Guttenberg zurücktreten = menschliche Größe. Nach der Lektüre Ihres Artikels mußte ich zur Kotztüte greifen.

  • F
    fragwuerdig

    Das liest sich ja wie die Gala!

    PS.: Wer die wissenschaftliche Arbeit in seinem Fachbereich als Tortur erlebt, sollte besser seinen Arzt aufsuchen und den Fachbereich wechseln.

  • A
    Arne

    Hää?

    Ja, was denn jetzt?

    Entweder hat Merkel was gelernt oder Schavan hat "menschliche Große" bewiesen. Beides zusammen ergibt keinen Sinn.

    Ist Schavan aus dieser "menschlichen Größe" heraus aus ihrem eigenen Entschluß zurückgetreten, hat Merkel damit nix am Hut, also kann sie nix gelernt haben dabei.

    Hat Merkel was gelernt, dann heißt das, dass sie ziemlich deutlich Frau Schavan mitgeteilt hat, dass sie sich für ihre Mitarbeit bedankt und ihr für die weitere Zukunft alles Gute wünscht. Wenn Merkel sie achtkantig vor die Tür gesetzt hat als Konsequenz auf das Rumgeieire von Guttenberg, dann hat Schavan nur ihren Rausschmiß, der eh, wenn Merkel das will, "alternativlos" ist, akzeptiert.

     

    Eines von beiden geht nur.

     

    Ich tippe auf Variante II, dass Merkel sie vor die Tür gesetzt hat. Merkel hat nicht erst jetzt, sondern als FDJ-Propaganda-Apparatschick schon sehr früh gelernt, dass man alles, was sich einem in den Weg stellt, nach Sibirien schicken sollte. Bei Guttenberg ging es nur noch, weil der in Kompetenz der CSU fiel, CDU-Mitglieder hat sie als CDU-Vorsitzende immer schon von einem Tag auf den anderen kalt gestellt.

  • P
    Plug

    Die Ironie des ganzen liegt doch letztendlich darin, dass Frau Schavan das deutsche Bildungssystem sytematisch zerstört hat und dafür noch gelobt wird. Desweiteren hat sie wie Guttenberg erst einmal wieder an sich und nicht an ihr Amt gedacht. Der Rücktritt selber war ja an Volksverarsche nicht zu überbieten und immer noch wird dieser Frau nachgetrauert. In diesem Land leben zu viele Menschen die sich nicht für das interessieren, was die Menschen wirklich erreicht haben als vielmehr dafür was sie hören wollen. Bei der Hochschulpolitik von Frau Schavan würde sich Humboldt heute im Grabe umdrehen, wenn das reichen würde. Prvatisierung der Hochschulen ist Verrat an den freien Wissenschaften und der Bolonga-Prozess hat nicht zu mehr Mobilität als vielmehr zum Gegenteil geführt.

  • D
    docvonstock

    Dieser Kommentar ist nicht nur peinlich, er kennzeichnet auch das Rechtsverständnis des Kommentators. Anscheinend ist für ihn jeder Betrug erlaubt, wenn man am Ende medial menschliche Größe zeigt.

     

    Das Unrechtsbewusstsein ist nicht nur dem Kommentator abhanden gekommen, sondern auch sehr vielen Bürgern in diesem Lande. Es ist leider wahr, aber dieser Staat ist so korrupt wie ein afrikanisches Entwicklungsland. Das Einzige was für den Kommentator und den meisten Politikern wichtig ist: "Das Bild nach außen."

     

    Machen Sie ruhig nur so weiter. Sie sind ein perfekter Mitarbeiter bei dem Bestattungsunternehmen zur Einäscherung des demokratischen Rechtsstaates.

     

    Jeder, der ernsthaft, im Gegensatz zu der Frau Schavan, studiert hat, weiß um die Mühen und den Kampf auf Messers Schneide für einen guten Studienabschluss. Die Dame mit dem Ex-Doktor dagegen ist eine unsägliche Dünnbrettbohrerin. Sie ist mein Abiturjahrgang und wir haben im Gegensatz zu ihr nacheinander Vordiplom, Diplomarbeit und die Diplomprüfung abgelegt, bevor es an das Doktorieren ging. Einige haben dann auch die Dissertation abgebrochen, als sie merkten, dass ihr Thema bereits bearbeitet war und somit der Sinn einer Doktorarbeit nicht mehr erfüllt wurde. Das war für diese Doktoranden alles andere als einfach. Daran sollte man vielleicht auch einmal denken.

     

    Dieser schlechte Kommentar hört sich eher nach einer flauen Entschuldigung an. Ist der Kommentator unter Druck geraten? Oder nur einfach ein schlechter, weil abhängiger Journalist?

  • T
    Til

    bin ich hier bei Bild oder Welt gelandet ?

  • I
    ion

    Herr Schulte, ich wage zu prognostizieren, dass ihr unsägliches, eines jeden ‘denkfähigen’, verantwortungsbewussten Journalisten unwürdige Zu-Kreuze-Kriechen in der Causa A. Schavan, resp.: Plagiats-betrug (nicht(!): -"affäre") und nur folgerichtigen Rücktritts Ihnen auch künftig keinen pekuniär lukrativeren und v.a. wohl ansehnlicheren Posten als z.b. ‘Regierungssprecher’ (oder-so) einbringen wird, obwohl Sie sich wieder in feinster, direkt-manipulativer PC-Schreibe (aus dem "Parlamentsbüro der taz" (lol)) outen.

    Ehrlich, mir wurde nachhaltig und multipel übel beim Lesen Ihres bar jeglicher Hintergründe (Recherche) und aalglatt geklittereten Annette Shavan-Geschwurbels, -Nachrufs.

    Eine, die zwölf Semester Erziehungswissenschaften, Philosophie und Katholische Theologie studierte, sollte, wie Sie belieben zu schreiben, "ihr Leben" eben nicht "der Wissenschaft" widmen, zumal sie es ja der erzkonservativen (Macht-) Politik widmete.

    Und dann kopieren Sie auch noch eine (An-)Moderation von Claus Kleber (heute journal), die in der aktuellen "heute-show" eingespielt worden war; Vielleicht sollte sie (A.S.) sich(!) "krankenhausreif" prügeln(‽) – im Original wird das Verb: "umbringen" bemüht – verjährte sofort, es sei denn frau wäre Katholikin; Und genau da liegt ein weiteres Problem!

    Jetzt hat die Arme nur noch ein Jodeldiplom (Abitur) und ein fragwüdig errungenes Bundestagsmandat, .... – einen Moment bitte: bin gleich wieder zurück ....

     

    Für Interessierte:

    Peter Mühlbauer, «Schavan und die Seilschaften»

    http://www.heise.de/tp/artikel/38/38528/1.html

     

    ———

    *) Claus Kleber (im heute journal):

    "Wenn Annette Schavan ihren Doktorvater damals, vor 33 Jahren, im Affekt umgebracht hätte, statt fragwürdige Zitate in ihre Doktorarbeit zu mogeln, dann wäre DAS Verbrechen inzwischen verjährt."

  • TK
    Tadeusz Kantor

    kommt mir vor wie 1945, plötzlich gab's in deutschland keine nazis mehr, waren alle weg, verschwunden. ich kann das nicht mehr hören, "arme frau", "menschlich eine echte tragödie"... mumpitz, reiner mumpitz. schummel-schavan macht auch jetzt noch auf 'armes-kleines-frauchen-hab-mich-doch-lieb'. 30 jahre lang die menschen betrogen, belogen und dann so ein artikel in der taz! ich bin echt drauf und drann, mein abo zu kündigen!

  • E
    erschreckend

    So einen Journailsmus möchte ich nicht weiter untersützen und nutzen. So eine taz ist überflüssig, da sie einer dümmlichen Meinungsmache auf den Leim geht.

  • K
    Katev

    Ich habe heute der taz online für zwei gute Artikel Geld überwiesen. Dann habe ich tatsächlich noch mal die Printausgabe gekauft (ich brauchte Abdeckpapier für meine Lackierarbeiten im Haus und hätte auch den Stadtanzeiger holen können, der ist billiger).

    Deswegen verlange ich für diese Liebeserklärung an Frau Shavan eine Entschädigung! So ein Versuch, diese uneinsichtige Person und ihren machtpolitisch leicht erklärbaren Abgang auch noch hochzustilisieren, ist einfach nur peinlich. Dieser Artikel ist ein aufdringliches Bewerbungsschreiben für den Mainstream und das sollten taz-Leser nicht honorieren,

  • VD
    Verteidiger der unabhängigen Wissenschaft

    "Doch Schavans Arbeit war ein Grenzfall, man hätte ihn – so legen es viele kundige Stimmen aus der Wissenschaft nahe – auch anders entscheiden können."

    Die Schweizer NZZ bringt es auf den Punkt: "Dass sich für Schavan häufig Wissenschafter in die Bresche warfen, deren Institutionen in einer Beziehung zum Bildungsministerium stehen, gab dem Ganzen zudem einen Anstrich von Vetternwirtschaft."

    Vgl. auch: http://hogymag.wordpress.com/2012/10/23/verteidigen-befangene-wissenschaftler-annette-schavan/

  • MM
    Markus M

    Ich stimme als Wissenschaftler dem Kommentator weitgehend zu - obwohl ich in vielen gebieten kein Freund ihrer Politik war, und auch persönlich von den Folgen betroffen. Allein schon die 12-Jahres-Regel nach HRG/WissZeitVG ist für mich ein dauerhafter Schmerz im Gesäß. Daran wird ihre Nachfolgerin vermutrlich auch nichts ändern.

     

    Ich frage mich, woher die Selbstgerechtigkeit und widerliche Aggressivität der meisten kommentatoren hier kommt - sie kommt allerdings mit Sicherheit nicht von Lesern, die eine Promotion, bzw. darin enthaltene Fehler beurteilen können. Na ja, was will ich als "abhängiger Claqueur aus der Wissenschaftlerkaste" auch sonst schreiben...

  • O
    Olaf

    Ich weiß nicht was in einige Journalisten gefahren ist, aber diese unglaubwürdige Verteidigung von Frau Schavan ist wirklich absurd. Hier wird weder jemand in einen Kerker geworfen, noch "Vergebung" verweigert. Hier geht es um wissenschaftliche Standarts und das offensichtliche Verschleiern von Quellen in einer Dissertation. Mal abgesehen davon, dass der Rücktritt von Frau Schavan NICHT schnell erfolgte und sie immer noch uneinsichtig ist, sind diese Verharmlosungen nicht gerade ermutigend für angehende Akademiker_innen, die noch ernsthaft Wissenschaft (ohne politischen Filz) betreiben wollen. Die TAZ ist mir in letzter Zeit schon öfter übel aufgestoßen, aber dieser Artikel lässt mich sprachlos zurück...

     

    Was soll das?

  • 1
    1Beobachter

    Frau Schavan hat bestimmt in Ihrer Doktorarbeit nicht bewußt abgeschrieben, sondern Ihr sind einige Flüchtigkeitsfehler wohl unterlaufen, was bei den Natur-/Ingenieurwissenschaften eher selten vorkommt, da keine Fußnoten nötig sind...

    Würde man die Doktorarbeiten aller "Geisterwissenschaftler" aus jenen Jahren prüfen, dann müßten wohl viele abtreten...

    Damals gab es kein Internet mit "Copy and Paste"!

  • D
    Detlev

    Dieser Kommentar wischt einfach über die Tatsache hinweg, dass Annette Schavan der akademische Grad aberkannt wurde, dass es wohl mehr als 97 Seiten Fundstellen bei ihrer Arbeit gibt.

     

    Wenn sie wirklich ehrenvoll hätte gehen wollen, dann wäre der Herbst 2012 dafür geeignet gewesen. Damals war klar, wie schlecht ihre Arbeit war, wie schwer die nicht erwähnten Quellen und abgeschriebenen Gedanken wiegen würden. Dass sie damit noch einen Doktortitel hätte führen können, glaubten damals nur die wenigsten, die sich mit Wissenschaft und Dissertation auskannten.

     

    Dennoch hielt man ihr fest. Einige CDU-Politiker gingen gar gegen die Universität an und rieben sich an der Unabhängigkeit der Wissenschaft, ein hoher Wert in der Verfassung. Wenn man sich das Alles zusammen ansieht, dazu noch der große Respekt von SPD und Grünen, dann frage ich mich, warum? Respekt vor dem Hinschleppen des Rücktritts? Fürs Mogeln und Unterschlagen von wissenschaftlichen Ideen, die ihr nicht gehörten?

  • J
    JadotA

    Man muss dieser Kommentar als nette Provokation, um das kritische Lesen zu schärfen. Herr Schulte bei der taz ist wie ein Stein im Schuh: Er kann rein, ist woanders nützlicher.

  • H
    Hunter

    Oje, jetzt kommen schon die ersten Lobeshymnen auf Frau Schavan!!!!

     

    Was noch fehlte, ist der Verweis auf Guttenberg - du meine Güte, gegen dessen Dreistigkeit ist ja selbst Postels Habilitationsarbeit das Werk eines blutigen Anfängers.

     

    Die Frau hat ihren Doktor entzogen bekommen und zwar von einer Jury, die ihr bewusstes Fälschen unterstellt hat. Das sollte doch wohl reichen, oder?

     

    In meiner Intelligenz fühlte ich mich dann aber geradezu grob beleidigt, als der Autor erklärte, dass Frau Schavan ihren Doktorvater hätte "krankenhausreif" schlagen dürfen.

     

    Soll das ein Schabernack zur Faschingszeit sein?

    Könnte damit gemeint werden, dass sie hätte Bildungsministerin bleiben können, wenn sie sich zwar ihren Doktor erschlichen hätte, ihr Betrug aber verjährt wäre? Das ist echt so gemeint? Echt jetzt?

     

    Der Unterschied von "dass" und "das" ist Bildungsfremden nicht geläufig - deshalb stört er in einem Artikel über einen Doktortitel erst recht:

     

    "...gerade durch ihr schnelles Handeln, dass sie ausdrücklich nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen will..."

  • DP
    Dr. plag. Feudalherrin

    Herr Schulte, Sie haben offenbar nicht die geringste Ahnung und Nul Menschenkenntnis. Vielleicht sind Sie aber auch Mitglied der Katholiban. Irgendeine plausible Erklärung wird es aber betimmt geben für den Stuß, dn Sie hier schreiben.

    Schavan ist in mieser und cholerischer Charakter, der im BMBF mit größtem Vergnügen Angts und Schrecken verbreitt hat. Es ist der Charakter einer niederträchtigen Feudalherrin, die am liebsten noch nach Lust Mitarbeiter hätte auspeitschen lassen. Und ihre Abschiedsrede troff geradezu vor bigotter Selbtgerechtigkeit und Denunziation.

    Machen Sie ich doch mal zuerst die Mühe mit BMBFlern zu reden, bevor Sie so einen unqualifizierten Müll über diesen Tufel schreiben.

    Bei uns knallen jetzt jedenfalls die Champagnerkorken.

    Prost!

  • G
    Gigabell

    " Was für ein unerträgliches Gesabbere! Hätte Schavan vor 30 Jahren eine Gewalttat begangen wie, sagen wir, ihre Großmutter mit dem Beil erschlagen, wäre auch dies jetzt verjährt. Heißt das, dass sie ihren Ministerposten behielte, würde dieser Fehltritt jetzt bekannt? "

    ------------------

    ...aber sie dürfte Metzger werden...-:))

  • P
    Privat

    "Verzeihen" setzt voraus, dass Reue besteht. Das kann ich nicht erkennen. Frau Schawan ist - das ist ihr gutes Recht - im Disput mit ihrer Universität. Insofern ist das zu früh.

     

    Dem Vernehmen nach (ich habe nicht verglichen) hat Frau Schawan weniger abgekupfert hat als Herr zu Guttenberg. Das ist aber unerheblich! Zum Einen ist der Freiherr da schwer zu toppen, zum Anderen ist jeder Fall isoliert zu betrachten.

     

    Wer die Universität und deren heutige Einschätzung kritisiert, sollte das bitte gut begründen! Beispiele, Fakten und Argumente, bitte!

     

    Und beschädigt hat sie das Amt wohl auch kaum: Das ist schon bei ihrem adeligen Ex-Kollegen geschehen. Dessen Bugwelle reicht für ihr Ministerium locker aus. Auch Herr zu Guttenberg stand Universitäten vor - wenn auch "nur" den Bundeswehruniversitäten. Dennoch fand Frau Merkel es nicht als so wichtig, dass der Minister in seiner Zeit der Wissenschaftlich integer war. Verheerend.

     

    Für mich ist dieser Fall ein Hinweis, dass Publikationen als Promotionsvoraussetzung wichtiger genommen werden müssen und die Prüfungen genauer statt finden müssen.

  • J
    JadotA

    Wird der Kommentator jetzt zurücktreten oder gegen den hiesigen Kritikern juristisch vorgehen? Es geht immerhin, um seine Glaubwürdigkeit bzw. Klugheit.

  • S
    Sören

    Der Rücktritt war sicher die richtige Entscheidung, und den Zeitpunkt halte ich auch für richtig. Ich glaube Frau Schavan, wenn sie sagt, dass sie nicht absichtlich getäuscht hat. Es geht eher um ein schlampiges Arbeiten, eventuell durch eine Überforderung verursacht.

     

    Bemerkenswert war der recht emotionale Auftritt der Kanzlerin, im Verhältnis zu ihr wirkte Fr. Schavan eigentlich gefasster. Außerdem hat selbst die Opposition ihre Arbeit gelobt, auch das sicher bemerkenswert.

     

    Insgesamt kein typischer Politiker-Rücktritt, der sowohl vom Stil als auch Zeitpunkt in Ordnung war, und fast schon würdevoll ablief - wenn man von so etwas in solch einer Lage sprechen kann.

  • IN
    IMein Name

    @Stefan: »Wissen verjährt nicht.«

    Doch, tut es. Ständig. Das nennt man Fortschritt in der Wissenschaft. Noch 2002 wusste man, dass es keine »Monsterwellen« gibt und entsprechende Behauptungen von gekenterten Kapitänen nur Schutzbehauptungen sind. Seit Weihnachten 2004 weiß man, dass es doch Tsunamis gibt. Und Galileos Gegner wussten ganz genau, dass die Sonne um die Erde kreist. Heute wissen wir was anderes.

     

    Dochdoch, Wissen verjährt durchaus. Dauernd. Wär sonst ja auch schlimm, sonst gäbs nichts mehr zu forschen.

  • K
    klaus

    Was für ein "anständiger" Abschiedskommentar!

    Leider kann ich mich dem nicht anschließen, da ich sehr froh bin, daß diese Frau nicht mehr direkt am Ruder ist.

    Viele ihrer Aussagen habe ich nie mit einer "Theologin" in Einklang bringen können. So z.B. ihre Unterstützung von Gentechnik und ihr Vorgehen gegen Andersdenkenden. Mein Eindruck, daß sie die Lobbyisten von Monsanto und Co in den Einflußbereich der Politik einschleuste, wurde zuletzt immer stärker. Ihre Sturheit im Bildungswesen ist sicherlich auch ein Grund, warum sich jetzt viele erstmal freuen.

  • AB
    Achim B.

    »Und gerade durch ihr schnelles Handeln, dass sie ausdrücklich nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen will, beweist Schavan menschliche Größe.«

     

    www.dassdas.com

  • S
    Sire

    "Ihre Vergehen liegen drei Jahrzehnte zurück, hätte Schavan damals, sagen wir: ihren Professor krankenhausreif geprügelt, wäre diese Gewalttat längst verjährt."

     

    Denkfehler: Frau Schavan hat nach Auffassung der Uni systematisch betrogen. Ein Doktortitel eröffnet zusätzliche Berufschancen und ein oft wesentlich höheres Gehalt; sie hat sich also unrechtmäßig erhebliche - auch materielle - Vorteile verschafft. Hierfür wird sie jedoch (warum eigentlich?:) NICHT bestraft, eine Verjährungsfrist kann daher von vorneherein nicht greifen und der zitierte Vergleich, der ohnehin bereits in ähnlicher Form mehrfach im Fernsehen zu hören war, ist unsachgerecht. Den Doktorgrad wurde ihr zurecht entzogen, denn schließlich soll er herausragende wissenschaftliche Leistungen würdigen und nicht erfolgreiches Täuschen.

  • P
    PRB

    Schavan musste zuruecktreten, nicht wegen der Vorbildfunktion fuer schwitzende Doktoranden, sondern weil sie im Verdacht gestanden haette, vom Amt aus Druck auf akademische Gremien und Personen auszuueben, die in ihre causa verwickelt sind. Deshalb haette sie schon gleichzeitig als die die Untersuchung des Vorwurfs beantragte, spaetestens aber als ein Verband akademischer Vereine sich oeffentlich fuer sie einsetzte, zuruecktreten muessen. Sie hat genauso am Stuhl geklebt wie von Guttenberg.

  • SK
    Schavan kann ruhig gehen

    Schavan hat gelesene Texte ziemlich ähnlich in ihre Doktorarbeit formuliert. Das war damals nicht ungewöhnlich. Jetzt muß sie gehen. Gysi hat als Stasi-Mann Mandanten verraten und wird bleiben. Van Oyen hat die Friedensbewegung an die SED verraten. Er ist geachteter Parlamentarier der LINKE. Volker beck fürderte Mißbrauch kleiner jungs und wollte ihn legalisieren. Daniel Behn-Condit mißbrauchte Kleinstkinder. In der taz half man RAF-Mördern bei der Flucht und unterstützte Kindesmißbrauch. Jetzt richtet man über Schavan oder legt sonstwo moralische Maßstäbe fest. Neusprech ist groß im kommen.

    Man fragt sich nicht mehr warum die alten Medien verschwinden. Es fehlt einfach nur noch eine alternative größere Basis für freie Rede und Information aber die wächst täglich im Internet. Eine politische Alternative wird der nächste Schritt sein. Dann wir man nicht mehr vorgeschrieben bekommen wie man Pipi Langstrumpf umschreiben muß, ob man einen Negerkuß essen darf, ob Hundevögeln nicht normal ist, ob Kinder nicht besser zwei Väter haben oder wer wegen fehlenden Fußnoten gehen muß. Dann wendet man sich echten Problemen zu. Ob Steuer, Bildung, Multikulti oder Familienfeindlichkeit, es gibt viel gesellschaftliche wie wirtschaftliche Baustellen auf denen bisher nur nach dem jetzigen Einheitsplan gearbeitet werden darf und die dann neu bewertet werden. Die selbsternannten Bessermenschen und Tonangeber von heute reden dann nur noch in ihrer kleinen Nische und keiner hört noch hin. Geniest also die lezten Tage vor der Götterdämmerung. Ihr seid nicht die ersten die nicht merken wenn ihre Tage vorbei sind.

  • M
    muh

    wow. kaum 30 jahre nach der fälschung zurückgetreten. beeindruckend schnelle konsequenzen.

  • A
    Angie

    Als Ewiggestriger, Zurückgebliebener, Zukurzgekommener, Meistdiffamierter und Nicht-CDU-Wähler möchte ich zur Beruhigung der Nerven meiner Vorkommentatoren in dieser weihevollen Gedenkminute einen Segen für die Zurückgetretene sprechen: Annette, wo immer du wölkst, take it easy and the money, good night, sweet dreams, we love you - GAME OVER !

  • DD
    Dietrich Daub

    Hallo, Herr Schulte,

    diese Frau (Anette Schavan) gefällt Ihnen ganz offensichtlich, mir übrigens auch, was ihre private Ausstrahlung angeht. Allerdings bei ihrer konservativen Bildungspolitik bekommt meine Zuneigung bereits einen unerbittlichen Dämpfer.

    Verdient ihr Rücktrit Respekt? Ihr blieb ja gar nichts anderes übrig, sie hatte nicht die geringste Alternative.Respekt verdient aber die schreckliche Aussicht sich demnächst nur mit lächerlichen

    13 000 € im Monat begnügen zu müssen. Das ist wirklich nur ein kümmerliches Taschengeldchen.

  • AN
    A Nette

    Mr Schulte bemisst die Größe eines Menschen an der Tiefe seiner Einsicht in begangene Fehler + Korrektur. Hier: Ein Rücktritt, der nur eins zeigt: die gewachsene Sensibilität fürs politische Kalkül. Mrs Schavan war keine bedeutende Bildungspolitikerin. Sie war nur der Transmissionsriemen für ökonomische Befindlichkeiten in Sachen Aus-Bildung. Der Rück-Bildung oder Regression der Bildung auf bloße Ausbildung leistete sie widerstandslos Beihilfe. Durch deren Ideologisierung mittels Beimengung von Theologie versuchte sie höchstens die Reibungsverluste zu minimieren. Die Ergebnisse sind aus "menschlicher" Sicht katastrophal. Wie man an den Früchtchen erkennen kann.

  • SG
    Sei gescheit bleib blöd

    Die TAZ unterstützt mit diesem Kommentar "die beste Bundesregierung seit der Wiedervereinigung". Die Grünen finden 4 Euro Stundenlohn für einen Praktikanten auch gut. Bald wird die TAZ zur "grünen Welt am Sonntag".

  • D
    Dilletantisch

    Schockierend, wie schlecht ein "Journalist" recherchiert, bevor er öffentlich hier einen Kommentar veröffentlichen kann. Zum Glück zahle ich für dieses Magazin nichts und werde es in Anbetracht dieser Qualtätsdefizte auch in Zukunft nicht tun.

  • K
    keks

    AS wendet im Wahljahr Schaden von der Partei ab, der sie Karriere und Amt verdankt durch Einsicht in das ohnehin Unvermeidliche. Dabei sieht sie sich ausschließlich als Opfer. Was daran ist menschlich groß?

  • U
    Ute

    Woher weiß der Mann, dass sich Frau Schavan unschuldigt fühlt?

     

     

    Wieso bekommt man hier solch ein Gesülze zu lesen?

  • O
    ohno

    Hee - Rosenmontag ist doch erst uebermorgen!

     

    Ansonsten: Ganz witzig, reisst einen aber nicht echt vom Hocker. Bitte noch ein bisschen ueben, die Satiren...

  • PM
    Peter Meier

    Das war doch keine schneller Rücktritt. Die erheblichen Mängel der Dissertation sind seit Monaten bekannt. Frau Schavan hat viel zu lange an ihrem Stugl geklebt.

  • R
    reorient

    @ Vivala u. Co.

    Dann haetten Sie sicher auch keine Probleme damit, sich von einem "Chirurgen" mit falschem Diplom operieren zu lassen, vorausgesetzt natuerlich er ist "loyal" (zum Chef),"zuverlaessig" (kommt immer puentklich und traegt sorgfaeltig gebuegelte Hosen) und "gut" (Patienten sind noch nicht tot)? Oder Sie fliegen dann demnaechst ganz entspannt und gelassen mit einer schweren Linienmaschine, die von einem Hobbypiloten gesteuert wird. Nur weil im Bildungsbereich sich die Dinge zunaechst langsamer und weniger offensichtlich entwickeln, werden die Folgen des Sturzfluges, auf dem wir uns gerade befinden, nicht weniger verheerend sein.

    Noch mal: Schavan wurde nicht wegen lange zurueckliegender Straftaten belangt, denn solche sind nunmehr in der Tat verjaehrt. Ihr wurde ein unrechtmaessig erworbener Titel entzogen.

  • HH
    @ Hari Seldon:

    Nach Ihrer Argumentation muß jeder Richter entlassen werden, bei dem ein Zeuge eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben hat.

    Diese muß übrigens- zumindest heute- oft auch bei Abgabe wichtiger Studienarbeiten bezüglich der Urheberschaft mit abgegeben werden.

     

    Ausserdem gab es 1980 kein Internet, in dem man solche Recherche hätte anstellen können.

    Kann sein, dass die Uni Fehler gemacht hat- sogar sicher- aber betrogen, bewußt getäuscht, gelogen, den Titel erschlichen, wie man es nennen will, hat Frau Schavan.

    Heute leicht selber nachzulesen.

     

    Ihren Revanchismus können Sie also schön vergessen.

  • LG
    Lo Gik

    Logikfehler der Journalisten:

    Wer die Plagiate Schawans mit denen zu Guttenbergs vergleicht kommt schnell zu dem Schluss: Beim Freiherrn war alles viel schlimmer.

     

    Das ist falsch!

     

    Bei Guttenbergs copy and past war es offensichtlich. Schnödes Sextaner "aus der Wikipedia (FAZ) abgeschrieben".

    Schavan aber hat an vielfaches an Zeit investiert um ihre Plagiate durch umformulieren zu verschleiern. Subtilere kriminelle Energie. Es ist eben nicht nur Schlamperei gewesen - im Gegenteil!

     

    Die Uni hatte keine andere Wahl.

  • WG
    Was genau?

    Wie sie bei Guttenberg, dem Blender und Betrüger, gespottet hat, obwohl sie selber nachweislich, für jeden einzusehen, mehr als 10% ihrer Doktorarbeit regelwidrig abgeschrieben hat und als Eigenleistung ausgegeben hat?

     

    Oder daß sie sich dem Unvermeidlichen etwas schneller fügt als die anderen ertappten Betrüger, obwohl sie als Bildungsministerin schon direkt untragbar war?

     

    Ich kann da keine Größe erkennen, sondern maximales Vorteilsdenken.

    Größe hat Frau Käßmann bewiesen, nur ist die leider im falschen Verein.

    Willy Brandt hat mit seinem Rücktritt wegen Guillome, mit dem er befreundet war und der ihn bespitzelt hatte.

     

    Wie die Taz sich anbiedert ist ekelhaft.

  • P
    Pete

    Kleiner Nachtrag noch zu den nur "genügenden" Marxistisch-Leninistischen Kenntnissen von Frau Merkel und ihrer „Was ist sozialistische Lebensweise?“: Sie hat schnell eine Nachfolgerin für Schavan gefunden!

     

    "Johanna Wanka war Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ)"

     

    Quelle: Wikipedia

  • LG
    Lo Gik

    Logikfehler der Journalisten:

    Wer die Plagiate Schawans mit denen zu Guttenbergs vergleicht kommt schnell zu dem Schluss: Beim Freiherrn war alles viel schlimmer.

     

    Das ist falsch!

     

    Bei Guttenbergs copy and past war es offensichtlich. Schnödes Sextaner "aus der Wikipedia (FAZ) abgeschrieben".

    Schavan aber hat an vielfaches an Zeit investiert um ihre Plagiate durch umformulieren zu verschleiern. Subtilere kriminelle Energie. Es ist eben nicht nur Schlamperei gewesen - im Gegenteil!

     

    Die Uni hatte keine andere Wahl.

  • K
    KlammerbeutelPuder

    Ich möchte ausdrücklich dem Kommentar von Cometh zustimmen und ergänzen: seit geraumer Zeit kommen mir taz-Artikel so vor, als läse ich das CDU-Parteiblättchen, wie auch bei der SZ, SPON + SPIEGEL sowieso. Solche ungenierte Wahlkampfpropaganda für Merkel bin ich nicht bereit zu unterstützen, im Gegenteil: ich empfinde es als Arbeitsverweigerung, wenn nur noch PR-Meldungen abgeschrieben oder die eigene Meinung verwurstet wird statt infornative, faktenbasierte Artikel zu schreiben. Ob die vielen Lügen in der Eurokrise, die Waffenexporte in Diktaturen, Merkeks miserable Personalpolitik mit u.a. 2 unfähigen Bundespräsidenten und 2 plagiierenden Ministern, ihr ständiges Larvieren, Aussitzen, so tun als habe sie mit dem Kabinett und der unterirdschen Bilanz nichts zu tun: Schweigen allerorten. Journalisten von vermeintlich links bis rechts sind in meiner persönlichen Skala noch unter Bankern: lassen sich von Merkel völlig instrumentalisieren. Was für ein Armutszeugnis!

  • OW
    Onkel Willy

    @ Schaaf, ganz meine Meinung!

    "Menschliche Größe" wird hier durch Alternativlosigkeit ersetzt oder wasch mich und mach mich nicht nass. Es kommt eben immer auf den Blickwinkel an.

  • K
    KlammerbeutelPuder

    No offense, aber ich glaube, der Autor hat Nachhilfebedarf in etlichen Punkten: Schavan ist kein Grenzfall. Hätte der Autorveinen Hauch von Ahnung, dann wüßte er das, weil er sich selbst ein Bild verschafft hätte. Er wüßte, daß die "kundigen“ Wissenschaftler, die Schavan zur Seute sorangen, zu 95% von ihr finanziell profitiert haben. Abhängigkeitsverhältnisse und Intetessenskonflikte sind in der Wissenschaft offenzulegen, Journalisten scheinen da sehr entspannt zu sein. Schavan ist darüberhinaus uneinsichtig, kommt mit hanebüchenen Aussagen wie damals mangelnder Technik etc. Betrug bleibt Betrug, da gibt es nichts zu verzeihen!!!!

     

    Schließlich war sie Merkels Erfüllungsgehilfin beim zur Strecke-Bringen vin Guttenberg. Und sie hat nicht nur heimlich, sondern bei der CeBit überaus öffentlich über seine SMS hämisch gegrinst.

     

    Ihr Rücktritt war überfällig und dieser taz-Kommentar außerordentlich peinlich und niveaulos.

  • P
    Pete

    "Doch Merkel hat, um noch einmal die Parallele zu ziehen, aus dem Fall Guttenberg gelernt." ??? Wo denn ? Merkel sagt seit Jahren immer das gleiche in solchen peinlichen Momenten: Die Kanzlerin spricht ihr Vertrauen aus. Genau das tat sie bei dem Lügenbaron und bei dem korrupten Wulff. Das sie Frau Merkel den Guttenberg, den Wulff und Schavan überhaupt erst in solche Ämter gehieft hat ? Interessiert nachher wohl niemanden mehr ? Was ist eigentlich mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit ?

     

    Zitat aus Wikipedia:

     

    "Am 8. Januar 1986 reichte sie ihre Dissertation Untersuchung des Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden ein.[7] Die Arbeit wurde mit „sehr gut“ (magna cum laude) bewertet.[8] Nach der damaligen Promotionsordnung musste dem Antrag auf Promotion der Nachweis beigefügt werden, dass die während des Studiums erworbenen Kenntnisse des Marxismus-Leninismus („ML“) wesentlich vertieft und erweitert worden waren.[9] Merkel fertigte zum Nachweis eine schriftliche Arbeit mit dem Titel „Was ist sozialistische Lebensweise?“[10][11] an, die mit „genügend“ (rite) bewertet wurde.[8][12] Doktorvater war der Leiter der Abteilung Theoretische Chemie am ZIPC Lutz Zülicke. Nach der Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) wechselte Merkel innerhalb des Instituts in den Bereich Analytische Chemie, in dem Klaus Ulbricht ihr Abteilungsleiter wurde."

     

    Marxistisch-Leninistische Kenntnisse ???

  • V
    vivala

    Es ist nur noch lächerlich und verwerflich was hier passiert. Schavan arbeitet seit 30 Jahren mit Doktortitel. Zuverlässig, gut, loyal. Und nun wird sie eines Vergehens beschuldigt, das 1. 30 Jahre zurück liegt 2. durchschaubar soll Merkel geschwächt werden 3. eine fähig Ministerin muss die Politische Bühne verlassen - das ist beschämend und ein schlechtes Zeichen

     

    Frau Schavan ist Opfer einer Intrige geworden. Nicht mehr und nicht weniger. Die Entscheidung der Uni bewerte ich mal so: Meinen Kindern werde ich ein Studium dort - nicht empfehlen.

     

    Alles ein trauriges Possenspiel. Pfui deibel.

  • O
    opperman

    "...ihren Professor krankenhausreif geprügelt, wäre diese Gewalttat längst verjährt."

     

    Schwachsinnige Argumentation. Wär 50 Jahre ohne Führerschein Auto fährt(unfallfrei)und dann erwischt wird, wird bestraft und darf nicht Auto fahren. Er bekommt auch nicht rückwirkend einen Führerschein verliehen.

     

    Der Plagiatsverdacht ist aus dem Mai 2012 und eine Anzeige mit Nichten verjährt. Der Umgang mit Frau Schavan ist absolut gerechtfertigt und angemessen.

     

    Lieblich vorgetragene Eitelkeit ist auch Hochmut.

     

    Ich hätte mir eine kritische Würdigung ihres Bildungspolitischen Vermächtnisses gewünscht.

     

    Bologna ist für die Studierenden ein Desaster und für den Bildungsstandort D. kein Fortschritt.

  • G
    gundi

    menschliche Größe? Pahtos! ... geht es auch ein wenig pragmatischer? Ggf waren sich die Damen einig, dass es bei gegebenen Vergleichsbeispielen pragmatischer ist, so zu handeln um Schaden zu minimieren, intereressanter Weise in der Reihenfolge: "für die Regierung, für die CDU, und ja: für das Amt" Hier ist noch Potential drin, die Reihenfolge zu ändern.

  • NF
    Norbert F. Schaaf

    Die "beste" Regierung muss sich von der "besten" Bildungsministerin trennen? Alles Sprechblasen - jedoch nicht gar so schlecht, dass sie nicht für die Heute-Show zu gebrauchen wären. In dem bildungsschwächsten und kinderfeindlichsten aller fortschrittlichen Länder. Notabene: Wer knöpft sich eigentlich die "Saumagen"-Doktorarbeit von Altbundeskanzler Kohl und Ziehvater Merkels vor?, die "beste" aller Dissertationen (über pfälzische Lebensart) hat man seinerzeit (in den frühen 80er Jahren) aus den Regalen der Uni Heidelberg verschwinden lassen. @weingraefin

  • E
    e.a.

    Ja sagt mal, halten uns die Medien für immer blöder? Merkel hat ein Kabinett voller Betrüger und Lügner und trotzdem tun die Medien so, als seien es immernoch Menschen von Anstand.

  • VH
    Volkhard Hufsky

    "Verzeihen ist eine aus der Mode gekommene Tugend" klingt mir doch sehr moralapostolisch. Meiner Meinung nach setzt Verzeihen voraus, dass jemand um Verzeihung bittet. Und das ist bei Schavan wohl nicht der Fall, sie sieht sich im Recht.

  • J
    JadotA

    „schnelles Handeln“ … “menschliche Größe“ …hihihi hohoho ahahah!

    Ach ja! schöne Büttenrede Herr Schulte. Ahoi!

  • MH
    Marco Hoffmann

    "

    Der ehemalige Verteidigungsminister klammerte sich quälend lange an seinen Posten, obwohl das Ausmaß seiner Plagiate weit über die Schavans hinaus ging .

    "

     

    Zwei möglichkeiten:

     

    a) merkel muss hilflos abwarten, ob die bediensteten sich selber kündigen und die taz glaubt das ebenfalls

     

    b) merkel hat guttenberg in seinem anlügen des bundestags geholfen und hätte gemeinsam mit guttenberg gehen müssen, hat daraus gelernt und schavan gefeuert, die taz schnallt das nicht

     

    c) die taz schnallt das und verarscht ihre financiers und leser.

     

     

    ...ich komm nich drauf, was merkel auf der pressekonferenz auf phoenix gedonnert hat mit weiblicher stimme, irgendwie wisse was pöbeln is oder so...

  • I
    Icke

    Wie bitte?

    Schnelles Handeln?

    Menschliche Größe?

    Übernimmt jetzt die taz Regierungserklärungen?

    Seit über einem Jahr schwelt der Vorwurf des Plagiats, an den Fakten hat sich doch seitdem nichts geändert!

    Pfui taz

  • R
    reorient

    "Und gerade durch ihr schnelles Handeln, dass sie ausdrücklich nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen will, beweist Schavan menschliche Größe." Fuer wie dumm halten Sie Ihre Leser eigentlich?

  • S
    sarko

    Oh je ! Der taz-Mann , der Allerguteste , bleibt auch weiterhin dabei : "Es war ein Grenzfall". Nein , war es nicht ! Auch wenn das einige abhängige Claqueure aus "der Wissenschaft" so sehen wollten .

    Wohltuend wahr war dagegen die Satire in der ZDF-heute'show . Auch zeitlich noch gerade "punktgenau" . Ein Nachschlag von diesem Kaliber wollte Merkel sich sicher nicht zumuten .

  • T
    T.Meyer

    Diese ganzen Lüge- und Betrügereien unserer Politiker kaste sind unerträglich, deshalb versteh ich nicht was es über die Schavan zu jammern gibt, jeder normale Arbeitnehmer erhält bei Verstößen eine Abmahnung. Da is es doch wohl nur recht und billig das sie zurücktritt, sie fällt ja weich und hat noch ein Duzent weitere Dr. Titel.

  • S
    Stephan

    Wenn sie nur menschliche Größe während des Schreibens ihrer Diss gezeigt hätte. Wissen verjährt nicht.

  • R
    Renate

    Was für ein unerträgliches Gesabbere! Hätte Schavan vor 30 Jahren eine Gewalttat begangen wie, sagen wir, ihre Großmutter mit dem Beil erschlagen, wäre auch dies jetzt verjährt. Heißt das, dass sie ihren Ministerposten behielte, würde dieser Fehltritt jetzt bekannt?

  • MN
    Mein Name

    »... hätte Schavan damals, sagen wir: ihren Professor krankenhausreif geprügelt, wäre diese Gewalttat längst verjährt.«

     

    Dieser Vergleich ist ja wohl doch unzulässig! So überflüssig und unwürdig der "Plag"-Umgang mit Annette Schavan ist und war, eine/n Bildungsminister/in, der/die vor dreißig Jahren ihren Professor verprügelt hat, würde man erst recht nicht im Amte ertragen können, auch wenn das mittlerweile »verjährt« wäre und »erst dreißig Jahre später« herausgekommen.

  • R
    rusti

    Ich fass es nicht - menschliche Größe???? Für einen Rücktritt, der die logische Konsequenz einer dreißten Lüge ist??? "Ich habe nicht abgeschrieben" so Schavan - dreißter geht´s wohl nicht. Kein Wunder, dass wir in einer Bananenrepublik leben.

  • S
    Stefan

    Sie hat >schnell< gehandelt und Größe bewiesen?

    Ich dachte erst, dass es sich bei diesem Beitrag um Satire handelt, aber der Autor ist offenbar tatsächlich so weltfremd.

    Die Vorwürfe standen über ein Jahr lang für jeden überprüfbar im Internet. Schon damals wäre es angesichts der erdrückenden Beweislast und ihrer eigenen hohen moralischen Ansprüche (die, wie so oft, im Zweifel dann nur für andere galten) angebracht gewesen, zurückzutreten. Hat sie aber nicht - und damit der Wissenschaft in Deutschland auch über ihre eigentliche Politik hinaus weiteren erheblichen Schaden zugefügt. Also schwadronieren sie hier nicht von menschlicher Größe!

     

    Menschliche Größe hat zum Beispiel die Kassiererin Emily beweisen müssen, als ihr wegen weit weniger schwer wiegender Vorwürfe umgehend gekündigt wurde und die heute auch nicht, wie Frau Schavan, in einem vergoldeten Ruhestand sitzt.

    Das herauszustellen wäre die Aufgabe eines Journalisten, der für eine Zeitung mit linkem Selbstverständnis wie der taz schreibt, ansonsten ist sie nämlich bald überflüssig.

  • B
    balea

    "schnelles Handeln"??

    Die Vorwürfe liegen seit Monaten auf dem Tisch - man kann der Uni bestenfalls langsames Handeln vorwerfen, das wars dann aber auch.

    Zu den Stimmen aus der Wissenschaft pro Schavan: Seltsamerweise kamen die von denjeniegen, die unmittelbar an den Futtertöpfen der Ministerin sitzen...

    Zur Verjährung: Es geht hier nicht um Strafrecht. Dr Frau wird ein Titel entzogen, den sie ungerechtfertigt erworben hat. Sonst passiert nicht. Sie darf eben - anders als bei "Verbrechen" - Pension (13.000 € Monatlich) und Übergangsgelder (186.000 €) behalten.

    Mitleid und Hochachtung halten sich bei mir deutlich in Grenzen. Der Schaden den sie (in der Wissenschaftlandschaft) angerichtet hat ist irreparabel.

     

    Für den Kommentar von Herrn Schulte inklusive der Überschrift habe ich keinerlei Verständnis.

  • C
    Corvin

    Frau Schavan ist zurückgetreten. Sehr gut. Dieser Schavan schmeichlerische Kommentar allerdings ist völlig überflüssig und fast schon ärgerlich.

  • E
    Elvis

    ein unglaublich mieser und tendenziöser Artikel, und ihr wollt eine aufgeklärte "linke" Zeitung machen, das hier ist doch maximal Junge Union Niveau.

    Dafür zahle ich im Leben nicht, ihr solltet euch was schämen und den Ulrich fort schicken.

  • T
    Turnschu

    Tut mir leid, da gehe ich nicht mit: Der Ruch des Verdachtes haftete ihr bereits seit längerem an, spätestens, seitdem die Uni das Aberkennungsverfahren eröffnet hatte. Das wäre der rechte Termin für einen 'ehrenvollen' Rücktritt gewesen. Zudem stünde es einer Bildungsministerin dabei gut an, in irgendeiner Form Verständnis für die Problematik ihrer Dissertation zu zeigen - und diese nicht als Flüchtigkeiten zu verharmlosen. Wenn Sie nicht eines unrechtmäßigen Doktorgrades, sondern der Steuerhinterziehung verdächtigt worden wäre, hätten Sie doch einen Rücktritt erst nach Urteilsverkündung wohl auch nicht als 'schnelle Rekation' bezeichnet.

  • K
    karn

    "Auch wenn Schavan ihr Titel noch nicht rechtskräftig entzogen wurde"...

     

    Sorry, aber dieser Satzanfang ist grammatikalisch sehr falsch (falscher Fall).

  • H
    Holländer

    Über die Toten nichts als gutes, aber Schavan hat fast ein Jahr ausgesessen. Schnell ist anders.

  • E
    esch

    Dieser Artikel zeigt, wie wenig sich dei TAZ von anderen bürgerlichen Zeitungen unterscheidet.

    FRau Schawan hat, gebau wie zu Guttenberg Monate gebraucht, bis sie zurückgetreten ist. Jeder konnte im Internet sehen, WIE sie gefälscht hat. Dass die das bis jetzt bestreitet, ist peinlich und zeigt, dass sie fernab von jeglicher Realität lebt.

    In der Heute Show gestern wurde ein entlavendes Interview gezeigt, das Kinder mit ihr gemacht hatte, Sie schämte sich nicht, den Kindern zu sagen, sie habe noch nie geschummeltDies kleine Passage zeigt das Ausmaß der Verlogenheit.

  • C
    Cometh

    ... eine der Bizarrheiten ist für mich, dass Schavan gerade vom politischen Gegner (auch in den Medien) gehätschelt wird. Sowohl Taz, wie SZ, Spiegel (FAZ sowieso) sind Schavan.Anhänger und sagen: Alles nicht so schlimm.

     

    Das kann man an sich nur dadurch erklären, dass man selbst ähnlich defizitäre Doktoranden in den eigenen Reihen hat und befürchtet, dass sich ein Standard etabliert, an dem man notwendig selbst scheitert. Das wäre vielleicht nicht das Schlechteste, wenn sich hier flächendeckend ein Personalwechsel vollzieht.

     

    Ein ähnlicher Kommentar von der Taz hätte normalerweise gelautet: Überfälliger Rücktritt. Schavan korrigiert sich. Nicht aufgrund Gewissensentscheidung, sondern aufgrund Druck der Öffentlichkeit.

  • HS
    Hari Seldon

    Nun. Frau Schavan ist nicht mein Liebling, und die CDU musste die Dame schon viel früher entsorgen (Stichwort: Gemeinschaftsschule), oder Frau Schavan musste schon vor langem zu den Grünen wechseln. Aber in diesem Fall trägt die Verantwortung ganz klar die Uni Düsseldorf. Die Unis sind für die Qualitätssicherung für die eigene Lehre und Forschung zuständig. Falls der Doktortitel wirklich entzogen werden musste, dann bedeutet dieser Sachverhalt, dass Uni Düsseldorf Schrott produziert, und der Titel "Uni" müsste von Uni Düsseldorf dringend entzogen werden: Uni Düsseldorf ist augenscheinlich eine Schrottuni. Dazu kommt, dass politische Hetzkampagne---egal in welcher Farben---sind ekelhaft. Mit diesem Fall---nach 30 Jahren--- konnte die Uni-Welt in Deutschland das BLÖD-Zeitung Niveau erreichen. In meinem Fach sind für den Doktortitel Publikationen in rezensierten und einschlägigen Fachzeitschriften und/oder auf Konferenzen klare Voraussetzungen. Vielleicht sollten diese Voraussetzungen/Anforderungen auch bei Dissertationen auf dem Gebiet Sozial-/Politik-, usw, Wissenschaften eingeführt werden.

  • WP
    Wolf Peter

    ... schnelles Handeln... darunter verstehe ich etwas anderes, sehr geehrter Herr Schulte !!!